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Corona-Chaos beim FC Bayern: Wie ignorant ist der Rekordmeister eigentlich?


Meinung
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Corona-Chaos beim FC Bayern
Wie ignorant kann man eigentlich sein?

MeinungEin Kommentar von Robert Hiersemann

Aktualisiert am 05.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Manuel Neuer und Dayot Upamecano (l.): Der Bayern-Torwart steckt auf den Malediven fest, der Verteidiger hingegen im Senegal.Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer und Dayot Upamecano (l.): Der Bayern-Torwart steckt auf den Malediven fest, der Verteidiger im Senegal. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Während sich Deutschland durch die nächste Welle zittert, fliegen viele Bayern-Spieler ins Warme. Ist das verboten? Natürlich nicht. Aber eine Frage muss trotzdem erlaubt sein.

Die Inzidenzen steigen, die Politik verschärft die Maßnahmen, Expertenräte tagen und ganz Deutschland steht bang vor der Frage: Wie schlimm wird die nächste Corona-Welle?

Ganz Deutschland? Nein.

Im Süden der Bundesrepublik gibt es mit dem FC Bayern offensichtlich einen Fußballverein (hier erfahren Sie mehr dazu), bei dem sich einige Spieler darum weniger Gedanken machen. Da jettet man lieber zwischen Weihnachten und Neujahr um die halbe Welt – auf die Malediven, nach Dubai, in den Senegal. Die logische Folge: Zum Trainingsauftakt am Montag fehlten gleich acht der 25 Profis aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus. Kein Bundesliga-Verein hat mehr infizierte Spieler.

Kann man ihnen das verdenken?

Darf man deshalb alle Bayern-Fußballer über einen Kamm scheren? Auf keinen Fall. Kann man ihnen verdenken, dass sie den Drang verspüren, mal rauszukommen aus Deutschland, um Sonne zu tanken? Nicht wirklich. Ist es verboten? Natürlich nicht. Aber eine Frage muss trotzdem erlaubt sein: Wie ignorant kann man eigentlich sein?

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Denn es geht hier nicht um gewöhnliche Arbeitnehmer, sondern um Fußballspieler, um gefeierte Sporthelden, deren Körper und Gesundheit ihr Kapital ist. Offensichtlich waren die massive Kritik und der lange Ausfall des ehemaligen Impfverweigerers und Teamkollegen Joshua Kimmich nicht Mahnung genug, um vorsichtig zu sein. Auch der sportliche Erfolg des eigenen Vereins ist manchen Spielern wohl nicht so wichtig. Und die gesellschaftliche Vorbildfunktion? Reden wir nicht weiter darüber …


Aber haben die Herren wirklich gar nichts aus den letzten zwei Corona-Krisenjahren gelernt? Und gab es keinen Appell der Vereinsführung an die Angestellten?

Appell an die Bayern-Spieler?

"Liebe Bayern-Spieler, bleibt in der kurzen Winterpause doch bitte in Deutschland. Wir haben in den letzten zwei Jahren genug Ärger gehabt. Denkt an eure Gesundheit, und auch an den Verein. In den Urlaub fliegen könnt Ihr auch nach der Saison noch."

So oder so ähnlich hätte dieser Appell lauten können. Vielleicht gab es ihn ja sogar. Aber selbst wenn: Viel genutzt hat er nicht.

Doch wie geht es nun weiter?

Es gibt drei realistische Szenarien.

Erstens: Die DFL sagt den Rückrundenauftakt der Bayern gegen Gladbach ab. Denn sobald ein Klub weniger als 15 spielberechtigte Akteure (darunter mindestens ein Torhüter) aufbieten kann, kann der Verband einem entsprechenden Antrag zur Spielabsage stattgeben. Aber das wäre unfair.

Zweitens: Die Bayern füllen den Kader mit Fußballern aus der zweiten Mannschaft und der Jugend auf – und gewinnen möglicherweise trotzdem. Das wäre okay.

Oder drittens: Der Rekordmeister tritt mit dem Rumpfkader aus Szenario zwei an und verliert die Partie.

Ganz klar: Die dritte Variante hätte der Rekordmeister mehr als verdient. Denn Verantwortungslosigkeit sollte nicht auch noch belohnt werden.

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