Was macht eigentlich Martin Schmitt? Der Vorangeher
Martin Schmitt begeistert auch nach seiner Karriere. Als Talentscout, Agenturgründer und Eurosport-Experte ist er dem Skispringen treu geblieben.
Martin Schmitt war in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren einer der bekanntesten deutschen Wintersportler. Der am 29. Januar 1978 in Villingen-Schwenningen geborene Skispringer wurde nicht nur durch seine sportlichen Erfolge, sondern auch durch seine sympathische Art und das markante Lächeln zu einem Fan-Liebling.
Er feierte große Triumphe, gewann die beiden Gesamtweltcups in den Saisons 1998/99 und 1999/2000 und erlangte insgesamt zehn Medaillen bei Nordischen Skiweltmeisterschaften, darunter viermal Gold. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City holte er gemeinsam mit Sven Hannawald, Stephan Hocke und Michael Uhrmann Teamgold im Skispringen – ein Meilenstein in seiner Karriere.
"Eine Zeit, die mich geprägt hat"
Mit 28 Weltcupsiegen ist Schmitt bis heute einer der erfolgreichsten deutschen Skispringer. Rückblickend sagte er: "Die Erfolge von damals sind für mich unvergesslich. Es war eine Zeit, die mich geprägt hat – sportlich, aber auch persönlich." Doch wie verlief sein Weg nach der Karriere, und womit beschäftigt sich der ehemalige Überflieger heute?
2014 zog sich Martin Schmitt vom aktiven Sport zurück. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte er Pläne für die Zukunft. Mit einer Abschlussnote von 1,0 absolvierte er die Ausbildung zum Diplomtrainer – ein Beweis für seine Disziplin und Leidenschaft, auch abseits der Schanze exzellent zu sein.
Beruflich gelang ihm ein nahtloser Übergang: Gemeinsam mit dem Schweizer Skispringer Simon Ammann und Manager Hubert Schiffmann gründete er die Agentur ASP Sports. Das Unternehmen betreut aktive und ehemalige Sportler, darunter prominente Namen wie Severin Freund und Constantin Schmid. Zudem ist Schmitt als Experte und Kommentator für Eurosport tätig, wo er seine analytischen Fähigkeiten und seine Erfahrung einsetzt, um die Faszination des Skispringens den Zuschauern näherzubringen.
"Ich habe das Glück, weiterhin mit dem Skispringen verbunden zu sein. Es ist faszinierend, den Sport aus einer anderen Perspektive zu erleben und meine Erfahrungen an die nächste Generation weiterzugeben", erklärte Schmitt über seine berufliche Neuausrichtung.
Seine Familie gibt ihm Halt
Auch privat fand Martin Schmitt sein Glück. 2014 heiratete er Andrea Werner, eine Ärztin, die er zwei Jahre zuvor kennengelernt hatte. Das Paar lebt mit seinen drei Kindern in der Nähe von Freiburg. Ihre älteste Tochter, Johanna, kam 2015 zur Welt, gefolgt von den Söhnen Leonard (2017) und Julius (2021). "Die Familie gibt mir Halt und Energie. Sie ist der Mittelpunkt meines Lebens und hilft mir, auch im Beruf immer wieder neue Perspektiven zu gewinnen", sagt Schmitt über seine Rolle als Ehemann und Vater.
Als Talentscout und Nachwuchscoach beim Deutschen Skiverband (DSV) bleibt Schmitt zudem dem Skispringen treu. Seine Expertise und Leidenschaft setzt er ein, um junge Talente zu fördern und die nächste Generation von Springern an die Weltspitze zu führen. "Es ist eine große Motivation, die jungen Springer zu begleiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln. Skispringen ist nach wie vor meine Leidenschaft, und ich möchte dazu beitragen, dass der Sport in Deutschland stark bleibt."
"Man darf nicht stehenbleiben"
Trotz seines Engagements winkte er allerdings ab, wenn es um die Rolle des Bundestrainers ging: "Das ist eine reizvolle Aufgabe, aber im Moment kein Thema. Ich genieße die Vielfalt meiner aktuellen Tätigkeiten zu sehr", sagte er in einem Bild-Interview. In einer Welt, in der sportliche Karrieren oft von Skandalen überschattet werden, blieb Martin Schmitt ein Vorbild. Sowohl während seiner aktiven Laufbahn als auch danach gab es keine nennenswerten Kontroversen oder negativen Schlagzeilen. Sein Fokus lag und liegt stets auf seiner Familie, seiner Arbeit und seiner Leidenschaft für den Sport.
Er hat bewiesen, dass der Übergang von einer erfolgreichen Sportkarriere in ein erfülltes Leben danach gelingen kann. Mit seiner Arbeit als Experte und Talentscout, seiner Unternehmensgründung und seinem familiären Glück ist er ein Beispiel dafür, wie vielseitig und nachhaltig ein Leben nach dem Spitzensport gestaltet werden kann. "Man darf nicht stehenbleiben, sondern muss immer nach vorne schauen. Das habe ich im Sport gelernt, und diese Einstellung hilft mir auch heute noch jeden Tag", erklärte Schmitt.
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- yahoo.de: "Schmitt über Wellinger: "Ein Mann, den es zu schlagen gilt""
- abendzeitung-muenchen.de: "Schmitt über Freund: "Sport ist einfach sein Leben""
- Eigene Recherche