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Federer und Co. starten in neue bizarre Tennis-Welt


Auftakt auf den Philippinen
Federer und Co. starten in neue bizarre Tennis-Welt

Von sid, dpa, t-online
28.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Stars wie Maria Scharapowa (li.) und Roger Federer starten in der International Premier Tennis League.Vergrößern des Bildes
Stars wie Maria Scharapowa (li.) und Roger Federer starten in der International Premier Tennis League. (Quelle: Reuters-bilder)

Manila Mavericks, Singapore Slammers, Micromax Indian Aces und UAE Royals Dubai - das sind weder philippinische Basketball-Ableger von Dirk Nowitzkis NBA-Team noch indische Kricket-Klubs. Mit diesen vier Mannschaften startet die sogenannte International Premier Tennis League. Die offizielle Tennis-Saison ist mit dem Davis-Cup-Triumph der Schweiz in Frankreich am vergangenen Wochenende zwar abgeschlossen, doch zahlreiche Top-Stars der Branche gönnen sich in der Vorweihnachtszeit keine Verschnaufpause.

Obwohl sich zuletzt immer mehr Profis über die zu große Belastung und den dicht gedrängten Terminkalender beschwerten, erliegen einige der Protagonisten der Branche doch der Aussicht auf üppige Preisgelder. Und so haben sich der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic, Davis-Cup-Champion Roger Federer, Olympiasieger Andy Murray oder auch Serena Williams und Maria Scharapowa für die anfangs als "Show-Liga" abqualifizierte Hatz über die asiatischen Hartplätze angemeldet.

Macher verspricht "revolutionäres Tennis-Event"

Mit einem Etat von 24 Millionen Dollar hat der einst beste Doppelspieler der Welt, der Inder Mahesh Bhupati, auch Alt-Stars wie Pete Sampras und Andre Agassi gewinnen können. Mit reichlich Innovation und üppigen Gagen will Bhupati den Tennissport auf dem lukrativen und ausbaufähigen asiatischen Markt etablieren. "Es ist ein revolutionäres Tennis-Event, das die Grenzen der traditionellen Formate aufbricht", sagte Bhupati.

Geplant sind vier Events an vier Standorten: vom 28. bis 30. November in der Mall of Asia in Manila, vom 2. bis 4. Dezember in Singapur, vom 6. bis 8. Dezember in Delhi im Indira Gandhi Indoor Stadium und vom 11. bis 13. Dezember im Hamdan Sport Complex von Dubai. Somit genießt jedes Team drei Tage am Stück Heimrecht, um jeden Abend gegen eine der drei anderen Mannschaften anzutreten. Die beiden anderen Städte-Teams stehen sich ebenfalls gegenüber, so dass die Fans pro Tag zwei Begegnungen sehen können.

Kuriose Regeln, Cheerleader, Lichtshow

Pro Partie gibt es ein Herren- und ein Damen-Einzel, ein Herren-Doppel, ein Mixed und ein Duell der Altstars - jeweils nur über einen Satz. Revolutionäre Regelmodifikationen wie "No Ad" (bei Einstand entscheidet sofort der nächste Punkt), der "Power Point" (einmal pro Satz kann ein Spieler den Punkt doppelt zählen lassen) oder ein Tiebreak (bis sieben) beim Stand von 5:5 sollen die Duelle attraktiver, schneller und unterhaltsamer machen.

"Der Unterhaltungsaspekt darf nicht zu kurz kommen - wir haben Cheerleader, eine Lichtshow und DJs", sagte der 40-jährige Bhupati und führte als leuchtende Beispiele die US-Profiligen NBA und NFL an: "Da klappt es ja auch. Wir wollen auf der einen Seite Spitzensport und auf der anderen Seite Unterhaltung für die ganze Familie bieten."

"Leichtes Entertainment"

Der britische Topspieler Murray ist jedenfalls angetan vom Konzept. "Es ist definitiv aufregend, dabei zu sein. Mir gefällt das Format", sagte der Weltranglisten-Sechste: "Mehr Fans für unseren Sport zu gewinnen, ist wichtig. Ich freue mich, dabei mithelfen zu können, Tennis an neuen Orten auf der Welt zu präsentieren."

Selbst der Chef der Spielerorganisation ATP stört sich nicht an dem skeptisch beäugten Experiment. "Ich bin da sehr entspannt. Es ist keine Tour oder Liga, sondern eine Serie von Showveranstaltungen. Sie schadet unserer Tour nicht, weil sie in der Saisonpause läuft", sagte Chris Kermode dem "Tennismagazin" und betonte gelassen: "Ich sehe es als leichtes Entertainment."

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