Liam Payne kämpfte gegen mentale Probleme: "Es war wirklich schlimm"

Liam Payne ist mit 31 Jahren gestorben. Der Popstar stürzte von einem Balkon in Buenos Aires. Frühere Aussagen von ihm zeichnen ein besorgniserregendes Bild.

Was passierte am Mittwochnachmittag in dem Hotel CasaSur Palermo im schicken Künstlerviertel von Buenos Aires? Immer mehr Details über den Tod von One-Direction-Star Liam Payne, der dort mit 31 Jahren in den Tod stürzte, kommen ans Licht. So zeigt die Veröffentlichung des Notrufprotokolls, dass die Hotelleitung nachmittags um Hilfe rief – und tief besorgt war um den Zustand des Popstars.

"Sie müssen uns dringend jemanden schicken, weil, nun ja, ich weiß nicht, ob das Leben des Gastes in Gefahr ist", appellierte der leitende Rezeptionist an die alarmierten Einsatzkräfte. Nur wenige Minuten später trafen diese ein und fanden Liam Payne tot im Innenhof des Hotels. Ob er absichtlich oder unfreiwillig vom Balkon gestürzt ist, ist jetzt Gegenstand der Ermittlungen. Mehr zu den letzten Augenblicken Paynes vor seinem Tod lesen Sie hier.

War Liam Payne "100 Tage clean"?

In dem Notruf ist die Rede davon, Liam Payne könnte unter dem Einfluss von Alkohol und Betäubungsmitteln stehen. Das wirft die Frage auf, ob der Sänger einen Rückfall erlitten hatte. Denn wie der britische TV-Moderator Richard Madeley am Donnerstagmorgen berichtete, sei Payne zuletzt "sehr stolz auf die Tatsache" gewesen, "dass er kürzlich seine 100-tägige Abstinenz feierte. Er war 100 Tage clean und er war sehr stolz, das war eine echte Leistung."

Absolute Klarheit wird es erst geben, wenn die Ermittlungsbehörden die Ergebnisse der Autopsie vorstellen. Dann dürfte öffentlich werden, ob in Liam Paynes Blut Reste von Alkohol und Drogen zu finden waren. Ob der Sänger regelmäßig Medikamente einnahm, ist nicht bekannt.

Im August 2023 hatte der Sänger wegen einer Niereninfektion seine geplante Tournee durch Südamerika kurzfristig abgesagt. Mit einer "schweren Nierenentzündung" habe er eine Woche im Krankenhaus verbracht, schrieb er damals auf Instagram. Nach Buenos Aires soll er Ende September dieses Jahres gereist sein, um unter anderem Anfang Oktober ein Konzert seines ehemaligen Bandkollegen Niall Horan zu besuchen. Seine aktuelle Freundin, Kate Cassidy, begleitete ihn zunächst auf der Reise, soll Argentinien aber bereits am 14. Oktober wieder verlassen haben.

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In mehreren Interviews sprach Liam Payne in der Vergangenheit offen über seine Kämpfe mit Alkoholismus und den enormen Druck, der mit dem Ruhm von One Direction einherging. Besonders eindrücklich sind seine Äußerungen in dem Podcast "The Diary of a CEO". Payne erklärte, dass er aufgrund der überall lauernden Fans kaum Freiraum hatte. Das führte dazu, dass er viel Zeit in Hotelzimmern verbrachte.

"Das Beste, was sie tun konnten, um uns zu schützen, war, uns einfach in unsere Zimmer einzuschließen. Und natürlich, was gibt es im Zimmer? Die Minibar. Irgendwann habe ich mir dann gesagt: Ich mache eine Party für mich allein. Das zog sich über Jahre hinweg", berichtete er.

Payne sprach von einer sehr dunklen Phase in seinem Leben, in der er Alkohol und Drogen missbrauchte, um mit der Einsamkeit und dem Stress fertig zu werden. Er sagte: "Es war wirklich, wirklich schlimm. Ich habe es so lange vor allen verborgen, bis ich irgendwann in den Spiegel geschaut habe und dachte: 'So kann es nicht weitergehen, ich muss mich ändern.'"

Seine Sucht habe zu einer starken Gewichtszunahme geführt. "Es gab Bilder von mir auf einem Boot, und ich sah so aufgebläht aus. Ich nenne das mein 'Pillen-und-Alkohol-Gesicht'", erinnerte sich Payne an diese Zeit. Abgründe, die Payne offenbar über Jahre hinweg begleiteten – und auch zu mentalen Problemen führten. In einer Sendung des britischen TV-Kanals Sky lieferte er 2019 einen nachdenklichen Einblick in sein Privatleben hinter der schillernden Fassade des Popstars.

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Liam Payne sagte dort: "Unter gewissen Umständen bin ich ziemlich glücklich, dass ich noch hier bin." Es sei schwierig, darüber zu sprechen, aber er fühle eine tiefe Einsamkeit in sich. Ein großes Problem habe ihm auch der Umstand bereitet, dass die Öffentlichkeit ihn seit seinem Durchbruch mit nur 16 Jahren auf Schritt und Tritt begleitete: "Wann wird das enden? Das hat mich ein paar Mal fast umgebracht", so Payne über die Gedanken, die ihn plagten.