Mittelerde für Einsteiger Wie machen Sie fit für das "Der Hobbit"-Finale
Am 10. Dezember 2014 scheiden sich wieder einmal die Geister. Denn an diesem Tag startet mit "Die Schlacht der Fünf Heere" das große Finale der "Hobbit"-Filme in den Kinos. Und während dann die Tolkien-Kundigen voller Begeisterung in die Lichtspielhäuser drängen, schütteln Mittelerde-Verächter verständnislos den Kopf. Für jene Unwissenden, die vielleicht zu Peter Jacksons letztem Ausflug in die Welt der Orks, Elben und Zwerge doch mal einen Blick riskieren möchten, haben wir genau das Richtige: unseren Einsteiger-Kurs "Mittelerde für Anfänger".
Beginnen wir mit der Story von "Der Hobbit". Sie startet im gemütlichen Auenland. In dieser Gegend, die so etwas wie der Inbegriff der heilen Welt ist, leben die Hobbits; etwa einen Meter große, menschenähnliche Geschöpfe mit großen Füßen und einer Vorliebe für gutes Essen und Trinken und einer Abneigung gegenüber Aufregung jeglicher Art.
Eine Aufgabe für den Meisterdieb
Dementsprechend gereizt reagiert Hobbit Bilbo Beutlin (im Film dargestellt von Martin Freeman), als ihm der Zauberer Gandalf (Ian McKellen) - ein alter Bekannter - eine Gruppe von dreizehn Zwergen ins traute Heim schleppt. Der Grund: Thorin Eichenschild (Richard Armitage), der Anführer der Zwerge, will das verlorene Königreich seiner Ahnen im Berg Erebor vom Drachen Smaug zurückerobern. Zu diesem Zweck benötigt er einen Meisterdieb, der aus dem riesigen Zwergenschatz, den der schlafende Drachen bewacht, den legendären Arkenstein beschaffen soll. Mit diesem Artefakt wäre Thorin berechtigt, als legitimer Anführer die sieben Zwergenhäuser vereint gegen den Drachen in den Kampf zu führen.
Da Drachen Zwerge meilenweit gegen den Wind riechen können, scheint Bilbo der richtige Mann für diese Aufgabe. Vor allem, da Hobbits im Gegensatz zu den grobschlächtigen Zwergen dafür bekannt sind, sich leise im Verborgenen zu bewegen. Zwar ist Bilbo von dem Angebot alles andere als begeistert, dennoch willigt er schließlich ein.
Ein geheimnisvoller Schatz
Die Reisegesellschaft muss einige Gefahren überstehen, ehe sie das Nebelgebirge erreicht, das auf dem Weg zum Erebor überquert werden muss. Bei einem Kampf mit in den Höhlen der Berge lebenden Orks, werden die Gefährten getrennt. An einem unterirdischen See findet Bilbo einen goldenen Ring, den der eigentümliche Gollum (Andy Serkis) - ein abgemagerter, schizophrener Verwandter der Gattung der Hobbits - verloren hat. Durch ein gewonnenes Rätselduell mit Gollum gelingt es Bilbo, den Ring für sich zu beanspruchen. Da der Ring seinen Träger unsichtbar macht, kann er vor dem erbosten Gollum aus den Höhlen fliehen. Auf der anderen Seite des Nebelgebirges trifft er auf die Zwerge, die mit Gandalfs Hilfe den Orks entkommen konnten.
Weiter geht es durch den Düsterwald, wo sich Bilbo und die Zwerge mit Riesenspinnen herumschlagen müssen und schließlich von den Waldelben des Elbenkönigs Thranduil (Lee Pace) gefangen genommen werden. Nachdem die Zwerge von Bilbo, der ein weiteres Mal den Ring einsetzt, befreit werden, flüchten sie in Seestadt Esgaroth unterhalb des Erebor. Hier gibt sich Thorin als Nachfahre der "Könige unter dem Berge" zu erkennen. Der habgierige Bürgermeister (Stephen Fry) bietet scheinbar großzügig seine Hilfe an und rüstet die Zwerge für ihre Mission aus. Allerdings hofft er, im Erfolgsfall an den jetzt noch von Smaug bewachten Schätzen als Verbündeter des neuen König teilhaben zu können.
