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Die Schöne und das Biest: Yvonne Catterfeld schwärmt von Vincent Cassel


Interview zum Film "Die Schöne und das Biest"
Yvonne Catterfeld verrät, wie aus einer Hirschkuh eine Schlampe wurde

t-online, Julia Klewer

Aktualisiert am 10.04.2014Lesedauer: 6 Min.
Yvonne Catterfeld in ihrer Rolle als Prinzessin im Märchenfilm "Die Schöne und das Biest"Vergrößern des Bildes
Yvonne Catterfeld in ihrer Rolle als Prinzessin im Märchenfilm "Die Schöne und das Biest" (Quelle: Concorde Filmverleih)

Schauspielerin und Sängerin Yvonne Catterfeld hat im Moment zwei sehr spannende Projekte: Sie steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes und am 1. Mai läuft ihr neuer Film, das Märchen "Die Schöne und das Biest", in den deutschen Kinos an. Im Interview mit T-Online.de sprach die 34-Jährige über ihre vielschichtige Rolle in der internationalen Produktion, schwärmte von den emotionalen Szenen mit Schauspieler Vincent Cassel und plauderte über eine sehr lustige Filmpanne am Set. Außerdem verriet sie, dass sie sich wünscht, einmal eine Psychopathin oder Mörderin verkörpern zu dürfen.

T-Online.de: Frau Catterfeld, Sie spielen in dem Märchenfilm "Die Schöne und das Biest" eine Prinzessin – aber eben nicht nur eine Prinzessin. Können Sie kurz ihre Rolle skizzieren?

Yvonne Catterfeld: Das ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Ich spiele auf den ersten Blick eine Prinzessin, die aber in Wahrheit eine Waldnymphe ist, eine Wächterin des Waldes und damit auch eine Halbgöttin. Die Vorgeschichte dazu ist ähnlich wie bei der kleinen Meerjungfrau, die menschlich werden wollte, um die Liebe zu erfahren. Sie verführt den Prinzen - das ist jetzt meine Interpretation - und wird letztlich seine Frau und damit die Prinzessin. Sie wandelt zwischen den Welten in Gestalt einer Hirschkuh. Sobald der Prinz auf der Jagd ist, schleicht sie durch die Wälder. Es ist ganz schön kompliziert (lacht). Sie ist sich der Gefahr bewusst, dass er Jäger ist und natürlich auch ihre Artgenossen erlegt. Darüber sieht sie aber hinweg, weil sie daran glaubt, ihn mit ihrer Liebe verändern zu können. Es gelingt ihr, ihm das Versprechen abzunehmen, dass er diese Hirschkuh nicht weiter verfolgt. Im Gegenzug muss sie aber auch das Versprechen einlösen, ihm einen Erben zu schenken. Es endet tragisch, weil er sein Versprechen nicht hält, und sie ihm erst kurz vor dem Tode sagt, wer sie wirklich ist, während sie das Kind bereits in sich trägt.

"Die Schöne und das Biest" wurde häufig verfilmt. Inwiefern unterscheidet sich die aktuelle Verfilmung von den vorherigen Versionen? Was ist das Besondere?

Ich kenne nur die von Cocteau (Anm. d. Red.: Regisseur Jean Cocteau, Film aus dem Jahr 1946) und die von Disney. Insofern fand ich es gerechtfertigt, dass man dieses wunderbare Märchen noch einmal verfilmt mit neuen Mitteln. Die Effekte sind sehr präsent und auch wichtig. Es wurde alles vor Greenscreen (Anm. d. Red.: Filmtechnik, die es ermöglicht, Gegenstände oder Personen nachträglich vor einen Hintergrund zu setzen) gedreht, es wirkt aber sehr opulent und mächtig. Christophe Gans (Anm. d. Red.: der Regisseur des Films) hat immer wieder betont, wie wichtig es ihm sei, sehr nah am Original zu bleiben. Was er hinzugefügt hat, ist die Geschichte mit mir und Vincent Cassel, diese Vorgeschichte, die es so nicht gab und die angelehnt ist an die griechische Mythologie.

Wie empfanden Sie es an der Seite von Vincent Cassel ("Black Swan") zu spielen?

Aufregend! Nach dem Casting, als ich die Rolle bekommen hatte, wusste ich ja, dass es eine große internationale Produktion ist, auf die ich mich einlasse. Und mir wurde auf einmal erst bewusst, dass ich alle Szenen mit ihm haben würde. Es kam hinzu, dass Vincent Cassel ein Schauspieler ist, den ich schon in vielen Filmen gesehen und bewundert hatte, vor allem für seine Wandelbarkeit. Zuletzt hatte ich "Black Swan" von ihm gesehen. Ich will nicht sagen, das ist einschüchternd, aber ich hatte ganz schön großen Respekt. Und wenn man das erste Mal ans Set kommt ist man noch aufgeregt. Man hofft auch, dass der Regisseur nicht denkt, dass er die falsche Entscheidung mit deiner Besetzung getroffen hat. Man will natürlich auch die Erwartungen des Regisseurs erfüllen. Vincent Cassel eine gute Partnerin zu sein, das war mir natürlich sehr wichtig.

