"Operation Aderlass" Staatsanwaltschaft klagt Radprofi Preidler an
Innsbruck (dpa) - Der im Zuge der "Operation Aderlass" gesperrte Radprofi Georg Preidler ist von der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs angeklagt worden. Dies bestätigte die Behörde den "Salzburger Nachrichten".
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 29-Jährigen vor, mit Beginn des Giro d'Italia 2017 Blutdoping praktiziert und Wachstumshormone genommen zu haben. Preidler hatte im März Selbstanzeige gestellt.
Der Radprofi ist von der Österreichischen Anti-Doping Rechtskommission (ÖADR) bereits für vier Jahre bis März 2023 gesperrt worden. Dagegen hatte Preidler Einspruch eingelegt. Der Steirer hatte bei seinem Geständnis angegeben, dass er von dem Zirkel um den deutschen Sportmediziner Mark S. angesprochen worden sei. Er habe sich Blut abnehmen, aber nie rückführen lassen, behauptete Preidler.
Während der Nordischen Ski-WM in Innsbruck und Seefeld hatten österreichische und deutsche Behörden Razzien durchgeführt, unter anderem auch bei einem deutschen Sportarzt in Erfurt. Er gilt als mutmaßlicher Drahtzieher eines vermuteten internationalen Netzwerkes und sitzt in München in Untersuchungshaft. Bisher sind in dem Blutdoping-Skandal Namen von 21 Sportlern aus acht Ländern und fünf Sportarten bekannt.