Mit 76 Jahren Star-Dirigent Mariss Jansons gestorben
Der Dirigent Mariss Jansons ist tot. Der im lettischen Riga geborene Jansons sei im Alter von 76 Jahren gestorben, teilte eine Sprecherin der Wiener Philharmoniker am Sonntag mit.
Mariss Jansons war Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BR). Jetzt ist der gebürtige Lette mit 76 Jahren verstorben. Eine Sprecherin der Wiener Philharmoniker, bei denen Jansons nach 2006 und 2012 auch im Jahr 2016 das Neujahrskonzert dirigierte, gab dies bekannt. Inzwischen bestätigte die Familie des Musikers die Nachricht auch dem BR.
Mariss Jansons stammt aus der lettischen Hauptstadt Riga, dort wurde er 1943, damals noch unter deutscher Besatzung, geboren. Seine jüdische Mutter, eine Sängerin, musste ihn in einem Versteck zur Welt bringen – große Teile der Familie wurden im Rigaer Ghetto ermordet. Bereits mit drei Jahren soll Mariss seinen Berufswunsch geäußert haben. Sein Vater Arvīds Jansons war Kapellmeister im Opernhaus von Riga, Mariss Jansons lauschte seinen Auftritten dort regelmäßig.
- München: Dirigent Mariss Jansons erhält Preis für Lebenswerk
Zuletzt plagten den vielfach ausgezeichneten Dirigenten gesundheitliche Probleme. So musste Jansons im vergangenen Jahr Konzerttermine absagen. Der lettische Leiter des Münchner Symphonieorchesters sei damals aufgrund einer "ärztlich empfohlenen Regenerierungspause" kürzergetreten. Gekrönt wurde sein Lebenswerk im Jahr 2013 mit dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis. Doch dabei blieb es nicht: Erst dieses Jahr wurde Jansons vom Verein zur Förderung der Klassischen Musik für sein Lebenswerk gewürdigt. Den Opus Klassik nahm er am 13. Oktober in Berlin entgegen.
Jetzt ist der für seine "unvergesslichen Konzerterlebnisse auf den großen Podien der Welt" geehrte Künstler tot. Er soll am 1. Dezember in St. Petersburg im Kreis seiner Familie verstorben sein.
- Nachrichtenagentur dpa
- Meldung des BR: Eine Ära geht zu Ende