Hollywoodlegende starb "nach langer Krankheit" So zeigte sich Donald Sutherland zum letzten Mal vor der Kamera
Der legendäre Schauspieler ist tot. Mehr als 60 Jahre lang stand Donald Sutherland vor der Kamera – zum letzten Mal 2023. Mit dieser Rolle verabschiedet er sich.
Federico Fellini machte ihn zu "Casanova", Bertolucci zum faschistischen Gutsbesitzer Attila in dem Drama "1900". Robert Redford holte ihn für sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" vor die Kamera. Mit Charlize Theron knackte er in dem Krimi "The Italian Job" Tresore. Als der skrupellose Präsident Snow in der "Tribute von Panem"-Blockbuster-Reihe trumpfte er neben viel jüngeren Kollegen wie Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson und Liam Hemsworth auf.
Seit den Sechzigerjahren hatte Donald Sutherland vor der Kamera gestanden und dabei so gut wie jedes Genre bedient – so wandelbar wie kaum ein anderer Schauspieler. "Er hat sich nie von einer Rolle einschüchtern lassen, egal ob gut, schlecht oder hässlich. Er liebte, was er tat, und tat, was er liebte", schrieb Kiefer Sutherland über seinen Vater, als er am Donnerstag dessen Tod bekannt gab. Mit 88 Jahren ist Donald Sutherland gestorben. "Nach langer Krankheit", wie seine Agentin mitteilte.
Seine letzte Rolle spielte er im vergangenen Jahr
Was genau ihm fehlte ist nicht bekannt. Doch bis ins hohe Alter war er der Schauspielerei treu geblieben. Seine letzte Rolle hatte Donald Sutherland noch 2023 übernommen, in der Neowesternserie "Lawmen" über den legendären Gesetzeshüter Bass Reeves, den ersten afroamerikanischen US-Marshal westlich des Mississippi River. Darin spielt Donald Sutherland Isaac Charles Parker, einen der berüchtigtsten Richter im Wilden Westen – mit schlohweißem Haar und Rauschebart, so wie er sich zuletzt am liebsten gezeigt hatte.
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Die Serie von "Yellowstone"-Schöpfer Taylor Sheridan mit David Oyelowo in der Hauptrolle feierte im November vergangenen Jahres Premiere in den USA und ist in Deutschland beim Streamingdienst Paramount+ zu sehen.
150 Filme und Serien, aber keine Oscarnominierung
In seiner mehr als 60 Jahre andauernden Karreire hat Donald Sutherland in über 150 Filmen und TV-Produktionen mitgespielt. Der Kriegsklassiker "Das dreckige Dutzend" von 1967 war sein erster internationaler Erfolg. Mit Robert Altmans Militär-Satire "M.A.S.H." kam ein weiterer Hit. 1971 brillierte er als Privatdetektiv in Alan Pakulas Psychothriller "Klute" an der Seite von Jane Fonda.
Es folgten Filme aus allen Genres: "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (1973, Horror), "Eine ganz normale Familie" (1980, Drama), "JFK - Tatort Dallas" (1991), "Die Jury" (1996, Justizthriller), "Space Cowboys" (2000, Science-Fiction), "Unterwegs nach Cold Mountain" (2003, Romanverfilmung), "Stolz und Vorurteil" (2005, Romanverfilmung), "Kill the Boss" (2011, Komödie). Eine seiner bekanntesten Rollen aus den vergangenen Jahren war die des Präsidenten Snow in der "Tribute von Panem"-Filmreihe, die er zwischen 2012 und 2015 in allen vier Teilen spielte.
In Hollywood wurde Donald Sutherland 2011 mit einem Stern auf dem "Walk of Fame" verewigt, gleich neben der Plakette seines Sohnes Kiefer. Doch die höchste Ehre im Filmbusiness blieb ihm verwehrt: Trotz seiner vielen herausragenden Rollen wurde der Schauspieler nie für einen Oscar nominiert. Die Film-Akademie würdigte ihn immerhin außerhalb des Wettbewerbs mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa