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Trauer um Skispringer Nykänen: "Matti in Bestform war ein Idol"


Trauer um Skispringer Nykänen
"Er war ein sehr guter Mensch – wenn er nüchtern war"

Von t-online
Aktualisiert am 04.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Goldjunge: Matt Nykänen mit der Siegermedaille bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary.Vergrößern des Bildes
Goldjunge: Matt Nykänen mit der Siegermedaille bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Der frühere Olympiasieger Matti Nykänen ist im Alter von 55 Jahren gestorben. Alte Weggefährten reagieren bestürzt auf den Tod des legendären Skispringers.

"Das ist schockierend, eine schlimme Nachricht", sagte der frühere Skisprung-Star Jens Weißflog zum Tod seines einstigen Rivalen Matti Nykänen der Nachrichtenagentur sid: "Matti und ich waren so viele Jahre gemeinsam unterwegs. Er war für mich wie ein Alltagsmensch, ob auf der Schanze oder außerhalb."

Der Finne Nykänen war in der Nacht auf Montag im Alter von nur 55 Jahren gestorben. "Uns verbinden so viele Geschichten. Natürlich gab es die bestimmenden Momente wie Olympia 1984, als wir uns die Medaillen geteilt haben, oder 1988, wo er dann überlegen war. Es gab Zeiten, in denen wir enge Konkurrenten waren", sagte Weißflog.

Erbittertes Duell bei Olympia

Bei Olympia 1984 in Sarajevo hatte Weißflog von der Normalschanze Gold vor Nykänen gewonnen, sechs Tage später setzte sich der Finne auf der großen Schanze dann knapp vor dem DDR-Springer durch. 1988 in Calgary holte Nykänen beide Einzeltitel und führte als Krönung die finnische Mannschaft zu Gold, Weißflog ging leer aus.

"Wir haben uns das erste Mal bei der Junioren-WM gesehen, später dann immer wieder bei Olympia und all den Vierschanzentourneen. Zum letzten Mal haben wir uns vor zwei Jahren noch einmal in Finnland getroffen. Da hat er gut gewirkt, alle anderen haben das auch bestätigt", sagte Weißflog. In letzter Zeit habe er aber nichts von Nykänen, der lange Zeit alkoholkrank war, gehört.

"Ein großes sportliches Vorbild"

Auch der frühere Weltklasse-Skispringer Dieter Thoma trauert. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Heute ist ein großer Sportler gegangen, der für mich als Jugendlicher ein großes sportliches Vorbild war."

Der 49 Jahre alte Thoma erinnerte sich an die Weltmeisterschaft im Skifliegen 1990 im norwegischen Vikersund, als er sich sowohl gegen die finnische Skisprung-Legende als auch gegen Jens Weißflog durchsetzte. "Das war für mich schon Wahnsinn, dass ich diese Ikonen im sportlichen Wettkampf schlagen konnte", sagte er. Nykänen hätte Thoma bereits zuvor gesagt, er sei der Einzige, der ihn mit fairen Mitteln, also bei den gleichen Windbedingungen, schlagen könne. "Das war für mich der Ritterschlag."

Thoma kennt jedoch auch die Schattenseiten in Nykänens Leben, der mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte und im Gefängnis war. "Was er dann danach (nach der Karriere) gemacht hat, war sehr traurig", sagte Thoma. "Er war ein sehr einfach denkender Mensch, aber ein sehr guter Mensch – wenn er nüchtern war."

"Er hat neue Standards gesetzt"

Der finnische Sportminister Sampo Terho schrieb bei Twitter: "Er war ohne Zweifel einer der bedeutendsten finnischen Sportler aller Zeiten." Der ehemalige Sportler sei seit einiger Zeit krank gewesen, sagte der Chef des Finnischen Skisprungverbandes Mika Kulmala der Deutschen Presse-Agentur.


"Ich war schockiert, als ich davon gehört habe", sagte der Leiter der Skisprungabteilung des norwegischen Skiverbandes, Clas Brede Bråthen, der Nachrichtenagentur NTB zu Nykänens Tod. "Als Erstes musste ich an all das denken, was er für den Skisprungsport bedeutet hat. In vielerlei Hinsicht war er bahnbrechend mit dem, was er gemacht hat. Er hatte eine fantastische Fähigkeit, eine gesamte Skisprungwelt zu faszinieren und zu imponieren. Er hat neue Standards gesetzt."

Bråthen und Nykänen waren Ende der 1980er-Jahre Konkurrenten auf der Schanze gewesen. "Matti in Bestform war ein Idol für viele in meiner Altersgruppe", sagte er.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, sid
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