Historischer Etappensieg Foto-Finish – Kittel sprintet ins Grüne Trikot
Sein dritter Streich: Sprintstar Marcel Kittel hat auch die siebte Etappe der Tour de France hauchdünn gewonnen. Damit schlüpft er ins Grüne Trikot als bester Sprinter und stellt einen deutschen Rekord ein.
Für Kittel war es der zwölfte Etappensieg bei der Tour de France in seiner Karriere. Das schaffte bislang nur Erik Zabel.
Diesmal war es für den Thüringer aber ganz knapp. Erst nach minutenlanger Auswertung des Zielfotos stand sein erneuter Triumph fest. "Ich hatte keine Ahnung, ob ich gewonnen habe. Es war gerade so genug", sagte Kittel, der sich "sehr stolz" zeigte über die Einstellung des Zabel-Rekords.
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Mit dem bloßen Auge war der Abstand auf den zweitplatzierten Norweger Edvald Boasson Hagen nicht zu erkennen. Wieder einmal kam Kittel erst ganz spät aus dem Windschatten seiner Konkurrenten, hätte sich allerdings um ein Haar verpokert.
Die ersten ganz schweren Bergprüfungen am Wochenende kann der Quick-Step-Profi nun relativ gelassen angehen. Er ist schon längst über dem Soll und trägt nun auch das Grüne Trikot, nachdem Konkurrent Arnaud Démare nur Elfter wurde.
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Das starke deutsche Gesamtergebnis rundeten John Degenkolb auf Platz fünf, Rüdiger Selig als Siebter, André Greipel auf Rang neun und Rick Zabel am Ehrentag seines Vaters als Zwölfter ab.
Zwischen den Weinbergen des Burgunds herrschte auf den letzten 40 km immer wieder einmal die Gefahr von Seitenwinden, die das Feld hätten auseinanderreißen können. Deshalb zeigte sich auch das Team Sky mit Titelverteidiger Christopher Froome oft an der Spitze, um für eine solche Situation gewappnet zu sein. Auf der ewig langen Zielgeraden war dann Geduld gefragt – und Kittel wartete bis zum letzten Augenblick.
Konkurrenz chancenlos gegen Super-Sprinter Kittel
Die Flachetappe hatte bis ins Finale das altbekannte Format. Einige Ausreißergruppen durften sich im Fernsehen zeigen, wurden aber unter Kontrolle gehalten. Wie in den Vortagen sparte Kittel dann auch Kräfte beim Zwischensprint. Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden behauptete Froome problemlos.
Die Konkurrenten hatten bereits nach dem zweiten Streich Kittels Überlegenheit anerkannt - ohne jedoch aufzugeben. "Derzeit ist Kittel der Schnellste", sagte etwa der Norweger Alexander Kristoff aus dem Team Katjuscha-Alpecin: "Wir müssen uns etwas Besonderes einfallen lassen oder auf einen Fehler hoffen, um ihn zu schlagen." Auch Greipel stellte nüchtern fest: "Kittel und Démare sind sehr stark in diesem Jahr."
Königsetappe für die Favoriten am Sonntag
Am Wochenende treten die Sprinter um Kittel aus dem Rampenlicht. Es wird bergig, der Abschnitt am Samstag zur Station des Rousses im Jura ist ein erster Test. Am Sonntag müssen die Favoriten ihre Karten auf den Tisch legen.
Das Teilstück zwischen Nantua und Chambéry betrachten viele Experten bereits als die Königsetappe der 104. Tour. Sieben kategorisierte Anstiege stellen sich den Radprofis auf 181,5 km in den Weg, darunter drei der Sonderkategorie. Hier werden sich unter Froome und Co. die wahren Kräfteverhältnisse offenbaren.