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Nordische Kombination der Frauen auf der Zielgeraden für Olympia


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"Wertvolle und attraktive Ergänzung"
Nordische Kombination der Frauen vor Olympia-Aufnahme


30.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Jenny Nowak: Die Deutsche wurde Neunte im Gesamtweltcup.Vergrößern des Bildes
Jenny Nowak: Die Deutsche wurde Neunte im Gesamtweltcup. (Quelle: GEPA Pictures/imago-images-bilder)
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Bei den Winterspielen in Peking hat der Nordische Kombinierer Vinzenz Geiger durch seine Schlusssprints imponiert. Die Sportart ist bisher nur bei den Männern olympisch, doch nun steht eine wichtige Entscheidung für 2026 an.

"Vinzenz Geiger mit einem Wahnsinnsantritt, hat jetzt auch gleich Johannes Rydzek erreicht. Das gibt's doch nicht", schrie der Kommentator der ARD während der vergangenen Winterspiele in Peking in das Mikrofon. Der deutsche Nordische Kombinierer hatte sich in einem sensationellen Schlusssprint die olympische Goldmedaille gesichert. Auch das DSV-Team gewann dank Geigers Fähigkeiten Silber in der Staffel.

Wer genau hingesehen hat, musste jedoch feststellen, dass die Frauen vor Ort nicht dabei waren. Das lag jedoch nicht an den Leistungen, sondern daran, dass die Sportart bei den Frauen noch nicht in das olympische Programm aufgenommen wurde.

Wichtige Entscheidung Ende Juni

Allerdings könnte sich das für die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo ändern. Denn: Im Juni, genauer gesagt am 24.06., steht eine wichtige Entscheidung darüber an, ob künftig auch die Kombiniererinnen bei Olympia an den Start gehen dürfen.

Jenny Wiedeke, Kommunikations-Direktorin des internationalen Ski-Verbandes FIS sagt zu t-online: "Ich kann bestätigen, dass die FIS die Aufnahme der Nordischen Kombination der Frauen in die Olympischen Winterspiele 2026 vorgeschlagen hat. Die FIS steht hinter der Aufnahme der Nordischen Kombination der Frauen und ist der Meinung, dass dies eine sehr wertvolle und attraktive Ergänzung des olympischen Winterprogramms wäre."

Das sieht auch Horst Hüttel so. Er ist ehemaliger Kombinierer und inzwischen Sportdirektor Weltcup fürs Skispringen und die Nordische Kombination beim deutschen Ski-Verband (DSV). Er sagt zu t-online: "Für die ganze Wintersportfamilie wäre es schön, wenn die Sportart für die Damen mit aufgenommen werden würde, da uns dies auch Nachwuchs rekrutieren würde."

Skispringer Wellinger und Freund starteten als Kombinierer

Was viele nicht wissen: Auch Skispringer Andreas Wellinger, der 2018 Olympiasieger wurde, hat einst in der Nordischen Kombination angefangen. Ebenso wie Severin Freund. Der ehemalige Skispringer, der erst kürzlich seine Karriere beendete, startete auch als Kombinierer und wechselte dann. Hüttel erklärt zudem: "Bei der WM in Oberstdorf waren die Damen mit dabei und hatten tolle Quoten. Diese waren teilweise höher als beim Skilanglauf. Die Leute interessieren sich dafür und es wäre toll, wenn sich für die Frauen dort auch etwas tut. Wir haben Talentzentren in Thüringen und in Sachsen, wo die Nordische Kombination zu Hause ist."

Auch die in diesem Winter erfolgreichste deutsche Kombiniererin Jenny Nowak hat in Sachsen beim SC Sohland angefangen und wurde nun als 19-Jährige Neunte im Gesamtweltcup.

IOC vor Entscheidung – und für Geschlechtergleichheit

Doch die Entscheidung, ob es die Nordische Kombination der Frauen 2026 bei den Winterspielen geben wird, liegt einzig beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Auf Nachfrage von t-online beim IOC heißt es lediglich: "Das Veranstaltungsprogramm von Milano Cortina 2026 wird im Juni 2022 bestätigt."

Neben der Nordischen Kombination der Frauen hat sich das Council der FIS auch für das Skispringen der Damen von der Großschanze und das Telemark-Skiing für die kommenden Winterspiele als Vorschlag beim IOC entschieden. Ob es jedoch drei neue Formate geben wird, ist ebenfalls nicht klar.

Allerdings spricht alles für die Nordische Kombination der Frauen. Denn: Das IOC wirbt selbst mit Geschlechtergleichheit. Auf der Website des Internationalen Olympischen Komitees heißt es: "Als Anführer der Olympischen Bewegung ergreift das IOC kontinuierliche Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter." Weiter steht dort zu lesen: "Bei der Ausgewogenheit der Gesamtzahl der an den Spielen teilnehmenden Athleten wurden große Fortschritte erzielt, es bleiben jedoch noch viele andere Herausforderungen und Lücken."

"Erstklassige Position, um olympischem Winterprogramm neue Dimension zu verleihen"

So, wie in der Nordischen Kombination der Frauen. Die Sportart wurde bereits 2020 bei den Youth Olympic Games in Lausanne bei den Mädchen aufgenommen. "Der Sport und die FIS haben die Aufgaben, die vom IOC vorgegeben wurden, vollumfänglich erfüllt", sagt Hüttel zu t-online. Tatsächlich sollten damals mindestens 10 Nationen bei den Frauen der NoKo teilnehmen, am Ende waren es 13.

"Die FIS hat in den vergangenen Saisons daran gearbeitet, die Nordische Kombination der Frauen Schritt für Schritt auf olympisches Niveau zu bringen, und ist der Meinung, dass die Athleten der Nordischen Kombination der Frauen jetzt in einer erstklassigen Position sind, um dem olympischen Winterprogramm eine neue und aufregende Dimension zu verleihen", heißt es weiter auf Nachfrage bei der FIS. Ob das klappt, wird sich zeigen. Die Ziellinie ist jedoch in Sicht.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Gespräch mit Horst Hüttel
  • Eigener Kontakt mit der FIS
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