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Precht und Lanz reagieren auf Antisemitismus-Kritik: "Missverständlich"


"Das war salopp dahergeredet"
Lanz und Precht reagieren auf Antisemitismus-Vorwürfe

Von t-online, CKo

Aktualisiert am 18.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Richard David Precht und Markus Lanz stehen in der Kritik.Vergrößern des Bildes
Richard David Precht und Markus Lanz: Die Promis rechtfertigen sich. (Quelle: IMAGO/gbrci)
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Richard David Precht und Markus Lanz sorgten mit ihrem Gespräch über das orthodoxe Judentum für Wirbel. Jetzt erklären sich der Autor und der Moderator.

Vergangene Woche tätigte Autor Richard David Precht in seinem gemeinsamen ZDF-Podcast mit Moderator Markus Lanz kontroverse Aussagen. Die Religion verbiete es orthodoxen Juden zu arbeiten. "Ein paar Sachen wie Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen", so der 58-Jährige. Was folgte, war eine große Welle der Empörung. Die Passage wurde schließlich entfernt, Precht betonte, dass "es nicht ansatzweise irgendwie so gemeint gewesen ist, wie es aufgefasst wurde".

Jetzt haben sich Richard David Precht und Markus Lanz noch einmal ausführlich zu der lautstarken Reaktion geäußert. In einer vorzeitig veröffentlichten Folge ihres Podcasts, der eigentlich freitags erscheint, sprechen sie 24 Minuten lang nur über dieses Thema.

"Das war falsch"

Lanz lenkt direkt zu Beginn ein, dass die Äußerungen, aufgrund derer vor allem Precht Antisemitismus vorgeworfen wurde, "mindestens missverständlich" gewesen seien. Für Precht war sein Statement zum Arbeitsverbot nicht missverständlich, sondern "das war falsch".

Weiter erklärt der Schriftsteller: "Das war salopp dahergeredet. Und das entspricht einfach nicht den Fakten. Der ganze Sachverhalt ist deutlich komplizierter." Dass die Religion den orthodoxen Juden ein Arbeitsverbot auferlegt habe, sei natürlich so nicht richtig. "Der Hauptgrund, warum die Juden nicht gearbeitet haben, ist natürlich, dass sie ausgeschlossen waren aus den Zünften im Mittelalter, dass sie aus den Handwerksberufen herausgedrängt oder gar nicht zugelassen worden sind. Und dass sie ausgewichen sind in mehrere Tätigkeiten, unter anderem in Finanzgeschäfte."

"Es hat mich getroffen"

Das harte Echo ging an Lanz nicht spurlos vorbei, wie er zugibt: "Es hat mich irgendwann an einem bestimmten Punkt getroffen, auch wenn es vor allem dich erwischt hat. Es hat mich getroffen, dass du so in Windeseile – und ich nebenbei gleich mit – zum Antisemiten umetikettiert worden bist." Beide seien alles andere als Antisemiten, hätten sich im Laufe ihrer Karrieren doch immer wieder für das Judentum eingesetzt und in diesem Feld gearbeitet.

Die Männer verstehen jedoch die Kritik und wissen, wie wichtig es ist, mit Informationen sorgsam umzugehen. Insbesondere bei diesem Thema, bei dem man sich auf einem "hochgradig verminten Terrain" bewege. Auch deshalb räumt Markus Lanz am Ende des Podcasts nun ein: "Es ist richtig, uns an dem Punkt zu kritisieren, weil in Zeiten wie diesen kann es keine Zweideutigkeit geben."

Außerdem entschuldigt sich Richard David Precht, sollte man seine Äußerungen als antisemitisch gedeutet haben. "Nichts liegt mir ferner, als irgendetwas in diese Richtung von mir zu geben, zumal es sich wirklich nicht in meinem Kopf befindet."

Verwendete Quellen
  • Spotify: "Lanz & Precht" vom 18. Oktober 2023
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