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Novak Djokovic und Australien: Der Fall wirft Fragen auf | Tennis


Australien und der Tennisstar
Der Fall Djokovic wirft Fragen auf


Aktualisiert am 06.01.2022Lesedauer: 3 Min.
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Novak Djokovic: Der Serbe wird bei den Australian Open offenbar nicht an den Start gehen.Vergrößern des Bildes
Novak Djokovic: Der Serbe wird bei den Australian Open offenbar nicht an den Start gehen. (Quelle: getty-images-bilder)

Novak Djokovic darf nicht nach Australien einreisen. Der Rekordsieger der Australian Open wird dieses Jahr offenbar fehlen. Doch der Fall des Serben wirft einige Fragen auf.

Um 23.30 Uhr Ortszeit landete Novak Djokovic in Tullamarine, einem Vorort von Melbourne, wo der internationale Flughafen der australischen Metropole steht. Mehr vom Land hat er dieses Jahr noch nicht gesehen. Der Serbe darf nicht einreisen, sein Visum wurde vom Bundesstaat Victoria nicht anerkannt. Djokovic, der aus seinem Impfstatus ein Geheimnis macht, weilte die ganze Nacht im Flughafen und will wohl Einspruch gegen die Entscheidung einlegen. Bis Montag soll er Aufschub behalten, teilte ein Regierungsanwalt mit.

Noch geben Djokovic und sein Team die Hoffnung nicht auf. Und es gibt tatsächlich ein paar unklare Aspekte.

Die Sache mit der Ausnahmegenehmigung

Der Grund für Djokovics Einreiseverbot liegt darin, dass er es laut der australischen Grenzkontrolle nicht schaffte, die notwendigen Belege vorzulegen, um die Einreisebestimmungen Australiens zu erfüllen. Sein Visum wurde daher annulliert.

Daran verwunderlich ist, dass Djokovic vor seinem Abflug selbst auf Instagram mitteilte, eine medizinische Ausnahmegenehmigung bekommen zu haben. Laut der BBC haben 26 Spieler und Mitarbeiter einen Antrag für solch eine Genehmigung gestellt. Eine Genehmigung können ungeimpfte Einreisende aus folgenden Gründen beantragen: bei Herzproblemen, einer schweren psychischen Krankheit, einer schweren Impfreaktion bei der ersten Dosis – oder einer bis zu sechs Monate zurückliegenden Infektion. Was davon auf Djokovic bei der Genehmigung zutraf, ist noch nicht bekannt. Letzteres wäre am wahrscheinlichsten. Erteilt wird die von zwei Gremien: dem ATAGI, einem australischen Expertenrat, und einer Gruppe medizinischer Experten.

Von diesen 26 Anträgen haben die Gremien eine "Handvoll" genehmigt, darunter auch jenen von Djokovic. Wie "The Age" berichtet, sind auch schon mehrere Personen eingereist. Nur Djokovic nicht. Dabei beruft sich das australische Medium auf Aussagen von Mitarbeitern des Tennisverbands.

Es kam sogar die Theorie auf, dass Djokovics Team den falschen Visumsantrag ausgefüllt habe.

Update 12:05 Uhr: Wie "The Age" am Donnerstag meldete, soll Djokovic nur von einem Arzt eine Genehmigung bekommen haben. Als Grenzkontrolleure nach weiteren Belegen fragten, erhielten sie keine weiteren. Doch nun werden auch die Fälle der bereits eingereisten Spieler neu untersucht.

Auch die Politiker sind sich nicht einig

Was ebenfalls Fragen aufwirft, sind die unterschiedlichen Aussagen der Regierenden. Die Sportministerin Victorias, Jaala Pulford, twitterte am Mittwoch: "Die Nationalregierung hat uns darum geben, Novak Djokovics Visumsantrag bei der Einreise nach Australien zu unterstützen. Wir werden Novak Djokovic keine individuelle Unterstützung beim Antrag seines Visums für die Teilnahme an den Australian Open 2022 zur Verfügung stellen. Wir waren immer klar bei zwei Punkten: Visumsanträge sind eine Sache der Regierung, medizinische Ausnahmegenehmigungen eine Sache der Ärzte."

Demnach soll die australische Grenzkontrolle darum gebeten haben, Djokovic einreisen zu lassen. Diesem Wunsch entsprach Victoria aber nicht.

Einige Stunden später sagte dann der australische Ministerpräsident Scott Morrison: "Regeln sind Regeln, besonders, was unsere Grenzen angeht. Niemand steht über dem Gesetz." Nachdem die Landesregierung also laut Pulford vorher noch auf Einreise gedrängt hatte, präsentierte sie sich nun sehr streng und demonstrierte die eigene Macht.

All diese Fragen bleiben noch offen und Australien hat einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten. Zeit dafür gibt es bis Montag nun genug.

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