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Rammstein: Keine Ermittlungen gegen Till Lindemann – Shelby Lynn legt Beschwerde ein


Was wird aus den Ermittlungen?
Mutmaßliches Opfer von Lindemann legt bei Polizei Beschwerde ein

Von t-online, CKo

Aktualisiert am 14.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Till Lindemann: Mehrere Frauen haben öffentlich Vorwürfe gegen den Musiker erhoben.Vergrößern des Bildes
Till Lindemann: Mehrere Frauen haben öffentlich Vorwürfe gegen den Musiker erhoben. (Quelle: Malte Krudewig/dpa)

Stand jetzt gibt es keine Ermittlungen der litauischen Polizei gegen Rockstar Till Lindemann. Ein mutmaßliches Opfer wehrt sich gegen diese Entscheidung.

Shelby Lynn besuchte das Rammstein-Konzert im litauischen Vilnius und erhob anschließend öffentlich schwere Vorwürfe. Die 24-jährige Irin sei backstage unter Drogen gesetzt worden, am nächsten Tag sei sie mit blauen Flecken am Körper aufgewacht. Näheres zu den Anschuldigungen und den Aussagen weiterer mutmaßlicher Opfer können Sie hier nachlesen. Lynn meldete sich nach dem Konzert bei der Polizei vor Ort. Knapp fünf Stunden lang sprach sie vor zwei Wochen laut "Welt am Sonntag" per Videotelefonat mit den Behörden.

"Keine Beweise für eine Straftat"

Für die Polizei fehlten allerdings die Beweise, um strafrechtlich gegen Till Lindemann oder weitere etwaige Verdächtige vorzugehen. "Nach Prüfung aller Umstände wird kein Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil keine Beweise für eine Straftat vorliegen", sagte ein Sprecher der litauischen Polizei zu t-online. Die finale Entscheidung liegt nun bei der Staatsanwaltschaft. "Derzeit können wir keine weiteren Details bekannt geben", so die örtlichen Ermittlungsbehörden.

Wer die Entscheidung aber definitiv nicht akzeptiert, ist Shelby Lynn. "Ich habe gestern schriftlich Widerspruch eingelegt. Außerdem habe ich um Akteneinsicht gebeten. Ich bin völlig irritiert von dem Vorgehen der litauischen Polizei", sagte sie der "Welt".

Könnte es doch zu Ermittlungen kommen?

Das Medium hat zudem mit dem deutsch-litauischen Rechtsanwalt Mindaugas Jacinevičius gesprochen. Seine Einschätzung: Es sei möglich, "dass die Ermittlungen seitens der litauischen Ermittlungsbehörden wieder aufgenommen werden könnten, wenn beispielsweise weitere Zeugen konkrete Angaben machen und der dortige Mediendruck steigt".

Zwischen der deutschen und der litauischen Strafprozessordnung gibt es einen Unterschied. Demnach gibt es in Litauen zwischen der Kenntnis über eine mögliche Straftat und einem Ermittlungsverfahren vonseiten der Staatsanwaltschaft ein Zwischenverfahren. Dabei muss der zuständige Polizeibeamte über ein Ermittlungsverfahren entscheiden. Nur "wenn die Angaben zur Straftat offensichtlich falsch sind" oder "keine Handlung begangen worden ist, die ein Verbrechen oder eine Straftat darstellt", könne ein Verfahren abgelehnt werden, so Jacinevičius.

Verwendete Quellen
  • welt.de: "Shelby Lynn legt Beschwerde gegen litauische Polizei ein"
  • lyrtas.lt: Vilniaus policija nusprendė: baudžiamoji byla dėl airės kaltinimų "Rammstein" vokalistui seksualiniu smurtu nebus keliama
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