Ein Leben für das Lachen Zum 125. Geburtstag von Stan Laurel
Sein weinerlich verzerrtes Gesicht, das hilflose Kratzen des hochstehenden Haarschopfes, die dazu passende deutsche Synchronstimme, die stets stammelte: "Aber Ollie...!" Stan Laurel hat als die begriffsstutzige Hälfte des kongenialen Komikerduos "Dick & Doof" Weltkarriere gemacht und Filmgeschichte geschrieben. Am 16. Juni vor 125 Jahren wurde er als Arthur Stanley Jefferson in England geboren. Wir erinnern an einen der lustigsten Männer der Filmgeschichte und präsentieren Ihnen einige Fakten und Anekdoten, die Sie vielleicht noch nicht kennen.
Die besten Videos von "Dick & Doof" sehen Sie am Ende des Artikels!
Was jeder weiß: Stan Laurel wurde 1890 in Großbritannien in eine Künstlerfamilie hinein geboren und wollte schon von Klein auf nichts anderes als Theater spielen und in sogenannten "Music Halls" (Varietés) auftreten. Schon mit neun Jahren begann er damit.
Was kaum einer weiß: 1910 schloss sich der damals 20-jährige Stanley der Londoner Theatertruppe von Fred Karno ("Fred Karno's Army") an, in der auch der damals noch unbekannte Charlie Chaplin unter Vertrag stand. Eine Zeitlang spielte Laurel stets den Ersatzmann für Chaplin.
Was jeder weiß: Stan Laurel hatte den aus dem US-Staat Georgia stammenden Oliver Hardy bereits 1921 kennengelernt, jedoch erst 1927 wurden sie offiziell als Komikerduo präsentiert und begannen ihre rasante Weltkarriere als "Laurel & Hardy".
Was kaum einer weiß: Dass die beiden in Deutschland in ihren Filmen "Dick und Doof" hießen, ist klar. Aber wussten Sie, dass sie seinerzeit von Schauspieler Theo Lingen dem deutschen Fernsehpublikum nahegebracht wurden, indem er begleitend zum jeweiligen Film Anekdoten und Wissenswertes über das Gespann zu berichten wusste. In Polen hießen "Dick & Doof" übrigens "Flip & Flap", in Italien "Krick & Krock".
Was jeder weiß: Stan Laurel spielte in den "Dick & Doof"-Filmen stets den hilflosen, dummen Stan, den Träumer und Schussel, während Oliver Hardy der korpulente Bestimmer und Besserwisser Ollie war.
Was kaum einer weiß: Hinter den Kulissen zog Laurel alle Fäden. Er beteiligte sich am Ausarbeiten der Gags, war der Denker und der Kreative. Er produzierte die Filme und trat oft als Co-Regisseur auf, ohne dass das später im Abspann überhaupt Erwähnung fand. Hardy hingegen war froh, sich der Verantwortung entziehen zu können und frönte lieber dem guten Essen und dem Golfspielen. Laurels Stimme übrigens, die in der deutschen Synchronisation eher dünn und fistelig klingt, war in Wahrheit viel tiefer und wohltönender.
Was jeder weiß: Durch die enge Zusammenarbeit und ihre ungeheure Produktivität (sie drehten zwischen 1926 und 1951 107 Filme miteinander), wurde auch die Freundschaft zwischen Stan und Ollie immer enger. Es war und ist kaum möglich, von dem einen zu berichten, ohne den anderen zu erwähnen.
Was kaum einer weiß: Stan Laurel nannte Oliver Hardy auch in der Öffentlichkeit zärtlich "Babe".
Was jeder weiß: Stan Laurel überlebte Oliver Hardy, der 1957 starb, um acht Jahre. Der Tod des Partners war ein schwerer Schicksalsschlag für ihn, den er nie ganz verwinden konnte.
Was kaum einer weiß: Auf der Beerdigung Laurels hielt kein Geringerer als sein Freund Buster Keaton, der Komiker mit dem unbewegten Gesicht, die Trauerrede. Den Tränen nahe, fasste Keaton zusammen: "Chaplin war nicht der Lustigste, ich war nicht der Lustigste, dieser Mann war der Lustigste!"
Was jeder weiß: Stan Laurel starb am 23. Februar 1965 im Alter von 74 Jahren an einem Herzinfarkt.
Was kaum einer weiß: Kurz vor seinem Tod sagte Laurel der Krankenschwester, die ihn betreute, dass er gerne Skifahren würde. Daraufhin meinte die Schwester erstaunt, dass sie gar nicht gewusst habe, dass er Skifahren könne. Laurels Antwort: "Kann ich auch nicht. Aber ich würde es lieber tun, als das hier." Als die Krankenschwester wenige Minuten später wieder nach ihm sah, war Laurel friedlich im Sessel sitzend gestorben.