"Die Bestimmung - Insurgent" Actionreiche Fortsetzung des Science-Fiction-Spektakels
Spektakuläre Abenteuerfilme mit jugendlichen Helden wie "Die Tribute von Panem" sind im Kino seit Jahren erfolgreich. Auf diesen Erfolgszug will auch die Verfilmung der Bestseller-Trilogie "Die Bestimmung" von Veronica Roth aufspringen. Nachdem bereits der Auftaktfilm "Die Bestimmung - Divergent" (2014) mit Jungschauspielerin Shailene Woodley und Kate Winslet weltweit fast 289 Millionen Dollar einspielte, richten sich die Hoffnungen nun auf Teil zwei "Die Bestimmung - Insurgent".
Woodley, einem größeren Publikum bekannt seit ihrer Rolle an der Seite von George Clooney in Alexander Paynes Film "The Descendants", hat in dem Science-Fiction-Thriller nun erneut einen großen Auftritt. In der beklemmenden Atmosphäre, die die Herrscherin Jeanine (Winslet) verbreitet, entwickelt sich ihre Figur Tris von der Abweichlerin zur Rebellin: In einem System, das die Menschen in bestimmte Kasten ("Fraktionen" genannt) einteilt, wird die "Unbestimmte" ("divergent") zur Aufständischen ("insurgent").
Die Fortsetzung schließt nahtlos an die Handlung des ersten Teils an. Tris und ihr Freund Four (Theo James) sind auf der Flucht. Seit ihrem Angriff auf das autoritäre Kasten-Regime gelten sie als Gesetzlose. Sie verstecken sich bei der Bauernfraktion, den Amite. Doch auch im Wald vor den Toren der durch den Bürgerkrieg zertrümmerten Stadt Chicago sind Jeanines Häscher ihnen auf den Fersen.
Die Jagd auf die Rebellen wird verschärft
Die beiden flüchten sich zu den Fraktionslosen, die in Armut am Rande der Gesellschaft leben, weil sie durchs Raster des Kastensystems gefallen sind. Im Untergrund lauern neue Gefahren. Denn Tris und Four gehören zu den Unbestimmten, die über Eigenschaften mehrerer Fraktionen verfügen und vom System als Bedrohung betrachtet werden. Deshalb verschärft Jeanine ihre Jagd auf die Rebellen, bis Tris eine folgenschwere Entscheidung trifft.
Die Flucht von Tris und Four treibt die Handlung voran - und die Zuschauer durch den Film, der eine halbe Stunde kürzer ist als sein Vorgänger und die Dramaturgie damit dichter. Die Helden hetzen von einer Zuflucht zur nächsten und müssen sich immer wieder aus dem Klammergriff der Mächtigen befreien. Das gibt Robert Schwentke ("R.E.D."), dem deutschen Regisseur des Films, viel Anlass für Action: Verfolgungsjagden, Nahkämpfe, Drahtseilakte, Schusswechsel.
Popcorn-Erlebnis mit Tiefenwirkung
Besonders der inhaltliche Unterbau macht diesen Jugend-Stoff interessant: Durch die Gesellschaftskritik am Kastensystem und an der Ausgrenzung Andersartiger verharrt die Geschichte nicht an der Oberfläche der dystopischen Vision - in den Filmen ist dies auch ein Verdienst von Kate Winslet in der Rolle der machthungrigen, skrupellosen Jeanine. So wird der ansonsten eher konventionelle Actionkracher zu einem Popcorn-Erlebnis mit Tiefenwirkung - ein wenig zumindest.
"Die Bestimmung - Insurgent": 19. März 2015