Charly Hübner floh nach Mauerfall "Man musste sich prügeln, weil man lange Haare hatte"
Schauspieler Charly Hübner hat nach dem Mauerfall viel rechte Gewalt erlebt – auch am eigenen Leib. Während seiner Schulzeit sei er regelmäßig angegriffen worden. Das erzählte der 46-Jährige jetzt in einem Interview.
Das TV-Publikum kennt Charly Hübner beispielsweise aus dem Rostocker "Polizeiruf 110". Der Mime ist im Osten Deutschlands geboren und aufgewachsen. Als 1989 die innerdeutsche Grenze geöffnet wurde, war er 16 Jahre alt. Nicht nur für die Schauspielkarriere, auch aufgrund von rechter Gewalt verließ er seine Heimat Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern kurz nach dem Mauerfall.
"Man musste sich prügeln"
Der 46-jährige Hübner sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag: "Man musste sich prügeln, weil man lange Haare hatte, Jeans statt Bomberjacken trug, diese Musik nicht mochte und nicht verstanden hat." Er habe eher den Metallstyle cool gefunden. In er elften und zwölften Klasse habe man somit täglich damit rechnen müssen, "angegriffen zu werden, und sich zwei bis drei Mal in der Woche auch wirklich prügeln".
Eine Zeit lang habe Hübner in einem Internat gewohnt. Dort habe sich ein besonders abstruser Vorfall ereignet. Er habe sein Zimmer im ersten Stock gehabt. "Plötzlich kam einer am Blitzableiter hochgeklettert, klopfte an mein Fenster und schrie: 'Komm runter, ich will dir eine reinhauen.'" Der junge Hübner habe das Fenster geschlossen und sei daraufhin in Ruhe gelassen worden, sagte er der "NOZ".
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- Nachrichtenagentur dpa
- Presseportal: NOZ: Kindheits-Albtraum verfolgte Charly Hübner bis ins Studium
- NOZ: Charly Hübner: Polizeiruf, Träume und die "dicke Berta" (kostenpflichtig)
- "3 nach 9" vom 26. Oktober 2018
- eigene Recherche