Als Teenie wurde sie ein Star 61 Jahre nach "I Will Follow Him": So sieht Peggy March heute aus
Mit Hits wie "I Will Follow Him" feierte Peggy March 1963 Welterfolge. Das macht die Musikerin jetzt – 61 Jahre später.
Schon als Teenager wurde Peggy March zum Star: Mit 15 Jahren erreichte sie mit "I Will Follow Him" die Spitze der US-Charts, mit weiteren Erfolgssongs wie "Mit 17 hat man noch Träume", "Canale Grande Number One" oder "In der Carnaby Street" wurde sie später auch weltweit und vor allem in Deutschland zum Superstar.
Seit die Sängerin 1965 mit weißem Schleifchenkleid, braunem Bob und deutlich hörbarem amerikanischen Akzent bei den Schlagerfestspielen in Baden-Baden "Mit 17 hat man noch Träume" sang – und gewann –, gehört March fest zum deutschen Schlagerestablishment dazu. Die Schlagerfestspiele seien der "Höhepunkt" ihrer Karriere in Deutschland gewesen, sagte March im vergangenen Jahr der Deutschen Presse-Agentur. "Da begann in Deutschland alles für mich."
Mehr als ein halbes Jahrhundert später ist Deutschland immer noch Zentrum ihrer Karriere – auch wenn March inzwischen wieder im US-Bundesstaat Florida lebt. Sie habe die Menschen in Deutschland immer "äußerst großartig und nett zu mir" gefunden. "Natürlich sprach ich nicht immer Deutsch, aber sie waren immer umsichtig und sehr hilfsbereit."
Karnevalsshows waren nicht ihr Ding
In unzähligen deutschen Fernsehsendungen ist March schon aufgetreten, hat mehrfach am Eurovision Song Contest teilgenommen und viele Goldene Schallplatten eingesammelt. Schlagerfans tanzen bis heute zu Hits wie "Memories of Heidelberg", "Romeo und Julia", "Telegramm aus Tennessee" oder "Sweetheart schenk mir einen Ring". Nur der Karneval sei nicht so ihre Sache. "Ich habe es nicht genossen, Karnevalsshows zu machen. Sie können verrückt sein. Und sehr laut. Aber man sieht, dass die Leute eine tolle Zeit haben, und das ist wirklich in Ordnung."
In ihrem Heimatland trällerte die als Margaret Annemarie Batavio im US-Bundesstaat Pennsylvania geborene Tochter aus einer Ingenieursfamilie schon als Kleinkind jeden Werbespot aus dem Radio nach. Später sang "Little Peggy March" auf privaten Feiern und schließlich im Lokalfernsehen.
Mit 15 Jahren gelang ihr der Durchbruch
Als 15-Jährige kam dann der frühe Durchbruch: Mit "I Will Follow Him" stürmte Peggy March an die Spitze der US-Charts – so jung wie noch keine andere Sängerin vor ihr. March hörte von ihrem Erfolg im Radio, als sie gerade das Geschirr vom Abendessen spülte, wie sie der Deutschen Presse-Agentur einmal in einem Interview erzählte: "Ich war ganz allein in der Küche, stand über der Spüle voller Seifenwasser, und mein Song war auf Platz eins."
Danach konzentrierte sich ihr Erfolg hauptsächlich auf Europa und Asien, doch von dem verdienten Geld blieb wenig übrig. Ein Manager betrog sie, March musste finanziell noch einmal von vorne anfangen. Sie suchte sich einen neuen Manager – und fand in Arnie Harris gleich auch einen Ehemann. Harris, der 2013 starb, sei es auch gewesen, der sie stets dazu aufgefordert habe, ihre Autobiografie zu schreiben.
Mittlerweile ist Peggy March 76 Jahre alt. Seit ihrem großen Hit sind mehr als 60 Jahre vergangen. Sie bereue nichts. "Alles, was ich je getan habe, ob gut oder schlecht oder richtig oder falsch, hat mich zu diesem Punkt gebracht. Und dieser Punkt ist ziemlich cool. Also keine Beschwerden." Sie schaue nach vorne, und ihre Tage liefen so unterschiedlich ab – mit Arbeit, mit Sport, mit Reisen, mit Shopping, mit Familie und Freunden –, dass nie Langeweile aufkomme. "Ich habe keinen typischen Tag, aber Espresso ist immer das Erste, was schön ist."
Inzwischen weiß March auch: "Man ist nie zu alt für Träume", wie sie ihr bislang letztes Album 2019 betitelte. "Ich habe jeden Tag einen Wunsch, sei es, ein bestimmtes Stück Kuchen zu essen, ein Stück Schokolade zu haben oder Ähnliches", sagte die Sängerin. "Ich würde gerne irgendwann in einen Zeppelin steigen. Ich denke, das wäre so cool. Aber die Gelegenheit ist noch nicht auf mich zugekommen. Und ich würde es lieben, im Weißen Haus zu singen."
- Nachrichtenagentur dpa