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Joachim Fuchsberger: Sein letzter Wunsch erfüllte sich nicht


Er wollte noch diamantene Hochzeit feiern
Joachim Fuchsbergers letzter Wunsch ging nicht in Erfüllung

t-online, dpa, CK

11.09.2014Lesedauer: 3 Min.
Joachim Fuchsberger und seine geliebte Ehefrau GundulaVergrößern des BildesJoachim Fuchsberger und seine geliebte Ehefrau Gundula (Quelle: dpa-bilder)

Fernsehlegende Joachim "Blacky" Fuchsberger ist tot. Der Schauspieler und Showmoderator starb am Donnerstag im Alter von 87 Jahren nach einem bewegten und erfüllten Leben. Doch sein letzter Wunsch blieb dem TV-Star verwehrt: Er hatte gehofft, noch den 60. Hochzeitstag mit seiner Ehefrau Gundula zu erleben.

"Einen großen Plan habe ich noch: Ich will mit Gundel am 2. Dezember meine diamantene Hochzeit feiern. Die will ich unbedingt noch erleben und noch einmal so richtig auf den Putz hauen", hatte Fuchsberger noch im April in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung gesagt.

Jede Sekunde mit seiner Frau genossen

Gundula Korte war die Liebe seines Lebens. 1954 hatte er die Schauspielkollegin geheiratet, fast 60 Jahre lang gingen sie gemeinsam durch Höhen und Tiefen. Das tiefste Tal war der Tod ihres einzigen Sohnes Thomas im Jahr 2010.

Dieser Verlust traf das Paar mitten ins Herz, schweißte die Eheleute aber nur noch enger zusammen. In seinem Buch "Zielgerade", das im Frühjahr erschien, schrieb Fuchsberger: "Kein Kelch ist an uns vorübergegangen. Wir teilten höchstes Glück und tiefste Verzweiflung. Wir haben uns gegenseitig an die Hand genommen, Hilfe beieinander gesucht und gefunden." Er habe jede Sekunde der vergangenen 60 Jahre mit seiner Frau genossen, sagte Fuchsberger im April bei einem Pressetermin.

Hoffte, dass er zuerst sterben würde

Auch die Frage "Wer verlässt wen zuerst?" hatte Fuchsberger und seine drei Jahre jüngere Gattin vor seinem Tod beschäftigt. "Wenn einer von uns beiden den Löffel abgibt, dann hoffe ich, dass ich das bin", sagte Fuchsberger im Frühjahr. Für ihn war klar: "Ich würde es nicht lange ohne sie aushalten, würde alles tun, um ihr so schnell wie möglich zu folgen." Nun war es der Schauspieler selbst, der zuerst gehen musste und seine Frau nach fast sechs Jahrzehnten alleine zurücklässt.

Gattin Gundula war es auch, die die Nachricht von Fuchsbergers Tod bekannt gab. "Die Organe haben nicht mehr mitgemacht", sagte sie. In den vergangenen Wochen sei ihr Mann in mehreren Kliniken behandelt worden und danach wieder nach Hause gekommen. "Er war fröhlich. Er dachte, es klappt."

Vom Bergmann zum Kino-Star

Joachim Fuchsberger war jahrzehntelang für Millionen von Fernsehzuschauern der Garant für gute TV-Unterhaltung. Doch der Sohn eines Außendienstmitarbeiters kam erst über Umwege zur Schauspielerei. Nach Front-Einsatz und Kriegsgefangenschaft arbeitete er zunächst einige Zeit als Bergmann in einer Zeche in Recklinghausen (daher: "Blacky") sowie als Monteur für Setz- und Druckmaschinen und in einem Düsseldorfer Verlagshaus.

Bereits 1949 wurde er Werbeleiter bei der Deutschen Bauausstellung in Nürnberg. 1950 begann seine Laufbahn als "Medien-Mann" beim Bayerischen Rundfunk (BR), zunächst als Sprecher. Zudem verfasste er erste Schlagertexte - unter anderem den Udo-Jürgens-Hit "Was ich Dir sagen will" - und versuchte sich vor der Kamera.

Bekannt wurde er in den 60er Jahren durch seine Rollen in Edgar-Wallace-Verfilmungen. "Die toten Augen von London", das "Gasthaus an der Themse", der "Hexer" und andere waren Kinohits, die später zu erfolgreichen TV-Klassikern wurden. 2007 kehrte er in einer Nebenrolle noch einmal zurück - in der Edgar-Wallace-Parodie "Neues vom Wixxer".

Auch als Showmoderator erfolgreich

In den 70er Jahren wechselte der gebürtige Stuttgarter ins TV-Geschäft, wo er mit Shows wie "Auf los geht's los" oder "Ja oder nein", einer Weiterentwicklung von Robert Lembkes heiterem Beruferaten, hohe Einschaltquoten garantierte. Mit seiner Talkshow "Heut' abend" brachte es Fuchsberger auf 300 Ausgaben. Viele seiner prominenten Gäste vertrauten dem charmanten Plauderer mit den grau-melierten Haaren Geheimnisse an, die sie woanders noch nicht preisgegeben hatten.

Schlaganfall im vergangenen Jahr

2013 hatte Fuchsberger zum zweiten Mal einen Schlaganfall erlitten und sich danach aus dem Show-Geschäft zurückgezogen. Im Frühjahr dieses Jahres hatte der Schauspieler dann noch einmal mit seinem autobiographisch gefärbten Buch "Zielgerade" für Furore gesorgt, in dem er nicht nur Gesellschaftskritik äußerte, sondern auch sein Fazit über das Alter zog. Vor dem Tod habe er keine Angst, sagte er in diesem Zusammenhang der "Bild"-Zeitung: "Ich habe mein Haltbarkeitsdatum schon lange überschritten, jeder neue Tag ist ein Geschenk."

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