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Maria Scharapowa gesteht Doping ein - Erdbeben im Tennis


Erdbeben im Damen-Tennis
Scharapowa: "Habe einen großen Fehler gemacht"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 08.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Maria Scharapowa gibt sich auf einer Pressekonferenz reumütig.Vergrößern des Bildes
Maria Scharapowa gibt sich auf einer Pressekonferenz reumütig. (Quelle: dpa-bilder)

Erdbeben im Damen-Tennis: Mit Maria Scharapowa ist eine der bekanntesten Spielerinnen weltweit des Dopings überführt worden. Die Russin ist bei den Australian Open im Januar positiv auf die verbotene Substanz Meldonium getestet worden.

Nach Angaben ihres Anwalts John Haggerty verzichtet die 28-Jährige auf die Öffnung der B-Probe - und hofft darauf, "eine weitere Chance" zu bekommen.

"Ich muss die Verantwortung tragen"

Gleichzeitig gab sie zu, falsch gehandelt zu haben. "Ich habe einen großen Fehler gemacht", sagte Scharapowa auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz in Los Angeles. "Ich muss die Verantwortung dafür tragen, es ist mein Körper. Ich kann niemandem außer mir selbst die Schuld dafür geben."

Scharapowa betonte, sie habe das Medikament bereits seit zehn Jahren auf ärztliches Anraten genommen und übersehen, dass es mit Jahresbeginn verboten war.

"Nicht mit so einer Aussage freikaufen"

Für Anti-Doping-Experten Fritz Sörgel keine Entschuldigung. "Es ist egal, wie lange sie es genommen hat. Und wenn sie es schon 20 Jahre genommen hat. Es ist seit dem 1. Januar 2016 ein Dopingmittel. Ich könnte mir jetzt keine Konstellation vorstellen, dass sie nicht mindestens zwei Jahre gesperrt wird. Da gibt es nichts zu diskutieren", sagte Sörgel bei Sky Sport News HD: "Es wäre schlimm, wenn man sich mit so einer Aussage, dass man es schon zehn Jahre genommen hat, freikauft."

Vom 12. März an ist die Weltranglisten-Siebte nach Angaben des Weltverbandes ITF nun vorläufig gesperrt. Der Fall sei nun in den Händen des Tennis-Anti-Dopingprogramms, teilte die Spielerinnenorganisation WTA mit. Man werde die Entscheidungen, die in diesem Prozess getroffen werden, unterstützen, erklärte WTA-Chef Steve Simon und äußerte sich "sehr betrübt" über die Nachricht.

Bei der schnelleren Regeneration nachgeholfen?

Meldonium, bekannt auch unter dem Handelsnamen Mildronat, wird zur Behandlung von mangelnder Durchblutung und Sauerstoffversorgung im Körper eingesetzt. Bei Sportlern kann es zu einer allgemeinen Leistungssteigerung führen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA setzte Meldonium auf die neue Liste der Verbotenen Substanzen, die am 1. Januar 2016 wirksam wurde.

WADA-Präsident Craig Reedie sagte der Nachrichtenagentur AP, dass jeder Athlet, der der Meldonium-Einnahme überführt werde, normalerweise für ein Jahr gesperrt werde. Ansonsten werde die WADA aber erst einmal die Ermittlungen der ITF abwarten.

Zuletzt waren mehrere Sportler positiv auf Meldonium getestet worden, darunter Radprofis, Biathleten, Ringer und Eiskunstläufer.

"Will meine Karriere nicht so beenden"

Ihre bislang letzte Partie spielte Scharapowa bei den Australian Open in Melbourne, als sie im Viertelfinale der amerikanischen Weltranglisten-Ersten Serena Williams unterlag. Seit Ende Januar hat die Wahl-Amerikanerin kein Turnier mehr bestritten.

"Ich will meine Karriere nicht so beenden. Ich hoffe, dass ich eine weitere Chance bekomme", sagte Scharapowa nun zu ihrer Zukunft.

Ein erster Sponsor hat indes bereits Konsequenzen gezogen. Der US-Sportartikelriese Nike setzte seinen millionenschweren Vertrag mit Scharapowa aus. "Wir sind traurig und enttäuscht von den Nachrichten", sagte Nike-Sprecher KeJuan Wilkins: "Wir haben deshalb beschlossen, unseren Vertrag mit Maria für die Dauer der Untersuchungen ruhen zu lassen."

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