Er starb vor 50 Jahren Jimi Hendrix: Aufstieg und früher Tod einer Rocklegende
Das Leben von Jimi Hendrix war kurz und rauschhaft. Mit nur 27 Jahren starb der Mann, der die Gitarre spielte wie kein anderer, in London. Das ist jetzt 50 Jahre her.
Die "Rock & Roll Hall of Fame" nannte das Idol der amerikanischen Hippie-Bewegung den "begabtesten Instrumentalisten aller Zeiten". Am 18. September 1970 starb Jimi Hendrix, wurde morgens leblos von seiner damaligen Freundin, einer Deutschen, aufgefunden. Heute jährt sich sein Todestag zum 50. Mal.
Jimi Hendrix begann seine Karriere mit 20 Jahren, begleitete Stars wie Curtis Knight, Ike & Tina Turner oder Sam Cooke an der Gitarre. "Jimi stahl mir die Show. Ich dachte, die Leute applaudierten mir, aber sie applaudierten ihm", erinnerte sich Little Richard, der im Mai diesen Jahres starb, später. Er wollte mehr als nur Begleitmusiker sein.
"Direkt die Seele der Menschen"
Doch für seine unkonventionelle Art, die Gitarre mit den Zähnen und auf dem Rücken zu spielen, war das Publikum in New York Mitte der Sechziger noch nicht reif. 1966 ging er nach London, wo er gemeinsam mit Mitch Mitchell und Noel Redding die Band The Jimi Hendrix Experience gründete. Ihre Show entwickelte sich zu einer Sensation und Hendrix zu einem schwarzen Musiker mit einem weißen Publikum. Stars wie Paul McCartney, John Lennon, Pete Townshend und Eric Clapton waren begeistert.
Songs und Alben der Band waren Chartstürmer. Doch das Publikum liebte besonders die Live-Auftritte – wie Hendrix mit Fingern, Lippen und Zähnen sein Instrument bearbeitete, zum Liebesobjekt machte und am Schluss oft zerstörte. Der Verstärker blieb fast immer aufgedreht. "Der Glaube kommt zu den Leuten durch Elektrizität", sagte Hendrix. "Darum spielen wir so laut. Wir wollen, dass unser Sound direkt die Seele der Menschen trifft."
"Alles, was ich getan habe, ist sie zu spielen"
Seine Version der amerikanischen Nationalhymne "The Star Spangled Banner" beim legendären Festival von Woodstock 1969 wurde zum historischen Meilenstein der Musikgeschichte. Bei dem Auftritt imitierte Hendrix mit der Gitarre auf brachiale Weise Maschinengewehre, Bombeneinschläge und Militärflugzeuge. Viele sahen es als Protest gegen den Vietnamkrieg.
Hendrix selbst erzählte später, er habe vor dem Auftritt einen Nervenzusammenbruch gehabt. Zu seiner Interpretation der US-Hymne sagte er nur: "Ich weiß nicht, Mann. Alles, was ich getan habe, ist sie zu spielen. Ich bin Amerikaner, also habe ich sie gespielt." Er habe es auch nicht "unorthodox" gefunden, sondern nur wunderschön.
So starb Jimi Hendrix
In dem TV-Interview verriet Hendrix dabei auch, wie müde er sei. Er habe die Nacht zuvor nicht geschlafen. Die Schlaflosigkeit, der Aufstieg zum Weltstar und die immensen Erwartungen überforderten ihn. Er zog sich zurück, konsumierte immer mehr Drogen. Seinen letzten Rausch – nur wenige Tage nach seinem Auftritt auf der Ostseeinsel Fehmarn – überlebte er nicht.
Um Hendrix' Tod im Londoner Apartment seiner deutschen Freundin Monika Dannemann rankten sich lange Zeit Gerüchte. Allen Anzeichen und auch der offiziellen Version zufolge aber starb der legendäre Gitarrist am 18. September 1970 einen überraschenden Tod. Nach einer Flasche Wein und möglicherweise zu hoch dosierten Schlaftabletten erstickte er an seinem eigenen Erbrochenen.
Zum Zeitpunkt seines Todes war Hendrix 27 Jahre alt. Wie unter anderem auch Janis Joplin, Kurt Cobain, Jim Morrison oder Amy Winehouse wird er zum sogenannten Klub 27 gezählt.
- Nachrichtenagentur dpa
- eigene Recherchen
- YouTube-Suche