Musik Hemdsärmelige Hymnenschreiber
"Sweet home Alabama, where the skies are so blue": Mit diesem Chorus sicherten sich Lynyrd Skynyrd 1974 ihren Platz in der Musikgeschichte. Die Band aus Jacksonville in Florida gehört zu den Wegbereitern des Southern Rock. Gut 30 Jahre nach dem tragischen Flugzeugabsturz, der drei Bandmitglieder das Leben kostete, legen Lynyrd Skynyrd mit "Last Of A Dyin' Breed" ("Die Letzten einer aussterbenden Art") ihr 13. Studioalbum vor.
Totgesagte leben länger, sagt der Volksmund. Im Falle der amerikanischen Rockband Lynyrd Skynyrd waren es jedoch tatsächliche Todesfälle, die dafür sorgten, dass die Fans gegen Ende der Siebziger Jahre für eine Dekade das Aus der Band verkraften mussten. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges ereignete sich 1977 auf dem Rückweg von einer Show ein tragischer Flugzeugabsturz, dem neben Sänger Ronnie van Zant auch Gitarrist Steve Gaines und dessen Schwester, Backgroundsängerin Cassie Gaines, zum Opfer fielen.
Wiederbelebung
1987 neu formiert, blieb die Band auch in den folgenden Jahren nicht von Todesfällen verschont, weshalb sich die Besetzung häufig änderte. Was jedoch blieb: Der Auftrag, den Southern Rock in die Welt zu tragen und das provinzielle Element jener Verbindung aus Südstaaten-Country und Hard-Rock mit Stolz zu leben. Mit dem neuen Album "Last Of A Dyin' Breed" knüpfen Lynyrd Skynyrd nahtlos an die eigene Tradition an und liefern in erster Linie einen Soundtrack für Lastwagenfahrerkneipen und Scheunenfeste.
Zurück zum Trailer Park
Es scheint überflüssig, der Band 2012 noch den Vorwurf musikalischer Berechenbarkeit zu machen. Lynyrd Skynyrd haben sich längst als hemdsärmelige Hymnenschreiber etabliert und genießen vor allem im US-amerikanischen Trailer-Park-Milieu oder bei Motorradclubs hohes Ansehen. Lieder wie "Life’s Twisted" oder "Start Livin' Life Again" geben simple Lebenstipps für den alltäglichen Gebrauch. Eins ist klar: in diesen Adern fließt noch immer "Mississippi Blood", ungeachtet des Geburtsorts von Musikern und Hörern.
