Emotionaler Becker-Auftritt bei Jauch "Ich will diese Rechnung bezahlen. Das ist mein Bestreben"
Emotionaler TV-Auftritt von Boris Becker: Beim RTL-Jahresrückblick mit Günter Jauch spricht der Ex-Tennisstar über die Pleitegerüchte, seine Gesundheit und verrät, warum er an seinem Geburtstag feuchte Augen bekam.
Vor zwölf Tagen feierte Boris Becker seinen 50.Geburtstag. Doch die vergangenen Monate waren beherrscht von den Pleite-Gerüchten um den Wimbledon-Sieger. Beim RTL-Jahresrückblick "2017! Menschen, Bilder, Emotionen" mit Günter Jauch sprach Becker über das Pleite-Urteil eines Londoner Gerichts im Juni dieses Jahres.
"Ich bemühe mich nach bestem Gewissen, dem Gläubiger, das ist die Bank, die Schulden zu zahlen. Aber wir streiten uns um die Zinsen. Sie wollen Zinsen im hohen zweistelligen Bereich, ich nicht, weil es anders ausgemacht war", sagte Becker.
"Privatperson Boris Becker hat ein Verfahren am Hals"
Seine Firma sei von der Insolvenz nicht betroffen. "Meiner Firma geht's gut, ich bin sehr beschäftigt. Die Marke Boris Becker lebt. Die Privatperson hat ein Verfahren am Hals. Ich könnte mich vom Arzt krankschreiben lassen, aber ich will diese Rechnung bezahlen. Das ist mein Bestreben. Ich habe sechs Monate rum, die nächsten sechs Monate kriege ich auch noch vorbei. Ich bemühe mich, aber die andere Seite muss natürlich mitspielen, denn die Uhr läuft für mich." Hintergrund: In Großbritannien enden Insolvenzverfahren nach einem Jahr.
Die Unterstützung seiner Familie sei für Becker in dieser Zeit besonders wichtig. "Ich habe ein offenes Verhältnis zu meinen Kindern. Meine Frau, meine Mutter und meine Schwester wollten natürlich alles wissen, denen habe ich die Fakten dargelegt. Sie sagen: Das ist ein Problem, aber wir unterstützen dich, du kommst da raus. Wenn ich die Familie im Rücken habe, kann mir eigentlich nichts passieren."
Becker über Gesundheit: "Natürlich hat das seinen Preis"
Seinen runden Geburtstag hat Becker sehr emotional erlebt. "Es hat verdammt nochmal weh getan. Der Abend am Geburtstag habe ich feuchte Augen bekommen, einfach was in meinem Leben schon passiert ist. Hätte mir jemand gesagt, dass ich Wimbledon gewinnen würde, die Nummer eins der Welt werde, dem hätte ich gesagt, er würde spinnen."
Über seine Gesundheit sagte Becker rückblickend auf seine Karriere: "Natürlich hat das seinen Preis. Ist es gesund, Wimbledon schon mit 17 Jahren zu gewinnen? Immer über 5 Sätze gehen zu wollen? Ich spiele bis zum Schluss. Es sind Schmerzen, aber wir haben viele gute Ärzte. Mein Arzt in der Schweiz hat mir ein neues Sprunggelenk geschenkt. Der sagte: Ich soll altersgerechten Sport machen. Ich tue jetzt nichts mehr, was ich nicht tun sollte.“