Der Drache erwacht
Durch einen geheimen Nebeneingang gelangt man in die riesigen Hallen der ehemaligen Zwergenfestung. Der vorgeschickte Bilbo kann zwar den Arkenstein finden und an sich nehmen, aber Smaug erwacht. Die Zwerge schaffen es unter Aufbietung aller Kräfte, die alte Zwergenschmiede wieder in Gang zu setzen und dem Drachen damit Paroli zu bieten. Dann kommt dieser aber auf den Gedanken, die Menschen aus Esgaroth hätten die Zwerge geschickt. Deshalb macht er sich auf, um den Einwohnern der Seestadt eine Lektion zu erteilen.
Ein paralleler Handlungsstrang beschäftigt sich mit der alten Festungsruine Dol Goldur im Düsterwald. Hier hat Gandalfs Zaubererkollege Radagast (Sylvester McCoy) eine düstere Macht ausgemacht. Scheinbar treibt ein Nekromant, ein finsterer Totenbeschwörer, dort sein Unwesen. Bereits im Düsterwald verlässt Gandalf deshalb die Gruppe um Thorin, um der Sache nachzugehen. Dabei entdeckt er, dass in Dol Goldur Ork-Truppen zusammengezogen werden. Und der Nekromant stellt sich als etwas noch viel Schlimmeres dar, als zunächst vermutet: Es handelt sich um den wieder erstarkten Sauron, den erbitterten Erzfeind der guten Mächte Mittelerdes, der einst von einem Bündnis aus Menschen und Elben besiegt wurde. Gandalf stellt sich einem Zweikampf und wird besiegt.
"Die Schlacht der Fünf Heere"
"Die Schlacht der Fünf Heere" ist der Kampf um das Zwergengold. Falls Sie nicht wissen möchten, was im finalen Teil der "Hobbit"-Trilogie passiert, dann sollten Sie jetzt nicht weiterlesen. Zunächst verwandelt Smaug Esgaroth in ein Flammenmeer, ehe es dem Schützen Bart (Luke Evans) gelingt, den Drachen mit Hilfe eines riesigen Pfeils und einem speziell für diesen konzipierten Geschützes zu töten. Die Menschen wollen nun zum Wiederaufbau ihrer Stadt das Gold, das ihnen die Zwerge bei ihrem Aufbruch aus der Seestadt versprochen hatten. Und als Elbenfürst Thranduil davon erfährt, dass die Zwerge Erebor wieder in ihren Besitz genommen haben, macht er sich ebenfalls auf den Weg dorthin, um eine alte Schuld einzufordern.
Doch die Drachenkrankheit, unter der auch schon seine Vorfahren litten, ergreift mehr und mehr von Thorin Besitz. Er wird gierig und eigensinnig. Um sich gegen die Menschen und Elben zu verteidigen, schickt er Botschaften an die anderen Zwergenhäuser, die sich zur Unterstützung aufmachen. Doch bevor es zum Kampf kommt, erscheint auch noch Saurons Ork-Armee auf der Bildfläche. Den wahren Feind vor Augen gelingt es Bilbo und dem zurückgekehrten Gandalf die zerstrittenen Kräfte gegen die Orks zu einen. Es kommt zur epischen Schlacht, an der schließlich auch noch die mit Gandalf verbündeten Riesenadler auf Seiten von Zwergen, Elfen und Menschen eingreifen. Schließlich stürzen sich auch Thorin und die kleine Zwergentruppe aus Erebor ins Getümmel. Vor allem dank ihres Heldenmuts nimmt die Schlacht die entscheidende Wedung, doch der Preis dafür ist hoch ...
