Nibali-Vater droht bei Doping "Dann töte ich Vincenzo mit meinen eigenen Händen"
Hoffentlich war Vincenzo Nibali bei seinem überlegenden Sieg der diesjährigen Tour de France nicht gedopt. Denn sein Vater Salvatore macht unmissverständlich klar, dass sein Sohn bei einem positiven Befund ernste Konsequenzen fürchten muss.
"Ich würde ihn mit meinen eigenen Händen töten", sagte der Sizilianer in einem verstörenden Interview mit der französischen Zeitung "Journal du Dimanche". Doch damit nicht genug: "Zuvor würde ich ihm die Augen ausreißen", erklärte er.
Überlegen wie zu "besten" Armstrong-Zeiten
Der viermalige Etappensieger Vincenzo Nibali hatte die Frankreich-Rundfahrt nach Belieben dominiert. In den Alpen und Pyrenäen ließ er seine Gegner förmlich stehen und triumphierte am Ende - wie zu "besten" Armstrong-Zeiten - mit über siebeneinhalb Minuten Vorsprung. Klar, dass nach der dunklen Doping-Vergangenheit des Radsports auch gegen den "Hai von Messina" schnell Vorwürfe laut wurden.
"Vincenzo hat mir gesagt, dass er noch nie so viele Dopingkontrollen hatte wie dieses Jahr", erklärte sein Vater. "Aber ganz egal: Wenn wir erfahren würden, dass da irgendetwas Schmutziges läuft, könnte er nie wieder einen Fuß nach Messina setzen."
Nibali: "Entwicklung erfolgte Schritt für Schritt"
Nibali selbst beteuert immer wieder, sauber zu fahren. "Ich war immer ein Verfechter des Anti-Doping-Kampfs. Die Entwicklung meiner Leistung erfolgte Schritt für Schritt", betonte er während der Tour de France.
Auch der zweimalige deutsche Etappengewinner Tony Martin findet den Pauschalverdacht gegen Nibali "unfair". Der Italiener gebe keinerlei Anlass zu Misstrauen, sagte er. "Nibali bringt seit Jahren kontinuierliche Leistungen." Der Tour-Triumph war sein erster Sieg bei der Großen Schleife, aber nicht sein erster Erfolg bei einer der großen Landesrundfahrten. 2010 gewann Nibali die Spanien-Rundfahrt, im Vorjahr triumphierte er beim Heimrennen Giro d'Italia. Vor Nibali war dieses Kunststück nur fünf Fahrern gelungen.