Ermittlungen eingestellt Farid Bang und Kollegah: Textzeilen sind nicht strafbar
Die Texte von Farid Bang und Kollegah sind zwar vulgär und menschenverachtend, aber nicht strafbar. Das wurde nun gerichtlich entschieden.
Die umstrittenen Textzeilen der Gangster-Rapper Kollegah und Farid Bang sind nicht strafbar. Das hat eine Prüfung durch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ergeben. Die Ermittlungen seien deswegen eingestellt worden, sagte Behördensprecher Ralf Herrenbrück auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Dem Genre "Gangsta-Rap" gerecht
Zwar seien die Liedtexte voller vulgärer, menschen- und frauenverachtender Gewalt- und Sexfantasien, heißt es in der Entscheidung, die den Beteiligten zuging. Weil sie aber damit dem Genre "Gangsta-Rap" gerecht werden, sei dies nicht strafbar. Denn auch für diese Musikrichtung gelte die in der Verfassung verankerte Kunstfreiheit.
Abschaffung des Echos
Nach dem Eingang mehrerer Strafanzeigen im Zuge des Eklats bei der Verleihung des Musikpreises Echo waren die Liedtexte der Rapper auf ihre strafrechtliche Relevanz überprüft worden. Die Verleihung des Musikpreises Echo an die beiden Rapper hatte für einen Skandal gesorgt, mehrere Künstler gaben ihre Auszeichnung zurück. Darunter auch Klaus Voormann oder Marius Müller-Westernhagen. Schließlich wurde der Preis, so wie es ihn gab, sogar abgeschafft. Mittlerweile arbeite man in einem Ausschuss an einem neuen Konzept.
Um diese Zeilen ging es
Bei den umstrittenen Textzeilen handelte es sich unter anderem um Formulierungen wie: "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen", oder "Mache mal wieder ’nen Holocaust". Die beiden Rapper entschuldigten sich im Nachhinein für die Zeilen. Vor Kurzem besuchten Farid Bang und Kollegah gemeinsam die KZ-Gedenkstätte in Auschwitz.
- dpa
- Eigene Recherche