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Max von Sydow ist tot: "James Bond"-Bösewicht mit 90 Jahren verstorben


Im Alter von 90 Jahren
Schauspiel-Legende Max von Sydow gestorben

t-online, dpa, Steffen Trumpf

Aktualisiert am 09.03.2020Lesedauer: 3 Min.
Max von Sydow: Der Schauspieler starb im Alter von 90 Jahren.Vergrößern des Bildes
Max von Sydow: Der Schauspieler starb im Alter von 90 Jahren. (Quelle: alterphotos/imago-images-bilder)
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Trauer um einen ganz Großen: Max von Sydow spielte den Priester in "Der Exorzist", einen Bösewicht in "James Bond". Jetzt ist

Er war Attentäter und Eroberer, Teufelsaustreiber und der Teufel selbst, König und sogar Jesus: Es gab nicht viele Rollen, die Max von Sydow in seiner Karriere ausgelassen hat. Die Schauspielerei war bis zuletzt sein Leben. Jetzt ist der gebürtige Schwede im Alter von 90 Jahren gestorben.

"Mit gebrochenem Herzen und unendlicher Traurigkeit, die uns unglaubliche Schmerzen bereitet, geben wir bekannt, dass Max Von Sydow am 8. März 2020 von uns gegangen ist", teilte seine Frau Catherine der französischen Zeitschrift "Paris Match" mit.

Viele hielten ihn für einen Deutschen

Geboren wurde er als Carl Adolf von Sydow am 10. April 1929. Er wuchs in Lund in der südschwedischen Region Skåne auf. Schon in der Schulzeit gründete er mit anderen eine Theatergruppe, lernte früh Englisch und Deutsch. Nicht selten hatte er deutsche Charaktere gespielt, und des Öfteren wurde er für einen Deutschen gehalten.

Das Königliche Dramatische Theater in Stockholm bildete ihn einst zum Schauspieler aus, ehe er in den 50er Jahren in Malmö auf Regisseur Ingmar Bergman traf. Dessen Filme – erst "Das siebente Siegel", in dem von Sydow als Ritter Block auf unvergessene Weise mit dem Tod Schach spielte, dann "Die Stunde des Wolfs", "Schande" und weitere – machten ihn über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt. Die Zusammenarbeit mit Bergman sei ohne Frage die wichtigste Zeit seiner Schauspielkarriere gewesen, ließ von Sydow immer wieder wissen.

Von Schweden nach Hollywood

Es folgte der Gang nach Hollywood und mit ihm eine komplexe Rolle nach der anderen. Von Sydow spielte Jesus ("Die größte Geschichte aller Zeiten", 1965), lebte in Los Angeles, zog weiter nach Rom und machte sich auch um mehrere italienische Filme verdient. Gleichzeitig blieb er Hollywood treu: In "Der Exorzist" (1973) verkörperte er Pater Lankester Merrin, im James-Bond-Film "Sag niemals nie" (1983) Sean Connerys Gegenspieler Blofeld.

Für seine Darstellung in "Pelle, der Eroberer" (1987), den er selbst als einen seiner Lieblingsfilme bezeichnet hat, wurde er für den Oscar als bester Schauspieler nominiert. Apropos Oscar: Den bekam von Sydow nie, obwohl er nach "Pelle" auch für seine Nebenrolle in "Extrem laut und unglaublich nah" (2012) nominiert worden war. Auch Filmprojekte mit Woody Allen, Steven Spielberg und Wim Wenders sowie Rollen an der Seite von Schauspielern wie Robin Williams, Tom Hanks und Leonardo DiCaprio änderten daran nichts.

"Ich liebe mein Land Frankreich so sehr!"

In Cannes wurde von Sydow 2004 für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Das ist bei Weitem nicht das einzige, das ihn mit Frankreich verband: Privat hatte der zurückgezogen lebende Schauspieler mit der Französin Catherine Brelet seine zweite große Liebe gefunden. Er heiratete die Filmemacherin 1997, bekam mit ihr zwei Söhne.

Für Brelet zog von Sydow nach Frankreich, was eine kleine Kontroverse in seiner schwedischen Heimat ausgelöst hatte: Seinen schwedischen Pass musste er 2002 abgeben, um französischer Staatsbürger zu werden – ein Schritt, den ihm manche seiner damaligen Landsleute übel nahmen. Auf seiner Facebook-Seite, die in enger Zusammenarbeit mit einem seiner Söhne mit Inhalt gefüttert wurde, wird er mit den Worten zitiert: "Ich liebe mein Land Frankreich so sehr!" Der einzige männliche schwedische Schauspieler, der bislang für den Oscar nominiert worden war, ist mit der Zeit also Franzose geworden. Bis zu seinem Tod lebte er in Paris.

Verwendete Quellen
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