TV-Pleite für Frank Elstner "Die große Show der Naturwunder" wird eingestellt
Er ist einer der kreativen Köpfe des deutschen Unterhaltungsfernsehens: Frank Elstner. Doch in Zukunft wird er kürzer treten müssen. Schuld daran ist unter anderem die Vorliebe des hiesigen TV-Publikums für Krimis.
Der Südwestrundfunk wird "Die große Show der Naturwunder" mit dem 75-Jährigen und seinem Partner Ranga Yogeshwar einstellen. "Der SWR hat beschlossen, die Show nicht mehr zu produzieren", sagte eine Sprecherin des Senders der "Bild"-Zeitung.
Verstärkt auf Krimis setzen
Ein Sprecher der ARD-Programmdirektion sagte, man wolle den Unterhaltungssendeplatz am Samstagabend stärken und donnerstags – dort lief bisher "Die große Show der Naturwunder" – verstärkt auf Krimis setzen. Neben eingeführten Marken wie "Donna Leon" oder dem Bozen-Krimi sollen auch neue Geschichten, wie zum Beispiel der Lissabon-Krimi mit Jürgen Tarrach laufen.
Frank Elstner bedauerte die Entscheidung. "Man hätte die Sendung noch eine Weile fortführen können", sagte er der "Bild". "Ich bin deshalb nicht böse auf die ARD, obwohl ich der Meinung bin, dass es ein schönes Format für den Sender war." Der SWR produzierte die Wissenschaftsshow seit 2006; zwei bis vier Folgen waren jährlich im Ersten zu sehen.
Gemeinsam mit Ranga Yogeshwar und prominenten Gästen ging Frank Elstner darin naturwissenschaftlichen Phänomenen auf den Grund. Zuletzt war das Interesse an der Sendung jedoch deutlich gesunken: Rund 3,25 Millionen und 3,54 Millionen Zuschauer wurden bei den Ausgaben im Frühjahr gemessen.
Weiter als Produzent tätig
Frank Elstner, der unter anderem die Familienshow "Wetten, dass..?" entwickelte und lange "Verstehen Sie Spaß?" moderierte, hat in den vergangenen Jahren schrittweise den Rückzug vom Bildschirm vollzogen. Zuletzt gab er 2015 die SWR-Talkshow "Menschen der Woche" ab.
Als Produzent will er aber aktiv bleiben: Zwei Tierdokumentationen pro Jahr sind geplant: "Ich habe eine wunderschöne Beschäftigung für meine alten Tage gefunden, große Reisen zu machen und mich mit einem Thema zu beschäftigen, das mich interessiert", sagte er im April.