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Prozess: Boris Becker soll Wimbledon-Trophäen "versteckt" haben


Staatsanwältin äußert Vorwürfe
Becker soll Wimbledon-Trophäen "versteckt" haben

Von t-online, sid, BZU

Aktualisiert am 22.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Boris Becker vor Beginn des ersten Prozesstags: Dem 54-Jährigen drohen mehrere Jahre Haft.Vergrößern des Bildes
Boris Becker vor Beginn des ersten Prozesstags: Dem 54-Jährigen drohen mehrere Jahre Haft. (Quelle: Peter Nicholls/reuters)
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Am Montag startete der Prozess gegen Boris Becker in London. Dabei wurden einige Details aus der Anklage publik. Und Becker selbst überraschte einige Anwesende.

Boris Becker reihte sich mit ernster Miene in die Schlange vor dem Southwark Crown Court ein. Der Blick des einstigen Tennisstars ging immer wieder gen Boden, als er in Begleitung seiner Lebensgefährtin vor dem Gerichtsgebäude im Zentrum von London auf den Sicherheitscheck wartete. Dann begann der Prozess gegen den 54-Jährigen, für den enorm viel auf dem Spiel steht.

Insgesamt 24 Anklagepunkte sollen unter Leitung von Richterin Deborah Taylor in den kommenden drei Wochen abgeklopft werden – dann könnte feststehen, ob Becker seine bisherige Lebensweise unbescholten fortsetzen kann.

Wegen des Vorwurfs mangelnder Kooperation in seinem Insolvenzverfahren drohen ihm im schlimmsten Fall bis zu sieben Jahre Haft. Der gebürtige Leimener weist die Vorwürfe zurück.

Ein Übersetzer und schwere Vorwürfe

Für etwas Verwunderung sorgte Becker damit, dass er die Hilfe eines Übersetzers in Anspruch nahm. Die Tennis-Legende lebt seit vielen Jahren in London, ist auch bei der BBC als Experte tätig. Richterin Taylor begründete die Entscheidung damit, dass er möglicherweise Hilfe bei "technischem Vokabular wie juristischen Begriffen" benötige.

Im Fokus des ersten Prozesstags stand Staatsanwältin Rebecca Chalkley. Die Juristin trug ihre Anklage vor und sagte dabei unter anderem: "Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Herr Becker in Bezug auf eine Reihe von Vermögenswerten unredlich gehandelt hat, die er auf verschiedene Weise vor den für die Ermittlung der Vermögenswerte zuständigen Personen verheimlicht oder ihnen nicht zugänglich gemacht hat."

Was Chalkley damit meint: Becker soll beispielsweise Immobilien und Trophäen vor den Ermittlern "versteckt" haben. Dabei gehe es unter anderem um seine Wimbledon-Pokale aus den Jahren 1985 und 1989 sowie seine Olympische Goldmedaille von 1992.

Es wäre nicht die erste Strafe

Im Jahr 2002 wurde Becker von einem deutschen Gericht wegen Steuerhinterziehung in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt. Auch die spanische und die Schweizer Justiz nahmen ihn zeitweise ins Visier. Nun steht er in London vor Gericht.

"Auch bei mir muss die Unschuldsvermutung gelten", sagte Becker vor Prozessbeginn: "Natürlich werde ich jedes Urteil akzeptieren. Aber ich hoffe, dass die Richterin und die zwölf Geschworenen ein gerechtes Urteil fällen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen SID, Reuters
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