"Später wurde sie eiskalt" Geschworener packt über Amber Heard aus
Anfang Juni gab es ein Urteil in Johnny Depp und Amber Heards Verleumdungsprozess. Jetzt gewährt ein Jurymitglied Einblicke in die Entscheidungsfindung – und erklärt, was die Geschworenen von der Schauspielerin hielten.
Vor einer Richterin erhoben Johnny Depp und Amber Heard über mehrere Wochen schwere Vorwürfe gegeneinander. Es soll während ihrer 2016 gescheiterten Beziehung unter anderem zu Gewalt, Missbrauch und Drogenexzessen gekommen sein. Eine Jury fällte am Ende ein Urteil, bekannte vor allem die Schauspielerin der Verleumdung schuldig. Auch wenn ihr Ex-Mann ebenfalls eine hohe Summe an sie zahlen muss.
"Krokodilstränen"
Wenige Wochen nach Ende des Prozesses packt nun ein Jurymitglied aus und erklärt bei "Good Morning America" mit Blick auf Amber Heard: "Das Weinen, die Mimik, die sie hatte, das Anstarren der Geschworenen – wir alle fühlten uns sehr unwohl." Der Geschworene sei laut dem Medium einer von fünf Männern aus der Jury, darüber hinaus gab es noch zwei Frauen.
Einige aus der Jury sprachen von "Krokodilstränen", erzählt er weiter. "Sie beantwortete eine Frage und weinte und zwei Sekunden später wurde sie eiskalt [...] Es kam nicht glaubwürdig rüber", schildert er seine Sicht der Dinge. Im Gegensatz zu Heard habe Johnny Depp einen authentischeren Eindruck gemacht.
Der Jury sei durchaus bewusst gewesen, dass die früheren Eheleute Probleme in ihrer Beziehung gehabt und einander "missbraucht" hätten. Doch die Vorwürfe der 36-Jährigen seien einfach nicht von der Beweislage gehalten worden. Auch den körperlichen Missbrauch habe ihr Team nicht nachweisen können.
Heard hatte ihrem Ex auch vorgeworfen, exzessiv Drogen zu konsumieren und im Rausch ausgerastet zu sein. "Wir haben ausführlich darüber gesprochen, dass viele der Drogen, die er ihrer Meinung nach konsumiert hat, vor allem Beruhigungsmittel waren. Und auf Beruhigungsmitteln wird man normalerweise nicht gewalttätig. Man wird zu einem Zombie", erinnert sich der Geschworene.
Juror wehrt sich gegen Vorwürfe
Mit einer Behauptung wolle der Mann zudem aufräumen: Die Jury sei nicht von außen oder speziell von den sozialen Netzwerken beeinflusst worden. Denn dort wurde in den vergangenen Wochen vor allem stark gegen Heard ausgeteilt, während sich Depp über viel Unterstützung freuen konnte.
"Wir haben nichts außerhalb [des Gerichtssaals] in Betracht gezogen. Wir haben uns nur die Beweise angesehen", betont dieser. Zudem habe die Berühmtheit der Kläger nie eine Rolle gespielt, auch sei keiner der Geschworenen ein wirklicher Fan der beiden gewesen.
- Good Morning America: "Juror in Johnny Depp-Amber Heard defamation trial speaks out" (englisch)