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Biathlon-Weltcup: Hildebrand stiehlt Dahlmeier die Show – Lesser mit Lichtblick


Biathlon-Weltcup
Hildebrand stiehlt Dahlmeier die Show – Lesser mit Lichtblick

Von sid, aj

08.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Laura Dahlmeier aus Deutschland wärmt sich vor dem Wettkampf auf der Strecke auf: Die Doppel-Olympiasiegerin leistete sich zwei Fehler am Schießstand und wurde Neunte.Vergrößern des Bildes
Laura Dahlmeier aus Deutschland wärmt sich vor dem Wettkampf auf der Strecke auf: Die Doppel-Olympiasiegerin leistete sich zwei Fehler am Schießstand und wurde Neunte. (Quelle: Matthias Balk/dpa)
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Trotz arktischer Kälte: Gleich drei deutsche Biathletinnen haben es beim Weltcup im kanadischen Canmore in die Top 10 geschafft. Besonders Franziska Hildebrand überzeugte.

Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) hat beim Biathlon-Weltcup im kanadischen Canmore nach ihrer besten Saisonleistung das Podium nur knapp verpasst. Die Staffel-Weltmeisterin wurde im auf 12,5 km verkürzten Einzelrennen beim Sieg der Norwegerin Tiril Eckhoff nach einer fehlerfreien Vorstellung am Schießstand Vierte. Zu ihrem ersten Podestplatz seit knapp einem Jahr fehlten Hildebrand 26,9 Sekunden.

Zweitbeste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) war Vanessa Hinz (Schliersee/1 Schießfehler) als Sechste. Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier (Partenkirchen) leistete sich zwei Fehler am Schießstand und wurde Neunte. Für die siebenmalige Weltmeisterin sind die Rennen in Kanada bereits die Generalprobe für die WM in Östersund/Schweden (7. bis 17. März), da sie den Weltcup in Soldier Hollow/USA in der kommenden Woche auslässt. Auch Denise Herrmann (Oberwiesenthal/14.) und Franziska Preuß (Haag/18.) liefen in die Top-20, Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld) wurde nur 57.

Ihren ersten Saisonsieg sicherte Eckhoff trotz eines Fehlers am Schießstand. Rang zwei ging an die fehlerfreie Tschechin Marketa Davidova (9,8 Sekunden zurück) vor der Italienerin Lisa Vittozzi (0/20,9).

Im Ziel musste Hildebrand nach ihrer besten Saisonleistung erst einmal ärztliche Betreuung in Anspruch nehmen. "Sie hat einen kleinen Kreislaufzusammenbruch gehabt, aber sie hat schon wieder gelächelt", gab Teamarzt Jan Wüstenfeld am ARD-Mikrofon Entwarnung. Die Veranstalter hatten im Einzel die Distanz wegen der niedrigen Temperaturen auf 12,5 km verkürzt, zudem zog ein Fehlschuss eine Strafe von 45 Sekunden statt der üblichen Minute nach sich.

Lesser bester Deutscher

Knapp zwei Stunden vorher hatte Lesser durch einen Fehler beim allerletzten Schuss über 15 km sogar einen Platz auf dem Podium vergeben, dennoch reichte es zum besten Saisonergebnis (zuvor zwei 17. Plätze). "Erik hat am Schießstand einen sehr ordentlichen Wettkampf gemacht", lobte Bundestrainer Mark Kirchner. Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer (2 Schießfehler) ärgerte sich hingegen nach Rang 13: "Es war okay, mehr nicht." Philipp Nawrath (2) wurde 17.

Das Maß der Dinge bleibt Einzel-Olympiasieger Bö. Der 25-Jährige hat dank einer fehlerfreien Vorstellung den Saisonrekord des Franzosen Martin Fourcade (14 Siege in der Saison 16/17) bei noch zehn ausstehenden Rennen fest im Visier. Auf seinen Landsmann Vetle Sjaastad Christiansen (2) auf Rang zwei hatte Bö gigantische 2:10,2 Minuten Vorsprung, Dritter wurde der Russe Alexander Loginow (2/2:41,0).

Arktische Temperaturen

Die Sportler waren angesichts der frostigen Temperaturen auf der Olympia-Strecke von 1988 dick eingepackt an den Start gegangen, viele schützten ihr Gesicht mit bunten Pflastern. Dabei war es in den kanadischen Rocky Mountains im Vergleich zu den vorigen Tagen "fast schon frühlingshaft", wie Frauen-Disziplintrainer Florian Steirer witzelte.

Die arktische Kälte von teilweise knapp unter minus 30 Grad an den Vortagen hatte den Zeitplan ordentlich über den Haufen geworfen. Die für Samstag geplanten Staffeln wurden auf Freitag vorverlegt (ab 20.30 Uhr MEZ), statt der Massenstarts am Sonntag sollen schon am Samstag Sprints stattfinden (ab 20.20 Uhr MEZ/alle ARD und Eurosport). Neben der kürzeren Distanz hatten die Veranstalter beim Einzel auch die Zeitstrafen bei Schießfehlern von einer Minute auf 45 Sekunden verringert.


Auch den Athleten hatte der "Eisschrank" Canmore zuvor Sorgen bereitet. "Ich hoffe, dass ich nicht erfriere", sagte etwa Staffel-Weltmeisterin Vanessa Hinz im Vorfeld des Weltcups. Laut Regeln des Weltverbandes IBU sind bei Temperaturen unter minus 20 Grad keine Rennen erlaubt. Diese könnten nach den Vorhersagen in den kommenden Tagen in Canmore noch erreicht werden.

Am Freitag folgen in Canmore die beiden Staffeln (ab 20.30 Uhr MEZ), ehe am Samstag die Sprintrennen (ab 20.20 Uhr MEZ/alle ARD und Eurosport) den vorletzten Weltcup im Vorfeld der WM in Östersund abschließen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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