t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportMehr SportRadsport

Tour de France: Deutscher Tony Martin äußert sich zu seinem Rausschmiss


Zwischenfall während 17. Etappe
Tour de France wirft deutschen Radstar Martin raus

Von t-online, sid, rh

Aktualisiert am 25.07.2019Lesedauer: 3 Min.
Für ihn ist die Tour vorbei: Tony Martin.Vergrößern des Bildes
Für ihn ist die Tour vorbei: Tony Martin. (Quelle: Panoramic International/imago-images-bilder)

Der deutsche Radrennfahrer Tony Martin wurde von der Tour de France ausgeschlossen. Grund dafür war eine Aktion von ihm während der 17. Etappe am Mittwoch.

Tony Martin vom Team Jumbo-Visma wird nicht länger an der Tour de France 2019 teilnehmen. Grund dafür ist eine Rangelei in der Schlussphase der 17. Etappe mit dem Briten Luke Rowe vom Team Ineos, auch Rowe wurde disqualifiziert. Inzwischen hat Tony Martin sich geäußert.

"Es tut mir sehr leid, was passiert ist"

"Die Entscheidung ist ein Witz und vollkommen übertrieben. Tony hat zweieinhalb Wochen so extrem hart gearbeitet, auch mental viel Kraft gelassen, da sollte man gnädiger sein und die Verhältnismäßigkeit wahren", sagte Martins Manager Jörg Werner dem SID: "Die Jury hat diesen Ermessensspielraum."

Auch Martin selbst äußerte sich inzwischen: "Es war in der Hitze des Gefechts und es gab einen großen Kampf für den letzten Berg, um unsere Kapitäne gut reinzubekommen. Wir sind fünf Stunden bei 35 Grad gefahren und waren am Limit. Es tut mir sehr leid, was passiert ist. Ich habe mich danach sehr schlecht gefühlt. Aber manchmal passiert das im Sport. Es ist ein großer Schock. Ich fühle mich sehr schlecht und traurig. Das Team in dieser wichtigen Phase zu verlassen, das ist sehr schlecht."

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Jumbo-Visma beriet am Mittwochabend noch über einen möglichen Einspruch. Auf der offiziellen Ergebnisliste wurden die Namen von Martin und Rowe aber bereits mit dem Vermerk "aus dem Rennen" gekennzeichnet. Zudem müssen beide eine Geldstrafe von rund 900 Euro zahlen.

"Baby-Leak" von Nils Politt

Auch Ineos-Teamchef David Brailsford kritisierte die Entscheidung. "Um ehrlich zu sein, ist das für mich eine unglaublich harte Entscheidung", sagte er. "Ich denke, wir haben beide unsere Arbeit gemacht. Wir haben vielleicht die Linie ein bisschen überschritten, aber unser Ausschluss ist zu hart", sagte Rowe dazu: "Keiner von uns hat das verdient."

Für beide Teams ist dies kurz vor dem entscheidenden Showdown der diesjährigen Tour in den Alpen ein schwerer Schlag. Martin und Rowe sollten ihren Kapitänen Steven Kruijswijk (Niederlande/Jumbo-Visma) sowie Vorjahressieger Geraint Thomas und Egan Bernal (beide Ineos) wichtige Dienste leisten. Kruijswijk ist derzeit Dritter im Gesamtklassement, Thomas und Bernal liegen auf Platz zwei und fünf.

Damit geriet das "Baby-Leak" bei Nils Politts Team Katusha-Alpecin schnell in den Hintergrund. Der Kölner hatte sein süßes Geheimnis eigentlich für sich behalten wollen, doch dann reckte ihm während seines langen Ausreißversuchs ein Betreuer aus dem Begleitfahrzeug einen Schnuller entgegen.

"Ich weiß nicht, wo der herkam"

"Ich weiß nicht, wo der herkam", sagte Politt nach seiner vergeblichen Etappenjagd im Ziel in Gap, "sie haben sich was einfallen lassen, um mir Motivation zu geben. Eigentlich wollte ich es erst nach der Tour sagen."

Bereits vergangene Woche war Politt Vater eines Mädchens geworden. Die Gratulationen nahm er freundlich entgegen, obwohl es ihm lieber gewesen wäre, nur über seine wohl letzte Chance auf einen Etappensieg bei der 106. Tour de France zu reden. "Ja, jetzt ist es raus. Ich freue mich umso mehr, am Montag nach Hause zu kommen. Es ist schön, mit so einem Gefühl heimzukommen. Alle sind gesund und glücklich", sagte er.

Monströse Alpentrilogie

Am Tag vor dem Beginn der monströsen Alpentrilogie hatte der Roubaix-Zweite verbissen gekämpft und bis in die Endphase dagegen gehalten. Als Europameister Matteo Trentin aber den entscheidenden Vorstoß zum Tagessieg am Col de la Sentinelle setzte, war Politt schon geschlagen. Der Kölner hatte zuvor viel investiert und sich selbst absetzen wollen. "Es war extrem heiß und ich hatte nicht allzu gute Beine. