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Bond-Girl in "007 jagt Dr. No": So sieht Honey Rider heute aus


62 Jahre nach "007 jagt Dr. No"
So hat sich das erste Bond-Girl Honey Rider verändert

Von t-online, dpa, rix

Aktualisiert am 19.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Ursula Andress: Sie spielte das erste Bond-Girl.Vergrößern des Bildes
Ursula Andress: Sie spielte das erste Bond-Girl. (Quelle: Cinema Legacy Collection/The Hollywood Archive)

Sie hat die Maßstäbe für die Bond-Girls gesetzt: Als Ursula Andress 1962 im weißen Bikini aus dem Meer auftauchte, wurde nicht nur James Bond schwach.

Im Oktober 1962 lief der erste James-Bond-Film in den Kinos. Mit "007 jagt Dr. No" setzte nicht nur Sean Connery einen Meilenstein, auch Ursula Andress sorgte dafür, dass sexy Bond-Girls fortan zum festen Bestandteil der Kultreihe wurden. Heute feiert die Schauspielerin ihren 88. Geburtstag.

Im weißen Bikini, mit Taucherbrille auf dem Kopf und zwei Muscheln in der Hand stieg Bond-Girl Honey Ryder am 5. Oktober 1962 aus dem Meer – und verdrehte nicht nur dem Geheimagenten den Kopf. Auch das Publikum war damals fasziniert.

Mit der Reaktion der Zuschauer habe die Schweizer Schauspielerin nicht gerechnet, sagte sie 2012 in einem Interview mit der Zeitschrift "Management & Branding". "Ich war wirklich überrascht, welches Echo meine Bikiniszene ausgelöst hat, bis heute."

"Ursi National", wie die Schauspielerin in der Schweiz genannt wird, blieb zeitlebens die Frau mit der ultimativen "Bikini-Expertise": 2014 nahm sie mit 78 die Bikiniparade bei einer Schweizer Miss-Wahl ab. Schönheit sei ein Geschenk, aber nicht alles, sagte Andress. "Stil und Herz gehören ebenfalls zu einer großen Persönlichkeit." Der legendäre Bikini wurde 2001 in London für 65.000 Euro versteigert.

"Unsere Begegnung war für uns beide schicksalhaft"

Interviews gibt sie kaum noch. 2021 äußerte sie sich zum Tod von Sean Connery: "Unsere Begegnung auf einer Insel in der Karibik war für uns beide schicksalhaft", sagte sie damals der Schweizer Zeitung "Blick". "Und der Beginn einer lebenslangen Freundschaft." Im Oktober 2020 starb der Schauspieler im Alter von 90 Jahren.

In der Erinnerung sind sie vielleicht verblasst, aber Andress hat neben dem Bond-Streifen viele erfolgreiche Filme gedreht. So spielte sie 1965 in der französisch-amerikanischen Komödie "Was gibt’s Neues, Pussy?" über erotische Verwicklungen eines Frauenhelden neben Romy Schneider und Woody Allen. Im amerikanisch-britischen Fantasyfilm "Kampf der Titanen" mit Motiven aus der griechischen Mythologie war sie 1981 die Göttin der Liebe, Aphrodite.

Andress wuchs in der Provinz in Ostermundigen bei Bern auf, mit einer Schweizer Mutter, einem deutschen Vater und fünf Geschwistern. Mit 17 brannte sie mit einem französischen Schauspieler nach Paris durch, wie sie in dem Interview 2012 erzählte. Sie nahm Tanz- und Schauspielunterricht, ging als Model nach Rom, lernte US-Schauspieler Marlon Brando und den Jetset kennen und gelangte so nach Hollywood.

Ihre erste Rolle spielte sie mit 19 Jahren

Ihre erste Rolle bekam sie 1955 in dem Film "Casanova – seine Liebe und Abenteuer". Damals war sie nicht einmal 20 Jahre alt. Meist als Verführerin stand sie mit namhaften Stars vor der Kamera, etwa Dean Martin und Frank Sinatra in "Vier für Texas" und Elvis Presley in "Spaß in Acapulco". Sie punktete auch in anspruchsvollen Produktionen, etwa dem französisch-italienischen Science-Fiction-Film "Das zehnte Opfer" von 1965 mit Marcello Mastroianni. Zwölf Jahre später standen die beiden erneut vor der Kamera.

Die beste Zeit, das waren für Andress "zweifelsohne die Sechzigerjahre", sagte sie der Zeitschrift "Management & Branding". "Damals sprühte alles vor Lust und Lebensfreude." Sie war bis 1966 fast zehn Jahre mit dem amerikanischen Regisseur John Derek verheiratet und später mehrere Jahre mit dem französischen Schauspieler Jean-Paul Belmondo liiert. Der 15 Jahre jüngere US-Schauspieler Harry Hamlin, den sie bei den Dreharbeiten zu "Kampf der Titanen" kennengelernt hatte, wurde Vater ihres 1980 geborenen Sohnes. Auch Dimitri Hamlin arbeitet als Schauspieler.

"Man hat keine Privatsphäre mehr"

Fotos waren ihr in späteren Jahren ein Graus, sie hasse das ewige Geknipse mit den Handys, sagte sie der Schweizer Zeitschrift "Glückspost" 2019. "In meinem Alter sowieso", so die heute 88-Jährige. "Ich hasse es zum Beispiel, wenn ich im Restaurant bin und einen alle mit dem Handy fotografieren. Schrecklich! Man hat keine Privatsphäre mehr."

"Ich gehe auch nicht mehr gern zum Einkaufen in die Stadt – in den einst schönen Straßen Roms ist es schmutzig, chaotisch und laut geworden. Da bleibe ich lieber daheim und genieße meinen schönen Garten." Ihr letzter öffentlicher Auftritt liegt tatsächlich schon ein paar Jahre zurück. 2017 zeigte sie sich auf einer Veranstaltung in Rom.

Über James Bond will Ursula Andress heute, 62 Jahre nach dem ersten Film, am liebsten nicht mehr sprechen. "Ich bin enttäuscht und vor allem sauer auf die Bond-Macher", sagte sie 2022 der "Bild"-Zeitung. Hier lesen Sie mehr dazu.

Verwendete Quellen
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