Corinna zu Sayn-Wittgenstein Wie sie zur Geliebten von Ex-König Juan Carlos wurde
Sie lernte den damaligen König Spaniens, Juan Carlos, als einen "charismatischen und lustigen" Mann kennen. In einem aufsehenerregenden Interview erzählt sie Details ihrer Affäre zu dem früheren Monarchen.
Corinna zu Sayn-Wittgenstein war jahrelang die Geliebte des früheren spanischen Königs Juan Carlos. 2004 lernten sich die beiden bei einer Treibjagd kennen, nach wenigen Monaten gestand der damalige Monarch der Deutschen seine Liebe. "Juan Carlos war damals charmant, charismatisch, interessant und lustig", erinnerte sich die 56-Jährige nun im Gespräch mit dem "Stern". Es ist das bislang erste Interview der Geschäftsfrau mit einem deutschen Medium.
"Ich habe mich nicht in eine bestehende Liebesbeziehung gedrängt"
Nachdem Juan Carlos ihr seine Liebe gestanden hat, habe sie erst einmal gezögert. Schließlich sei der König ein verheirateter Mann gewesen – und ist es noch heute. 1962 heiratete er Sophia von Griechenland, mit der er drei Kinder hat. Corinna zu Sayn-Wittgenstein habe diese Tatsache "besorgt". Nach "langem Werben" und Juan Carlos' Aussage, er habe "mit seiner Frau schon über 30 Jahre das Bett nicht mehr geteilt", ließ sie sich aber doch auf die Affäre ein.
"Ich habe mich nicht in eine bestehende Liebesbeziehung gedrängt", sagte sie im Interview. Das Königspaar habe zu diesem Zeitpunkt längst "getrennte Leben" geführt und Juan Carlos sei für seine außerehelichen Liebschaften bekannt gewesen. Die Beziehung zwischen zu Sayn-Wittgenstein und dem König habe "wunderbar funktioniert", sagte sie und erklärte: "Wir trafen uns etwa einmal im Monat. Mal in Afrika, mal in Spanien auf seinem Boot oder Tauchen, dann im Jagdhaus La Angorrilla, nicht weit von Madrid."
Sie hätten gerne gemeinsam gegessen, tiefe und intellektuelle Gespräche geführt. "Es war eine sehr glückliche Beziehung." 2009 hielt der spanische König schließlich um ihre Hand an. Sie sagte Ja, trennte sich jedoch von ihm, nachdem er ihr kurze Zeit später eine weitere Affäre mit einer anderen Frau gestanden habe.
"Regale voller Geldscheine"
Im Interview wurde zu Sayn-Wittgenstein auch gefragt, was sie von dem vielen Bargeld im Palast mitbekommen habe. "Juan Carlos zeigte mir einmal den Raum, in dem er Geldscheine aufbewahrt. Und ich war sehr erstaunt – denn da waren Regale voller verschiedener Währungen." Das Geld sei für die Familie des Königs gewesen, er würde sich um die Bedürfnisse aller Mitglieder kümmern. Woher das Geld kam, wisse die Prinzessin nicht. Doch sie betonte: "Es braucht nur minimale Grundkenntnisse in Mathematik, um zu begreifen, dass dieser Lebensstil niemals mit der staatlichen Apanage zu finanzieren war."
Spaniens früherer König muss sich derzeit wegen Korruptions- und Geldwäschevorwürfen verantworten. Millionenzahlungen sollen im Zusammenhang mit den Schmiergeldern, die angeblich an Ölscheichs in Saudi-Arabien flossen, laut einem Ermittlungsbericht auch auf ein Schweizer Konto seiner damaligen Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein überwiesen worden sein.
- Nachrichtenagentur spot on news
- Stern: Ausgabe 42/2020
- Stern: "Corinna zu Sayn-Wittgenstein: 'Damals verstand ich, wie gefährlich und rücksichtslos er war'" (kostenpflichtig)