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Taylor Swift unterstützt Kamala Harris: Was hat das für Folgen für Trump?


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US-Wahlkampf an einem Wendepunkt?
Die trügerische Wahrheit hinter Taylor Swifts Wahlbekenntnis


11.09.2024Lesedauer: 4 Min.
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So schaltet sich Superstar Taylor Swift in den US-Präsidentschaftswahlkampf ein

Taylor Swift hat ihr Schweigen gebrochen. Sie unterstützt die Demokratin Kamala Harris im US-Wahlkampf. Was das für Donald Trumps Kampagne bedeutet.

Der Zeitpunkt wirkt mächtig. Unmittelbar nachdem die TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump beendet war, veröffentlichte Taylor Swift für ihre 283 Millionen Fans auf Instagram eine Erklärung. "So wie viele von Ihnen habe auch ich die Debatte heute Abend verfolgt", schrieb sie. Es sei jetzt "ein guter Zeitpunkt, um sich über die anstehenden Fragen und die Positionen der Kandidaten" zu informieren.

Taylor Swift gewährte einen Einblick in ihren persönlichen Umgang mit der US-Wahl, die am 5. November stattfindet: "Als Wählerin stelle ich sicher, dass ich nach Möglichkeit alles über ihre politischen Programme und Pläne für unser Land sehe und lese." Dann kam sie auf ein Problem zu sprechen, welches ihr offenbar seit einigen Wochen auf dem Herzen liegt – und Bauchschmerzen bereitete. "Kürzlich wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass 'ich' als Künstliche Intelligenz, die fälschlich Donald Trumps Kampagne unterstützt, auf seiner Webseite gepostet wurde", so Swift.

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Das habe ihre "Ängste in Bezug auf KI" heraufbeschworen und ihr "die Gefahren der Verbreitung von Fehlinformationen" vor Augen geführt. Ihr sei klar geworden, dass sie "sehr offen" über ihre "tatsächlichen Absichten als Wählerin" sein müsse.

"Eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit"

Nun ließ sie den entscheidenden Satz folgen: "Der einfachste Weg, Fehlinformationen zu bekämpfen, ist mit der Wahrheit. Ich werde bei den Präsidentschaftswahlen 2024 meine Stimme für Kamala Harris und Tim Walz abgeben." Das Team der Demokraten kämpfe "für jene Rechte und Anliegen", von denen Taylor Swift glaube, dass eine Kämpfernatur sie verfechten müsse. Swift halte Kamala Harris "für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit", hieß es weiter, und dass es jetzt wichtig sei, von "Ruhe und nicht von Chaos geleitet" zu werden.

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In den US-Medien wird dieser Schritt Swifts schon lange erwartet. Nur drei Tage ist es her, dass in einem großen Essay in der "New York Times" unter dem Titel "The Taylor Swift Endorsement Fantasy" über die Möglichkeiten und Chancen eines öffentlichen Bekenntnisses des Popstars geschrieben wurde – und auch geurteilt wurde, wie trügerisch eine solche Wahlkampf-Unterstützung sein könne.

"Wir wissen bereits, dass prominente Befürworter nur begrenzte Macht haben, um Rennen zu beeinflussen", schrieb die Journalistin B. D. McClay dort und zählte dafür Beispiele auf: "Im Jahr 2004 hatte John Kerry die Unterstützung von Prominenten wie Leonardo DiCaprio und Larry David, und im Jahr 2020 hatte Bernie Sanders die Unterstützung von Ariana Grande. Diese Kandidaten haben verloren."

Taylor Swift werde nicht wie eine Heldenfigur oder Retterin auf einem "weißen Ross" angeritten kommen und die Wahl entscheiden, wenn sie sich für einen Kandidaten einsetze. Dafür sei die Entscheidung der US-Amerikaner viel zu sehr von teils heiklen politischen Themen abhängig. So sei unter anderem "die Wut der arabisch-amerikanischen Wähler in Michigan über die Unterstützung der USA für Israel und den Krieg in Gaza zu groß", um diese mit einem Swift-Statement besänftigen zu können.

 
 
 
 
 
 
 

Und doch wird Taylor Swifts Meinung eine große Bedeutung beigemessen. Eine Umfrage des US-Senders NBC im Jahr 2023 ergab, dass fast 80 Prozent der registrierten Wähler Taylor Swift positiv oder neutral gegenüberstehen. Das ist vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Faustpfand, weil in den sogenannten Swing States, den Bundesstaaten mit den meisten unentschiedenen Wählern, wenige Stimmen den Ausschlag für einen der beiden Kandidaten geben können.

Ab dem 18. Oktober geht Swift-Tour weiter

Taylor Swift ist heute der erfolgreichste Popstar der Welt. Keine andere Person in der Branche kann derart große Massen mobilisieren – und bekanntermaßen kommt sie aus der Countrymusik. Noch heute spielt sie diese schlagerähnlichen Songs auf ihren zahlreichen, immer ausverkauften Konzerten. Ab dem 18. Oktober geht ihre "Eras"-Tour in den USA weiter, und auch dort wird sie wieder Menschen in Ekstase versetzen, die eher dem konservativen Lager angehören.


Quotation Mark

Das wird Trump Tausende von Stimmen kosten.


Professor jörn glasenapp


"In unseren gegenwärtigen Zeiten, in denen hypermaskuline 'alte weiße Männer' wie Putin und Trump auf Spaltung setzen, stellt das bunte Taylorverse einen Sehnsuchtsort dar", sagte Professor Jörn Glasenapp kürzlich in einem Interview mit t-online zu der politischen Bedeutung Taylor Swifts. Dementsprechend erwartbar war es, dass sich die Sängerin bei ihrer Wahlentscheidung auf die Seite der Demokraten schlägt.

Der Kulturwissenschaftler urteilte: "Die 'Eras'-Tour wird im Herbst während der heißesten Phase des Wahlkampfes in die USA zurückkehren. Dann wird sie, so bin ich überzeugt, ihre Wahlempfehlung gegen Trump abgeben." Jörn Glasenapp hat recht behalten. Taylor Swift hat sich jetzt für Kamala Harris und damit in der entscheidenden Wahlkampfphase gegen Trump ausgesprochen.

Der Experte war sich mit Blick auf die Bedeutung dieses Impulses sicher: "Das wird Trump Tausende von Stimmen kosten." Und doch ließ auch er Zweifel aufkommen: "Ob das ausreicht, um ihn zu verhindern, steht allerdings in den Sternen."

Die Kraft der Mobilisierung

Zu knapp scheint das Rennen zu sein, zu fragil der Zustand der Gesellschaft in den USA. Aber ein anderer Umstand könnte viel wichtiger werden – und Taylor Swifts jüngstes Statement auf Instagram zeigt, dass sie sich dessen bewusst ist: die Mobilisierung der jungen Wählerschaft. Denn am Ende ihrer Erklärung kommt Swift auf die Registrierung für die Wahl zu sprechen, schreibt: "Ich möchte auch sagen, insbesondere allen Erstwählern: Denken Sie daran, dass Sie registriert sein müssen, um wählen zu können."

Sie ruft dazu auf, wählen zu gehen, und ermutigt junge Menschen, mit ihren Stimmen zum demokratischen Prozess beizutragen. Wer in den vergangenen Wochen und Monaten auf den Konzerten Taylor Swifts gesehen hat, wie ihr jüngere Fans frenetisch zujubeln, sie gar als Vorbild sehen, der ahnt: Diese Kraft der Verbindung kann bei der Mobilisierung für die Demokraten durchaus eine Rolle spielen.

Verwendete Quellen
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