Tour de France Klöden steigt bei der Tour vom Sattel
Am Ende war er am Ende: Andreas Klöden hat nach dem neuerlichen Sturz auf der zwölften Etappe der diesjährigen Tour de France das Handtuch geworfen und ist auf der 13. Etappe von Pau nach Lourdes nach 30 Kilometern vom Rad gestiegen. Klöden war zwar zunächst noch mal an den Start gegangen, doch konnte er bereits frühzeitig das Tempo nicht mehr mitgehen. Im Moment seiner Aufgabe waren die Schmerzen dann so groß, dass er sich noch nicht mal mehr aus den Pedalen lösen konnte und Helfer ihn vor einem allerletzten Sturz bewahren mussten.
Der 36-Jährige hatte am Vortag die erste Bergetappe nach Luz Ardiden nur unter Schmerzen beenden können und war den Schlussanstieg wegen seines arg geschundenen rechten Armes größtenteils nur noch einarmig gefahren. Der Gesamtzweite von 2004 und 2006 klagte bereits seit einem Massensturz am vergangenen Sonntag über starke Schmerzen. Durch den neuerlichen Sturz am französischen Nationalfeiertag verlor Klöden fast neun Minuten auf die Spitzengruppe. "Irgendwann ist es einfach mehr Pech, als ein Mensch ertragen kann", sagte Teamchef Johan Bruyneel.
"Ich merkte sofort, es geht nicht mehr"
Klöden erklärte sein bitteres Tour Aus so: "Am Start war ich eigentlich hochmotiviert, weil ich mir um das Gesamtklassement keine Sorgen mehr machen musste. Ich wollte es langsam angehen lassen, mich erholen und dann vielleicht auf einen Etappensieg in der letzten Woche hinarbeiten", sagte Klöden: "Aber ich merkte sofort nach dem Start, dass es unmöglich war, noch weiterzumachen. Das Tempo war sehr hoch, und meine Beine hatten einfach keine Kraft mehr. Es ist jammerschade."
Viertes vorzeitiges Tour-Aus für Klöden
"Unsere Hoffnungen auf das Gesamtklassement sind dahin. Uns geht es jetzt nur noch um Etappensiege", haderte Bruyneel, der nach Janez Brajkovic (Schlüsselbeinbruch), Chris Horner (Nasenbeinbruch) und Jaroslaw Popowitsch (Fieber) bereits den vierten Fahrer verlor. "Wir werden weiter kämpfen, selbst wenn wir nur noch mit einem Fahrer in Paris ankommen", ergänzte Bruyneel.
Dabei hatte Klöden nach seinem zweiten Platz bei Paris-Nizza und dem Gewinn der Baskenland-Rundfahrt zum illustren Favoritenkreises auf den Gesamtsieg gezählt. Doch für Klöden endet die Tour de France 2011 so, wie sie bereits drei Mal zuvor geendet hatte: vorzeitig. 2003 erlitt er eine Kreuzbeinfraktur, 2005 einen Kahnbeinbruch und 2007 wurde sein damaliges Astana-Team wegen des Dopingskandals um Alexander Winokurow ausgeschlossen.