FBI und US-Militär in Aufruhr Warum "Joker" ein Land in den Ausnahmezustand versetzt
Vor dem Kinostart des neuen "Joker"-Films machen sich in den US die Behörden bereit. Die Angst vor Anschlägen bei der Vorführung ist präsent.
Stehende Ovationen und einen Goldenen Löwen in Venedig, dazu anhaltende Oscar-Gerüchte um Hauptdarsteller Joaquin Phoenix – nicht nur Comic-Fans sind angesichts der Vorschusslorbeeren für "Joker" gespannt auf den Film.
Angst vor Anschlägen in den USA
Eine gänzlich andere Form der Anspannung wird dagegen von diversen Behörden im Vorfeld des US-Kinostarts von Todd Phillips Streifen am 4. Oktober (Deutschland-Start: 10. Oktober) verbreitet. Dort steigt offenbar mit jedem Tag die Angst, dass es zu Anschlägen bei den Vorführungen kommen könnte – so wie einst an einem schrecklichen Tag in Aurora, Colorado, im Jahr 2012.
Damals stürmte ein junger Mann das dortige Kino während der Mitternacht-Premiere von "The Dark Knight Rises", erschoss zwölf Menschen und verletzte viele weitere teils schwer. Er habe sich mit dem von Heath Ledger verkörperten Batman-Widersacher verbunden gefühlt, sich als "The Joker" bezeichnet, wurde damals vermeldet. Die größte Gefahr bestehe laut FBI und US-Militär nun offenbar erneut in Hinsicht auf das hohe Identifikations-Potenzial, das die Gefährder mit der Hauptfigur des neuen Films haben könnten.
Diversen US-Seiten zufolge, wie etwa "Indie Wire", sprechen die Behörden von möglicher "Incel Violence". Unter "Incel" wird eine bestimmte Gruppe an Männern – meist weiß und heterosexuell – verstanden, die ein frauenfeindliches Weltbild hegen, unfreiwillig keinen Geschlechtsverkehr haben und in Selbstmitleid baden. Exakt wie Arthur Fleck alias Joaquin Phoenix in "Joker"?
Polizei bereitet sich auf Kinostart vor
Die Polizei macht sich laut eines Berichts der US-Seite "Variety" jedenfalls auf das Schlimmste gefasst und will ihre Präsenz während des Eröffnungswochenendes von "Joker" deutlich erhöhen. Gleichzeitig wird in einem Statement der LAPD (Polizei von Los Angeles) darin aber auch betont, dass es bislang noch keinerlei besorgniserregende Hinweise für mögliche Anschläge gäbe.
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In einem Statement des Filmstudio Warner Bros. heißt es unter anderem, dass der Film "keine Gewalt in der echten Welt befürworten" würde und es "weder die Absicht des Films, des Regisseurs oder des Studios sei, den Charakter als Helden darzustellen." In der Tat orientiert sich der Film nachweislich an Antihelden, etwa aus Martin Scorseses Klassiker "Taxi Driver" – und der wird noch heute als bedenkenloses Meisterwerk gefeiert.
- Nachrichtenagentur spot on news
- Indie Wire: Warner Bros. Stands By ‘Joker’ Release, Says the Film Doesn’t Endorse Real-World Violence (englisch)