"Bin froh, den Weg zu ebnen" Madonna reagiert auf Diskussionen über ihr Gesicht
Nach den Grammys zogen Nutzerinnen und Nutzer über Madonna her. Sie sei kaum wiederzuerkennen, schrieben sie etwa im Netz. Jetzt äußert sich die Sängerin.
Madonna hat auf Kritik an ihrem Äußerem reagiert und macht auf Instagram klar, wie sie darüber denkt. Die 64-Jährige hatte bei der Grammy-Verleihung am Sonntag in Los Angeles die Kölner Sängerin Kim Petras vorgestellt, die als erste Transfrau den wichtigen Musikpreis erhielt. Dass jetzt im Netz über ihr Gesicht diskutiert werde, statt über die "Furchtlosigkeit" bestimmter Künstlerinnen und Künstler, sei für sie nicht verständlich. Sie wirft den Userinnen und Usern "Altersdiskriminierung und Frauenfeindlichkeit" vor.
Zu einem Backstage-Video der Grammys verfasst Madonna einen längeren Text. Sie schreibt, es sei für sie eine Ehre gewesen, Kim Petras vorzustellen. Statt sich aber auf den Inhalt ihrer Rede zu konzentrieren, "haben sich viele dafür entschieden, nur über Nahaufnahmen von mir zu sprechen, die ein Fotograf mit einem Weitwinkelobjektiv gemacht hat und die das Gesicht jedes Menschen verzerren würden".
Sie erklärt weiter: "Wieder einmal stehe ich im Licht von Altersdiskriminierung und Frauenfeindlichkeit, die die Welt, in der wir leben, durchdringen." Diese Welt weigere sich, "Frauen jenseits der 45 zu feiern" und halte es stattdessen für notwendig, zu "bestrafen, wenn sie weiterhin willensstark, fleißig und abenteuerlustig sind".
Madonna stellt klar, dass sie sich nie für ihr Werk, ihr Aussehen oder ihre Kleidung entschuldigt habe und auch nicht damit anfangen werde: "Seit Beginn meiner Karriere sind die Medien über mich hergefallen. Aber ich weiß, dass das alles ein Test ist, und ich bin froh, den Weg zu ebnen, damit alle Frauen nach mir es in Zukunft leichter haben werden."
"Ihr werdet meine Seele nicht zerstören"
Schließlich zitiert Madonna eine Liedzeile von Beyoncé: "You won't break my soul" (Deutsch etwa: "Ihr werdet meine Seele nicht zerstören"). Sie jedenfalls freue sich "auf viele weitere Jahre, in denen ich mich subversiv verhalte, Grenzen überschreite, mich gegen das Patriarchat auflehne und vor allem mein Leben genieße".
Auch auf diesen Post gibt es viele Reaktionen im Netz. Kim Petras schickt Madonna drei rote Herzchen. Eine andere Person schreibt: "Ja, Queen, ja!" Ebenfalls zu lesen: "Eine Pionierin, eine Visionärin und die Königin des subversiven Verhaltens. Viele folgen dem Weg, den du geschaffen hast."
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