"Die ARD war nicht begeistert" Maren Kroymann kritisiert Sender für Reaktion auf ihr Coming-out
Sie war eine der ersten deutschen Schauspielerinnen, die sich öffentlich zu ihrer Homosexualität bekannte. Dafür bekam Maren Kroymann allerdings nicht nur Zuspruch.
Seit den Achtzigerjahren steht Maren Kroymann vor der Kamera, gehört zu den bekanntesten Film- und Fernsehgesichtern Deutschlands. Lange feierte sie vor allem als Schauspielerin große Erfolge, war in TV- und Kinohits wie "Wolffs Revier", "Tatort", "Mein Leben & Ich", "Mängelexemplar" oder "Das Superweib" zu sehen.
In den vergangenen Jahren trat Maren Kroymann zunehmend auch als Kabarettistin auf. Inzwischen werde sie in der "Abteilung Humor" verbucht und könne damit auch leben: "Ich bin eh alt, ich bin jenseits von Gut und Böse, ich muss kein Vorbild mehr sein", sagte die 74-Jährige in einem neuen Interview mit dem "Stern".
Coming-out Anfang der Neunzigerjahre
Zum Vorbild für viele wurde sie dank eines Artikels des Magazins vor 30 Jahren: Auf dem Titel feierte Maren Kroymann 1993 öffentlich ihr Coming-out – als eine der ersten deutschen Schauspielerinnen überhaupt. Noch Jahre später hätten sich Frauen bei ihr bedankt und ihr berichtet, dass sie sich aufgrund ihrer "Stern"-Geschichte ebenfalls als lesbisch geoutet hätten.
Neben viel Zuspruch bekam Maren Kroymann aber auch Probleme – und zwar beruflicher Art. "Die ARD war nicht begeistert", schildert sie die damalige Reaktion des Senders. Nach ihrer Satire-Sendung "Nachtschwester Kroymann", die zwischen 1993 und 1997 lief, habe sie bis auf wenige Ausnahmen 20 Jahre lang keine größeren Angebote mehr für Rollen oder Formate im Ersten bekommen.
Inzwischen hat die Kabarettistin wieder ihre eigene ARD-Show: "Kroymann" läuft seit März 2017 und besteht aus satirischen Beiträgen der Schauspielerin, die aktuelle gesellschaftliche Probleme sowie feministische Themen behandeln. Heute sagt Maren Kroymann erleichtert: "Ich kann machen, was ich will, und muss keinem sexuellen Bild mehr entsprechen."
- Mit Material der Nachrichtenagentur spot in news
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