Britische Royals Prinz Andrew verpackt Gebäck für Hospiz
Windsor (dpa) - Der wegen seiner Verwicklung in den Epstein-Skandal in die Kritik geratene britische Prinz Andrew (60) hat sich in dieser Woche seit langem einmal wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.
Mehrere Fotos zeigten den zweitältesten Sohn von Queen Elizabeth II. beim Einpacken von Geschenktüten mit seiner ebenfalls 60 Jahre alten Ex-Frau Sarah Ferguson (Fergie). Die Bilder wurden zuvor von Fergies Assistentin, Antonia Marshall, auf Instagram gepostet. Andrew ist dabei in einem purpurfarbenen Hemd zu sehen, wie er Cupcakes und andere Gegenstände in Geschenktaschen verpackt. Die Care-Pakete seien für das Hospiz in Windsor gedacht, schrieb Marshall dazu. "Die York-Familie ist eine wundervolle und beständige Einheit und hilft in dieser Krise beständig anderen."
Instagram-Nutzer kommentierten die Aktion unterschiedlich. Manche lobten Andrew für die gute Tat. Andere warfen ihm vor, die Corona-Krise zu missbrauchen, um sein angeschlagenes Image aufzupolieren.
Andrew steht seit Monaten wegen seiner Freundschaft zu dem inzwischen verstorbenen Multimillionär Jeffrey Epstein in der Kritik. Der US-Geschäftsmann hatte über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen. Er nahm sich vergangenen Sommer in einer Gefängniszelle in New York das Leben. Andrew war mehrfach Übernachtungsgast bei Epstein in dessen Anwesen in den USA und der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes will er nichts mitbekommen haben. Eines der Opfer, Virginia Giuffre, wirft dem Prinzen vor, er selbst habe sie mehrfach missbraucht.
Nach einem missglückten Interview im vergangenen November, mit dem er eigentlich seinen Ruf wiederherstellen wollte, beschloss Andrew, seine Aufgaben als Mitglied der Königlichen Familie vorerst ruhen zu lassen. Seitdem zeigte er sich nur selten in der Öffentlichkeit. Damals hatte er mitgeteilt, allen zuständigen Ermittlungsbehörden helfen zu wollen, sollte dies erforderlich sein. Doch die US-Ermittlungsbehörde FBI warf dem Prinzen inzwischen mehrfach vor, nicht zu kooperieren.