Nina Hagens Autobiografie Sex mit 13, Abtreibung mit 15
Skandal ist ihr zweiter Vornahme und das Schockierende ihr ureigenstes Element. Die Berliner Sängerin und Schauspielerin Nina Hagen hat ihre Memoiren geschrieben und enthüllt darin erwartungsgemäß Pikantes über ihr Leben. Mit 13 hatte die heute 55-Jährige ihren ersten Sex, mit 15 ihre erste Abtreibung und auf einem LSD-Trip will sie sogar Zwiesprache mit Gott gehalten haben.
"Bekenntnisse" heißt Hagens Autobiografie. Diesen Titel trägt das Werk nicht zu Unrecht, wie der Blick auf einige der privaten Enthüllungen offenbart. Über ihren ersten Geschlechtsverkehr im zarten Alter von 13 Jahren berichtet die für ihr schrilles Auftreten bekannte Musikerin: "Wir machten Ferien an einem FKK-Strand. Im Urlaub waren wir immer nackt; es war ein Stück Normalität. Jede Zelle meines Körpers wurde überschwemmt von Liebesenergie. Millionen von Rezeptoren gingen wie auf himmlischen Befehl in mir auf. Ich war bereit, ihm alles, alles zu geben, meine ganze jungfräuliche Liebe, meine Unschuld. Und bald entdeckte ich, wie schön liebevoller Sex sein kann."
Abtreibung
Mit 15 dann das traumatische Erlebnis: Hagen erzählt, wie ihre Mutter, die Schauspielerin Eva-Maria Hagen, sie zu einer Abtreibung überredete: "Heimlich und tief entwürdigend, im polnischen Jelenia Góra, wo der Abtreibungsarzt mich auch noch sexuell belästigte. Ich habe mich mit Händen und Füßen gegen die Abtreibung gewehrt! Ich habe meine Mutter angebettelt, "es" behalten zu dürfen. Die Erwachsenen taten alles, um mich zur Abtreibung zu überreden. Ich war danach zu Tode gedemütigt und tief erschüttert." Heute ist die Grande Dame des deutschen Punk Mutter der Schauspielerin Cosma Shiva Hagen.
Der Rauswurf
Zu ihrer Mutter hatte Hagen schon in frühen Jahren ein eher getrübtes Verhältnis, wie sie in ihrer Lebensbeschreibung weiter berichtet: "Als ich 14 oder 15 Jahre alt war, gab es für mich kein Nest mehr. Ich wollte ja sowieso gerne weg von der nervigen Mutter, und sie kickte mich eines Nachts einfach mit einem Arschtritt aus der Wohnungstür. Prima, dachte ich. Endlich frei."
Gespräch mit Gott
Alles haarsträubende Erlebnisse, die niemandem zu wünschen sind. Aber Nina Hagen wäre nicht Nina Hagen, wenn sie nicht auch mystisch Verschrobenes aus ihrer Vita zum Besten geben würde. So schildert sie an anderer Stelle eindringlich, wie sie einst auf einem LSD-Trip Zwiesprache mit Gott hielt: "An seiner unbeschreiblichen, riesigen Liebe erkenne ich ihn: Gott und Jesus zugleich. Ich frage ihn: 'Lieber Gott, gehst du etwa wieder weg, wie all die anderen?' Er antwortet: 'Nein, ich bin immer da! Ich war immer da! Ich werde immer da sein!' Da fällt mir ein Riesenstein von Herzen."
Paradiesvogel mit Herz
Innerhalb der Hagen-Familie verlaufen mittlerweile klare Fronten. Im Jahr 2000 verklagte Nina Hagen ihre Mutter, weil diese ein Buch herausbrachte, in dem die Punkdame nackt und schwanger abgebildet war. Seither herrscht Funkstille zwischen Mutter und Tochter. Ihre eigene Tochter, die 28-jährige Cosma Shiva Hagen, bezeugt immer wieder gerne öffentlich Sympathien gegenüber ihrer exzentrischen Mutter. Diese sei "ein Paradiesvogel mit sehr viel Herz, der die Welt verbessern will" sagte die Schauspielerin Anfang März in der Zeitschrift "Brigitte". Das Blöde sei jedoch, "dass sie sich immer so verrückt ausdrückt, dass die Leute nicht richtig zuhören und denken, die spinnt."