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Ruth Maria Kubitschek (†92): Filmikone wusste, dass die Zeit kommen wird


"Ich glaube, jetzt ist alles gesagt"
Ruth Maria Kubitschek wusste, dass die Zeit kommen wird

Von t-online, rix

02.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Ruth Maria Kubitschek: Sie wurde 92 Jahre alt.Vergrößern des Bildes
Ruth Maria Kubitschek: Sie wurde 92 Jahre alt. (Quelle: imago stock&people)

Ruth Maria Kubitschek ist mit 92 Jahren gestorben. Nur wenige Monate zuvor hatte die Schauspielerin ihr letztes Interview gegeben und über den Tod gesprochen.

Die Trauer um Ruth Maria Kubitschek ist groß: Über viele Jahre hinweg hatte die Schauspielerin das deutsche Fernsehen geprägt. Sie war auf dem ZDF-"Traumschiff" an Bord, spielte im ARD-"Tatort" mit oder in der Serie "Das Erbe der Guldenburgs" im Zweiten. Kultstatus erlangte sie an der Seite von Helmut Fischer als Annette von Soettingen alias "Spatzl" in "Monaco Franze – Der ewige Stenz". 1983 kam die Serie ins Fernsehen. Damals war Ruth Maria Kubitschek Anfang 50 und schon lange keine Unbekannte mehr. Nach zehn Folgen war Schluss – aber für Kubitschek ging es weiter.

2014 zog sie sich jedoch aus der Öffentlichkeit zurück. Filme drehte sie keine mehr, auch für Interviews stand sie später nicht mehr zur Verfügung. Vor einem halben Jahr tauchte Ruth Maria Kubitschek dann doch noch einmal in der Presse auf. Mit dem "Stern"-Magazin sprach sie im Dezember über ihr Leben, ihre Kindheit, die Karriere – und den Tod.

"Ich glaube, nun ist alles gesagt!"

Ein Philosoph habe ihr aus der Hand gelesen und gesagt, dass sie 94 Jahre alt werden würde. "Ob diese Prophezeiung stimmt, ist am Ende egal", sagte sie im Interview. "Irgendwann ist es Zeit, zu gehen. Ich meditiere viel, nur deshalb bin ich noch da." Ein halbes Jahr später ist die Filmikone tot. 94 Jahre wurde Ruth Maria Kubitschek nicht. Im August hätte sie ihren 93. Geburtstag gefeiert. In dem Gespräch stellte sie auch klar: Das wird ihr letztes Interview sein. "Ich glaube, nun ist alles gesagt!"

Ruth Maria Kubitschek hatte genug davon, im öffentlichen Interesse zu stehen. Nach 60 Jahren im Rampenlicht zog sie sich im Dezember 2023 endgültig zurück. Jetzt, ein halbes Jahr später, nahm die Schauspielerin in einem Krankenhaus in der Schweiz ihren letzten Atemzug. Wie ihre Sprecherin Yvonne von Stempel der Deutschen Presse-Agentur sagt, seien ihre letzten Worte gewesen: "Die Erde gab mir ein wunderschönes Zuhause auf dieser Welt. In tiefer Dankbarkeit wechsele ich in die andere Welt. Es gibt sie, Sie können es mir glauben."

"Der Figur fehlte anfänglich jegliches Fleisch"

Mit ihrem Tod hinterlässt Ruth Maria Kubitschek eine riesige Lücke im Filmgeschäft. Unvergessen bleiben ihre Rollen, vor allem die des "Spatzl" aus der ARD-Kultserie "Monaco Franze – Der ewige Stenz" unter der Regie von Helmut Dietl. Wie sie großzügig ihrem umtriebigen Fernseh-Ehemann Franz Münchinger (gespielt von Helmut Fischer) jede Eskapade verzieh, gehört zu den amüsantesten Kapiteln deutscher TV-Geschichte.

Mehr als 40 Jahre nach der ersten Folge sagte sie dem "Stern", dass ihre eigene Person die Inspiration für die Rolle gegeben habe. "Die Figur ist in weiten Teilen mit mir identisch." Helmut Dietl und der Autor Patrick Süskind hätten sie in München zum Essen eingeladen und über ihr Leben ausgefragt. "Der Figur fehlte anfänglich jegliches Fleisch, es war eine leere Rolle. Im Schwips erzählte ich alles Mögliche aus meinem Leben, und so nahm diese Annette von Soettingen, wie sie hieß, Form an", erinnerte sie sich damals zurück.

Mit Dietl drehte sie 1985 auch die Kultserie "Kir Royal", in der die Münchner Schickeria köstlich auf die Schippe genommen wurde. Bis sie 2014 in den Ruhestand ging, war Kubitschek ein Stammgast im Fernsehen – Quoten-Hits wie "Freunde fürs Leben", "Katrin ist die Beste", "Teuflisch starke Frauen" und "Das Erbe der Guldenburgs" untermauerten ihre Popularität. 2013 spielte sie in dem Kinofilm "Frau Ella" schließlich ihre letzte Rolle.

Verwendete Quellen
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