Noch ein Sommermärchen Beachvolleyball-Olympiasieg wird zum Kinofilm
Was die Herren der Fußball-Nationalmannschaft 2006 geschafft haben, können unsere Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst auch: Sie bekommen genau zehn Jahre nach "Das Sommermärchen" ihren eigenen Kinofilm.
"Wir dürfen eine einmalige Geschichte erzählen, das ist ein ganz besonderer Kinostoff", sagt Regisseur Guido Weihermüller: "Momentan kommen sehr viele Anfragen zu uns, das Telefon steht nicht mehr still. Sowohl mit Fernsehsendern als auch mit dem Kino wird noch verhandelt."
Blick hinter die Kulissen des Spitzensports
Seit November 2014 begleitete Weihermüller Ludwig und Walkenhorst mit seinem Team, fing hautnah Emotionen ein, sah Freud und Leid. Der Höhepunkt: Der Finalsieg an der Copacabana in Rio de Janeiro gegen die Brasilianerinnen Agatha/Barbara. "Für uns war es auch spannend zu sehen, wie es hinter den Kulissen des Spitzensports läuft, und wir konnten sehr viele Facetten abbilden. Sie haben sich uns dafür geöffnet", sagte Weihermüller.
Ursprünglich wurden die Europameisterinnen vom Hamburger SV für das Kino-Projekt "Die Norm - dabei sein ist alles!" begleitet, das die Geschichte von neun Hamburger Athleten auf ihrem Weg nach Rio erzählt. Doch die Story von Ludwig und Walkenhorst entwickelte sich auch wegen ihrer Erfolge zu einer ganz eigenen. "Jetzt haben sie Gold gewonnen, aber es wäre auch ohne Gold eine sehr gute Geschichte geworden", sagte Weihermüller.
"Ludwig/Walkenhorst - Der Weg zu Gold"
In mehr als 40 Drehtagen entstanden allein 18 Terrabyte Datenmaterial, das nun gesichtet und geschnitten wird. Freunde und Familien kommen zu Wort, natürlich fließen auch Tränen. Eine Veröffentlichung der Dokumentation mit dem Arbeitstitel "Ludwig/Walkenhorst - Der Weg zu Gold" ist für November geplant.
Die Hauptdarstellerinnen freuen sich auch schon darauf. "Herausgekommen ist ein sehr persönlicher und feinfühliger Bericht und für uns eine wunderschöne Erinnerung an zwei super intensive Jahre", schrieb Ludwig auf der gemeinsamen Facebook-Seite der beiden Weltranglistenersten: "Am Anfang war es noch etwas komisch, ständig eine Kamera neben sich zu sehen - am Ende haben wir es kaum noch bemerkt."
Laura Ludwig: "Der Sport steht immer an erster Stelle"
Kameras sind die beiden mittlerweile ohnehin gewohnt. Bei Markus Lanz erzählten sie bereits von ihren Erfahrungen aus Brasilien, weitere Auftritte sind geplant - doch längst nicht alle Angebote wurden angenommen. "Da bei uns der Sport aber immer an erster Stelle steht, haben wir auf Anraten unseres Managements nur wenige ausgewählte Termine angenommen und alle weiteren Anfragen abgesagt", so Ludwig.
Denn sie wollen in dieser Saison noch in den Sand zurückkehren und schon bei der Deutschen Meisterschaft Anfang September in Timmendorfer Strand ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Außerdem ist auch ein Auftritt beim Finale der World Tour geplant.