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Doris Kunstmann: So hat sich die Schauspielerin in knapp 50 Jahren verändert


Schauspielerin wird 75
So hat sich Doris Kunstmann verändert

Von t-online, dpa, JaH

Aktualisiert am 22.10.2019Lesedauer: 3 Min.
"Stunde der Nachtigallen": Doris Kunstmann spielte schon 1967 in dem Film mit.Vergrößern des Bildes
"Stunde der Nachtigallen": Doris Kunstmann spielte schon 1967 in dem Film mit. (Quelle: imago-images-bilder)

Ob "Nesthäckchen", "Tatort" oder "Rosamunde Pilcher": Doris Kunstmann ist aus dem TV kaum wegzudenken. Am Dienstag feiert sie ihren Geburtstag und steht noch immer vor der Kamera.

Mit der Simmel-Verfilmung "Und Jimmy ging zum Regenbogen" feiert sie 1971 ihren Durchbruch in Deutschland. Zur Karriere der Doris Kunstmann gehören aber auch große internationale Erfolge. Zu ihrem 75. Geburtstag blickt die Schauspielerin zurück – und nach vorn.

Auch international erfolgreich

Im internationalen Kino sah man sie an der Seite von Größen wie Alec Guinness ("Hitler – Die letzten zehn Tage") und Michel Piccoli ("Les Équilibristes"). Auf deutschen Bühnen spielte sie unter anderem die Titelfigur in Gerhart Hauptmanns Drama "Rose Bernd". Und im Fernsehen erschien sie oft als vielschichtige Schönheit mit sinnlicher Ausstrahlung in Serien wie "Derrick" und "Tatort". Begonnen hatte die Karriere der Doris Kunstmann jedoch deutlich schlichter – als Hans mit der Gans.

"Es war im Internat in St. Peter-Ording an der Nordsee", erzählt die blonde Schauspielerin der Deutschen Presse-Agentur. "Im Winter, wenn man nicht viel draußen sein konnte, habe ich aus ureigenem Antrieb ein reges Schülertheater mit tollen Kulissen und Kostümen auf die Beine gestellt. Der Held in Grimms Märchen vom 'Hans im Glück' war meine erste Hauptrolle." Bald darauf sei sie in ihren Beruf "so reingerutscht", erinnert sich die in der Hansestadt lebende Tochter einer Schauspielerin und eines Produzenten.

"Mach' erstmal beim Fernsehen Karriere"

Ein Freund ihrer Mutter in Hamburg war der damals populäre Darsteller Joseph Offenbach. Der erkannte das Talent der jungen Doris und vermittelte sie an die renommierte private Schauspielschule von Hildburg Frese. Noch zu Ausbildungszeiten gastierte Kunstmann an Bühnen in Cuxhaven und Bamberg. Sowie am Thalia-Theater ihrer Heimatstadt, wo der berühmte Intendant Boy Gobert der Anfängerin einen Tipp gab: "Mach' erstmal beim Fernsehen Karriere – dann kannst du dir später deine Rollen aussuchen."

Kunstmann zog nach München, spielte neben Hans Clarin im Theater an der Leopoldstraße im Erfolgsstück "Die Messerköpfe". Doch vor allem drehte sie für Film und TV, wiederholt mit dem Regisseur Günter Gräwert. "Ich bin ein eher schüchterner, zurückhaltender Mensch – typische Hamburgerin eigentlich", sagt die Schauspielerin lächelnd, "aber spielen wollte ich immer". Viel filmte sie auch in Frankreich und in Rom, wo sie drei Jahre lang lebte, mit ihrem damaligen Lebensgefährten, dem Regisseur Ugo Liberatore.

Familie lag ihr immer mehr am Herzen

"Von den Italienern habe ich Film gelernt", erklärt Kunstmann. "Sie lieben ihre Schauspieler. Schauspieler bestimmen dort alles – sogar welche Spaghetti es gibt und wann es sie gibt." Auch der Lifestyle dort sei toll gewesen – weniger allerdings die notorische Eifersucht italienischer Männer. Für den politischen Aufbruch der Zeit um 1968 habe sie sich nicht besonders interessiert, sagt die Schauspielerin. Bis heute liege ihr ein intensives Familienleben mehr am Herzen – samt Hobbys wie Lesen, Kochen und Esoterik.

Mit den Kinoerfolgen "Trotta" von Johannes Schaaf nach Joseph Roth sowie Alfred Vohrers "Und Jimmy ging zum Regenbogen" nach einem Simmel-Roman stieg Kunstmann dann in Deutschland zum Star auf. Sie heiratete 1976, wurde Mutter ihres Sohnes Marc.

Bald avancierte Kunstmann zur Tourneetheater-Darstellerin. Auch derzeit hat sie nur eine Tournee-Kunstpause eingelegt: Ab 8. Januar wird Kunstmann wieder mit Yasmina Rezas Gesellschaftskomödie "Bella Figura" unterwegs sein.


Ende nächsten Jahres steht eine Wiederaufnahme von Eric-Emmanuel Schmitts tiefgründigem Ein-Personen-Stück "Oskar und die Dame in Rosa" auf ihrem Programm. "Die Zeit vergeht so schnell", sinniert die Künstlerin. Demnächst möchte sie ihre Autobiografie schreiben. Und sich einen jahrzehntealten Wunsch erfüllen: "endlich malen lernen".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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