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"Vom Winde verweht"-Star Olivia de Havilland (✝104) gestorben


Bekannt aus "Vom Winde verweht"
Hollywoodstar Olivia de Havilland mit 104 Jahren gestorben

t-online, dpa, Barbara Munker

Aktualisiert am 27.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Olivia de Havilland: Die Schauspielerin wurde 104 Jahre alt.Vergrößern des Bildes
Olivia de Havilland: Die Schauspielerin wurde 104 Jahre alt. (Quelle: Thibault Camus/dpa)

Sie zählte zu den letzten Stars von Hollywoods goldener Ära. Jetzt ist Olivia de Havilland tot. Die Schauspielerin aus dem Kultfilm "Vom Winde verweht" wurde 104 Jahre alt.

Sie war der letzte Star aus "Vom Winde verweht": Bis auf einen Kinderstar hat Olivia de Havilland alle Leinwandpartner aus dem Südstaatenepos "Vom Winde verweht" aus dem Jahr 1939 überlebt. Clark Gable alias Rhett Butler starb vor 55 Jahren. Vivian Leigh, die die schöne Scarlett O'Hara spielte, war 53 Jahre alt, als sie 1967 leblos neben ihrem Bett gefunden wurde. Leslie Howard, im Film Scarletts heimliche Liebe Ashley Wilkes, kam schon im Zweiten Weltkrieg ums Leben.

Rolle in Kultfilm: Melanie Hamilton

Heute lebt nur noch der jetzt 87-jährige Mickey Kuhn, der in dem Filmklassiker den kleinen Sohn von Ashley und Melanie spielte. Denn nun starb auch seine Leinwandmutter Olivia De Havilland, die kluge und tugendhafte Melanie Hamilton aus "Vom Winde verweht". Die zweifache Oscar-Preisträgerin sei am Sonntag in Paris mit 104 Jahren gestorben, bestätigte ihre Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

An den Film dachte die Schauspielerin gerne zurück. "Glücklicherweise werde ich dabei nicht melancholisch", erzählte sie mal in einem Interview. Vielmehr sei es ein eher "freudiges Wiedersehen", die Kollegen so kraftvoll und lebendig auf der Leinwand zu sehen.

Mit dem Film verband sie aber auch eine bittere Enttäuschung. In der Oscar-Nacht 1940 wurde das Südstaatendrama mit acht Trophäen ausgezeichnet, sie ging als Nebendarstellerin aber leer aus. In der Sparte gewann die schwarze Darstellerin Hattie McDaniel, die in dem Melodram eine Haushälterin spielte.

In Tokio geboren

Doch den Verlust machte Olivia De Havilland später wett. 1946 gewann sie ihren ersten Oscar in der Hauptrolle von "To Each His Own". Das Drama um eine ledige Mutter lief in Deutschland unter dem Titel "Mutterherz". Drei Jahre später kam die Auszeichnung als beste Schauspielerin in William Wylers Rachedrama "Die Erbin".

Als Kind britischer Eltern in Tokio geboren, zog Olivia de Havilland noch als Kleinkind nach Kalifornien. Der österreichische Theatermann Max Reinhardt entdeckte die 19-Jährige in der Rolle der Hermia von Shakespeares "Sommernachtstraum". Das Filmstudio Warner Brothers nahm sie gleich für sieben Jahre unter Vertrag und brachte sie an der Seite von Eroll Flynn groß heraus. Acht Filme drehte sie mit dem Herzensbrecher.

In über 60 Streifen stand Olivia de Havilland vor der Kamera. Ende der Achtzigerjahre drehte sie ihren letzten Film. Jetzt ist die Schauspielerin tot. Sie hinterlässt zwei Kinder, ihre Tochter Gisele und ihren Sohn Benjamin.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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