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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Weihnachtskonzert in Berlin Mariah Carey bringt ihre kleinen Zwillinge auf die Bühne
Pompös, glitzernd und überschwänglich läutete Mariah Carey in Berlin die Weihnachtszeit ein. Ihre Kinder ließ sie bei einem Song mitsingen – aber nur im Hintergrund.
Mariah Carey ist die perfekte Weihnachtsbotschafterin. Nicht nur, dass ihre Initialen dieselben sind, wie des amerikanischen Weihnachtsgrußes "Merry Christmas". Nein, die Künstlerin versprüht bei ihrem Konzert in der Mercedes Benz-Arena in Berlin auch jenen Glanz, den sonst nur das Weihnachtsfest selbst hinkriegt: glitzernd, pompös und stellenweise fast überwältigend.
Weihnachtlicher Schick – auch im Publikum
Der Weihnachtszauber fängt schon beim DJ an, der das Publikum auf die Carey-Show einstimmen soll. Zwar schafft er es nicht so ganz, die Menge in Fahrt zu bringen, sein Outfit zeigt aber Einsatz: Das T-Shirt ziert das Logo des Wu-Tang Clan, einer harten Rappergruppe. Doch farblich abgestimmt auf die Carey'sche Dekoration ist das T-Shirt rot und grün. Schon da ist klar: Weihnachten wird hier ernst genommen.
Beeindruckend: Das Publikum spielt mit. Gediegen und schick – so beschreiben zwei Platzanweiserinnen die Zuschauer. Wie bei einer Weihnachtsfeier ist die Menge altersmäßig bunt durchgemischt und jeder trägt das, was er als "herausgeputzt" empfindet. Ältere Damen schicke Blusen und Blazer, Berliner Hipster ihren besten schwarzen Pulli und viele präsentieren stolz auf ihrem Gesicht, was ihr Schminkköfferchen zu bieten hat. Was alle eint: die großen Augen und begeistertes Klatschen, als nach über einer Stunde Wartens endlich Carey auf die Bühne kommt – seit 2016 erstmals wieder in Deutschland.
Monroe und Moroccan singen im Hintergrund mit
Und von da an gibt es vor der Weihnachtsstimmung kein Entkommen. Spätestens wenn sie punktgenau das erste Lied "Hark! The Herald Angels Sing" anstimmt, ist das eigene Weihnachtsgefühl da. In ein Prinzessinnenkleid gehüllt, das eher an ein Baiser als an ein Kleidungsstück erinnert, singt Carey das Weihnachtslied mit so viel Pathos und Stimmstärke, dass wohl jeder im Raum kurz Gänsehaut bekommt.
Es ist aber nicht alles Ballade in der Weihnachtsshow: Carey singt immer wieder auch schnellere Nummern. Dass bei den ganz hohen Tönen mal was schiefgeht, verzeihen ihre Fans und jubeln umso mehr.
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Der Jubel brandet auch auf, als Carey ihre beiden Kinder auf die Bühne holt. Die Zwillinge Monroe und Moroccan singen gemeinsam mit ihrer berühmten Mutter das Weihnachtslied "The Star" – als Backgroundbegleitung. Ob das die richtige Abendgestaltung für zwei Siebenjährige ist, sei dahingestellt.
Aus Carey wird keine Hupfdohle mehr
Was hingegen feststeht: Aus Carey wird keine Hupfdohle mehr. So gut sie stimmlich immer noch ist, so schwach ist ihr körperlicher Einsatz. Dank ihrer Backgroundtänzer kommt zwar Stimmung auf. Die Diva selbst bewegt sich gerade mal so von einem Ende der Bühne zum nächsten. Es scheint, als konzentriere sie sich vollends aufs Singen – und darauf, selbst möglichst gut auszusehen. Hochgeschlitzt, tief ausgeschnitten und immer knalleng sind ihre Outfits. Man fragt sich: Bewegt sie sich nur deshalb so wenig, um möglichst gut auf Konzertfotos auszusehen?
Trotz des eigenwilligen Kleidungsstils und der fast schon komischen Bewegungslosigkeit auf der Bühne, jubelt ihr das Publikum zu. Als sie gegen Konzertende jene Lieder auspackt, die sie bekannt gemacht haben, singt gefühlt der ganze Saal mit. Ältere Herrschaften sind genauso textsicher bei Hits wie "We belong together" und "Hero", wie junge Teeniemädchen.
Warten auf die Zugabe lohnt sich
Der Höhepunkt des Konzerts kommt aber in der Zugabe. Carey schmettert ihren größten Weihnachtshit, der auch dem Konzert seinen Namen gibt: "All I want for Christmas is you". Kunstschnee fällt, die Tänzer haben sich zum x-ten Mal in seltsame Weihnachtskostüme gezwängt und Carey hat sich in einen engen Glitzer-Body geworfen, der wohl ein sexy Nussknackerkostüm darstellen soll. Die Menge jubelt und man wundert sich für einen Moment, wie Weihnachten je ohne seine beste Botschafterin auskommen konnte.
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Neben all dem Pomp und Glitzer vermittelt Carey – bewusst oder nicht – eine großartige Weihnachtsbotschaft: Alles, was man sich zu Weihnachten wünscht, ist dieselbe Atmosphäre wie auf diesem Konzert: ausgelassene Stimmung und Offenheit, mit Menschen Spaß zu haben, die anders sind als man selbst.