In einer Szene kam es doch auch zu einem Filmkuss zwischen ihnen?

Ja (lacht). Es ist lustig, dass mich die Frauen immer darauf ansprechen. Ich finde das jetzt gar nicht so besonders. Ich hab schon so viele Filmküsse gehabt. Es ist eher die Nähe, die sich aufbaut und die man erzeugen muss. Sich emotional zu öffnen war für unsere Szenen sehr wichtig, weil die eben auch recht emotional sind so wie die Szene, in der meine Figur stirbt, wo wir uns voneinander verabschieden. Das finde ich viel spannender als einen Filmkuss.

An welche Situation erinnern Sie sich im Rahmen dieser Zusammenarbeit am liebsten zurück? Was war besonders schön oder aufregend?

Es war alles aufregend, weil jeden Tag etwas anderes passiert ist. Es war spannend, wie bestimmte Szenen gedreht wurden, beispielsweise auf dem Pferd. Das ist sehr technisch, dieses Drehen vor Greenscreen, aber im Film ist dann eine komplette Landschaft zu sehen. Das tatsächliche Ergebnis dann auf der Leinwand zu sehen, ist noch mal eine riesige Überraschung. Obwohl ich es besser wusste, hab ich mich doch mehrmals gefragt: 'Ist das alles in Babelsberg gedreht? Wie geht das denn?'. Schon faszinierend.

Gab es auch Pannen?

Der Regisseur war sehr entspannt, und ich hatte eine sehr lustige Begegnung mit ihm. Die Hirschkuh heißt im Französischen "la biche", und wir haben Englisch und Französisch am Set gesprochen, und mir ist dann irgendwann rausgerutscht: 'You know, it's because I am a bitch!' (Anm. d. Red. "bitch" heißt auf Deutsch "Schlampe"). Solche Situationen gab es also auch, wo man sprachliche Missverständnisse hatte und man einfach nur gelacht hat. Das war sehr auflockernd und insgesamt ein sehr entspannter Dreh.

Sie spielen oft die nette, hübsche, junge Frau oder - wie jetzt - eine Prinzessin. Würden Sie nicht auch mal gerne das Gegenteil darstellen, eine Mörderin oder eine Psychopathin?

Also wenn Sie mich das so fragen, würde ich das sofort machen. Nur ist jeder Schauspieler auch davon abhängig, was er angeboten bekommt. Zuerst einmal: Man kann wirklich nicht behaupten, dass ich in jeder Rolle schön bin. Es gibt einige Rollen und vor allem Szenen, in denen ich sehr hässlich bin - und ich behaupte auch sehr uneitel. Wie mich andere von außen sehen, kann ich schwer sagen und schon gar nicht beeinflussen. Man ist abhängig von anderen, ist fremdbestimmt in diesem Beruf, weil...

...man eben nur das nehmen kann, was einem angeboten wird.

Natürlich nehme ich nicht alles an, was mir angeboten wird. Mich haben immer schon die Gegensätze interessiert und Herausforderungen. Im Film "nur" eine Prinzessin zu spielen, hätte mich weniger gereizt. Das Reizvolle war diese Waldnymphe, die letztendlich auch unehrlich ist und erst kurz vor ihrem Tod ihre Maske abnimmt und zeigt, wer sie wirklich ist. Das finde ich viel spannender. Aber Sie können sich ja vielleicht vorstellen, dass die Rollenangebote eher in die andere Richtung gehen, als in die der Psychopathin oder der Verrückten. Wobei ich das sofort machen und vor Freude jubeln würde!

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Wäre die Rolle einer "Tatort"-Kommissarin denn was für Sie?

Generell ja. Es kommt aber wie auch bei anderen Rollenentscheidungen in erster Linie auf das Drehbuch an, und was für eine Figur das ist und ob man da passt.

Sie übernehmen demnächst ja eine ganz andere Rolle und werden Mutter. Wie haben Sie sich darauf eingestimmt? Etwa mit einem Geburtsvorbereitungskurs?

Da möchte ich jetzt nicht im Einzelnen drauf eingehen, aber Sie können sich sicher sein, dass ich mich wie jede andere werdende Mutter auf dieses neue Leben vorbereite auf meine Art und Weise. Jeder hat da seinen Weg und ich versuche einfach, mehr auf meinen Bauch zu hören und lasse mich von außen nicht verrückt machen.

Wie planen Sie, Arbeit und Baby unter einen Hut zu bringen? Haben Sie eine längere Auszeit geplant?

Erstens kann man das nicht planen, zweitens ist man fremdbestimmt in diesem Beruf, man weiß nicht, was kommt. Ich lasse mich erst einmal voll und ganz auf das Kind ein.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die Zukunft!

Das Interview führte Julia Klewer.

Kinostart "Die Schöne und das Biest": 1. Mai 2014

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