"Spy - Susan Cooper Undercover" Schwer witzige Agentenfilmparodie mit Comedy-Star Melissa McCarthy
Susan Cooper (Melissa McCarthy) verkörpert nicht gerade den Prototyp einer Geheimagentin: Sie ist eine graue Büromaus und übergewichtig. Dazu passt auch ihre neue Undercover-Identität: Als geschiedene Katzenliebhaberin mit aufgetürmter Dauerwelle hat sie so gar nichts von einer Spionin. Doch dass sie weit mehr ist als eine zunächst schüchterne Kalorienbombe auf zwei Beinen, setzt "Brautalarm"-Regisseur Paul Feig in "Spy - Susan Cooper Undercover" nicht nur geschickt um, sondern liefert auch noch eine schwer witzige Parodie auf das Machogenre Agententhriller ab, zu der wir Ihnen einen exklusiven Filmausschnitt präsentieren - mit McCarthy und Co-Star Jason Statham.
Feig platziert Cooper genau da, wo man eine übergewichtige Mittvierzigerin erwartet: Hinter einem Schreibtisch, auch wenn es ein CIA-Schreibtisch ist. Von dem aus versorgt sie die smarten Agenten via Satellit mit den entscheidenden Informationen, allen voran ihren schmierigen Partner Bradley Fine (Jude Law). Der kann sich nicht nur der Anerkennung seiner Chefs sicher sein, sondern natürlich auch der aufopferungsvollen Schmachterei Susans.
Einsatz für Susan Cooper
Dumm nur, dass ihn ausgerechnet dann eine allergische Attacke heimsucht, als er vor dem einzigen Mann steht, der weiß, wo eine geraubte Atombombe sein könnte. Versehentlich erschießt er sein Gegenüber. Und damit nicht genug: Wenig später wird bekannt, dass die ebenso geheimnisvolle wie böse Waffenhändlerin Raina (Rose Byrne) eine Liste mit allen CIA-Top-Agenten in ihren Besitz gebracht hat. Da bleibt nur Susan für die heikle Mission, um die komplette Menschheit zu retten.
Und prompt verschlägt sie ihr Einsatz nach Europa, unter anderem nach Italien, wo sie auf einer Vespa durch die engen Gassen Roms rast. Feig erzählt dabei eben nicht die Geschichte eines naiven Mauerblümchens, das über sich hinauswächst, sondern vielmehr die einer Frau, die bisher noch keine Chance - oder den Mut - hatte, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Die Testosteron-gesteuerten Superagenten werden vorgeführt
Vor allem aber führt der Regisseur die Testosteron-gesteuerten Superagenten vor. Allen voran Jude Law als selbstverliebter und dabei ebenso schlicht gestrickter Schönling, der damit eine grandiose James-Bond-Parodie liefert. Oder Jason Statham als eitler, britischer Spion, der es kaum ertragen kann, dass plötzlich eine Frau seinen Job macht, wie übrigens auch unser Exklusivclip zeigt.
Darin liegt dann auch der Charme von "Spy - Susan Cooper Undercover". Zwar fehlen auch dieses Mal nicht die derb-prolligen Sprüche und Flüche McCarthys, doch reduziert Feig die Figur nicht auf das schmerzbefreite Pummelchen. Vielmehr zeichnet er eine Heldin, mit der weit mehr Frauen etwas gemein haben als mit glattgebügelten Superheldinnen.
Kinostart "Spy - Susan Cooper Undercover": 4. Juni 2015