Fall Peng Shuai Deutscher Profi für ATP-Rückzug aus China
Der Fall um die verschwundene Tennisspielerin aus China sorgt weiter für Aufsehen – auch unter Profikollegen. Deutschlands Nummer zwei, Jan-Lennard Struff, würde einen Turnierboykott in China unterstützen.
Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff würde es unterstützen, falls auch die Herren-Organisation ATP aufgrund des Falls Peng Shuai keine Tennisturniere mehr in China veranstalten würde. WTA-Chef Steve Simon hatte vor einer Woche mit dem kompletten Rückzug der Damen-Tour gedroht, falls die Führung in Peking im Fall der verschwundenen Spielerin nicht Licht ins Dunkel bringt.
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"Ich hätte auch als Herrenspieler auf der ATP-Tour kein Problem, wenn wir nicht mehr nach China fliegen und dort spielen", sagte Struff dem Onlineportal "Spox" (Freitag). "Aber das ganze Thema ist höchst brisant und schwierig zu greifen für uns", meinte der 31-Jährige.
Struff: "Hoffen, dass es ihr gut geht"
Peng Shuai hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Sofort griff die Zensur ein, löschte ihren Post und verhindert seither jede Diskussion in Chinas Internet.
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Auch war die Spielerin zunächst nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, was die internationale Tenniswelt beunruhigte. Ein Videotelefonat mit IOC-Präsident Thomas Bach löste weitere Diskussionen und Kritik aus.
Der Fall sei auch Thema im Davis-Cup-Team, das am Wochenende gegen Serbien und Österreich in Innsbruck die Gruppenspiele der Endrunde bestreitet. "Das ist ja alles Wahnsinn, krass und heftig", sagte der Sauerländer Struff. "Als Tennisprofi hatte man das nicht für möglich gehalten, aber es ist doch passiert. Wir hoffen als deutsches Team natürlich, dass es ihr gut geht und sie in Sicherheit ist."
- Nachrichtenagentur dpa