Der Ringkrieg
Mit der "Schlacht der Fünf Heere" ist die Geschichte Bilbos zunächst erzählt. Der Hobbit geht zurück ins Auenland. Nach all dem, was er erlebt hat, ist er aber nicht mehr derselbe. Und er trägt den Ring weiter bei sich, den er im Nebelgebirge fand. Und dieser sorgt sechzig Jahre später für den In Tolkiens Epos "Der Herr der Ringe" erzählten Ringkrieg.
Denn bei Bilbos Ring handelt es sich um den Einen Ring. In diesen, vor langer Zeit im Geheimen geschmiedeten Ring, ließ Sauron einen Großteil seiner Macht fließen. So konnte er die anderen Ringe der Macht - drei gehören den Elben, sieben den Zwergenfürsten und neun den Menschen - beherrschen. In der entscheidenden Schlacht gegen das Heer aus Menschen und Elben wurde ihm der Ring von König Isildur vom Finger geschnitten. Nachdem Sauron, der ohne den Ring zu schwach war, besiegt wurde, weigerte sich isildur allerdings, den Ring zu zerstören. Ale er Jahre später in einem Hinterhalt von Orks getötet wurde, verschwand der Ring, ehe er durch Umwege in den Besitz von Gollum gelangte und schließlich von Bilbo gefunden wurde.
Der Eine Ring
In "Herr der Ringe" schickt der nun mehr in seinem finsteren Königreich in Mordor residierende Sauron seine Schergen aus, um den Einen Ring zu finden. Dieser wäre das letzte Mosaiksteinchen, um ganz Mittelerde mit Krieg zu überziehen und schließlich seine Gegner auszuschalten. Nachdem auch im Auenland düstere Geschöpfe gesichtet werden, wird Gandalf misstrauisch. Er stellt fest, dass Bilbos Ring tatsächlich der Eine ist.
Daraufhin schickt er Bilbos Neffen Frodo (Elijah Wood) und dessen Freunde Sam (Sean Astin), Merry (Dominic Monaghan) und Pippin (Billy Boyd) mit dem Ring in die Elbensiedlung Bruchtal. Dort wird nach langer Beratung eine Gruppe aus den vier Hobbits, den Menschen Boromir (Sean Bean) und Aragorn (Viggo Mortensen), dem Zauberer Gandalf, dem Zwerg Gimli (John Rhys-Davis) sowie dem Elben Legolas (Orlando Bloom) zusammengestellt, die den Ring zum Schicksalsberg nach Mordor bringen sollen. Dies ist der Ort, an dem der Eine Ring geschmiedet wurde, und nur hier kann er auch wieder vernichtet und somit Sauron endgültig besiegt werden.
Allerdings zerfällt die Gruppe schon bald, Boromir wird getötet. Während Sam, Frodo und der sich ihnen widerwillig anschließende Gollum auf den gefahrvollen Weg nach Mordor machen, werden die anderen Mitglieder der Gefährten in die Schlachten des Ringkriegs verwickelt, in den auch noch Saruman (Christopher Lee), der Oberste von Gandalfs Zauberer-Orden, auf Saurons Seite eingreift.
Das Zeitalter der Menschen
Letztlich gelingt es Frodo, den Einen Ring zu vernichten. Und das nunmehr von Aragorn - der aus einer alten Ahnenlinie der Herrscher des größten Menschenreichs Gondor stammt - angeführte Heer kann die Truppen des gestürzten dunklen Herrschers Sauron besiegen. Im Anschluss verlassen die meisten Elben, Gandalf und auch die ehemaligen Ringträger Bilbo und Frodo den Kontinent Mittelerde in die weit entferne Heimat der Elben jenseits des Meeres im Westen. Das von nahezu aller Magie befreite Zeitalter der Menschen kann beginnen.
Kinostart "Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere": 10. Dezember 2015
Peter Jacksons Mittelerde-Filme:
"Der Herr der Ringe: Die Gefährten" (2001)
"Der Herr der Ringe: Die zwei Türme" (2002)
"Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" (2003)
"Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" (2012)
"Der Hobbit: Smaugs Einöde" (2013)
"Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere" (2014)