Geiselnahme am Hamburger Flughafen ZDF-Reporter polarisiert mit Berichterstattung
Am Wochenende legte eine Geiselnahme den Hamburger Flughafen lahm. Doch auch die damit zusammenhängende Berichterstattung sorgte für Gesprächsstoff.
Am Samstagabend war ein bewaffneter Mann mit einem Auto auf das Vorfeld des Hamburger Flughafens vorgedrungen. Mit im Wagen befand sich seine vierjährige Tochter, Hintergrund war offenbar ein Sorgerechtsstreit um das Kind. Der Mann hatte sein Fahrzeug neben einer Maschine der Fluggesellschaft Turkish Airlines abgestellt. Inzwischen konnte die Geiselnahme beendet werden, der Flugbetrieb war deswegen insgesamt rund 20 Stunden eingestellt gewesen. Ein ZDF-Reporter berichtete live vom Flughafen aus und bekam dafür Spott.
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Diverse Medien hatten über den alarmierenden Zwischenfall berichtet, auch das ZDF. Bei der Berichterstattung ging Reporter Sven Rieken ausführlich auf den Umstand ein, dass der Geiselnehmer auf Türkisch verhandelte, wie unter anderem auf X (vormals Twitter) zu sehen ist: "Das Einzige, was bislang bekannt ist: Er möchte auf Türkisch angesprochen werden. Was aber im Umkehrschluss nicht unbedingt heißt, dass er türkischer Staatsbürger, Angehöriger oder mit Migrationshintergrund der Türkei ist".
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Diese Erörterung irritierte anscheinend einige Menschen. Auf X äußerten sich viele Nutzer kritisch. "Was für Drogen nimmt dieser Reporter?", fragte jemand. "Natürlich nicht. Er möchte in die Türkei in den Urlaub. Und deshalb ein wenig die Sprache üben. Die übliche peinliche Show des ZDF", kommentierte etwa ein User. "Der macht vermutlich einen Türkischkurs und will seine Sprachkenntnisse aufbessern", machte sich ein anderer lustig.
"ÖRR-Journalismus am Limit"
"ÖRR-Journalismus am Limit", "Meine Güte, ist das ein dämliches Gefasel. Dass die sich nicht schämen" oder "Man sollte diese Sender nicht mehr einschalten", ist außerdem auf der Plattform zu lesen.
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es sich bei dem Geiselnehmer um einen türkischen Staatsbürger handelt, der zwischenzeitlich verlangte, mit seiner Tochter in die Türkei zu fliegen. Schon 2022 war gegen ihn ermittelt worden, weil er unberechtigt mit seiner Tochter in die Türkei gereist war. Die Mutter konnte ihre Tochter damals allerdings wieder nach Deutschland holen.
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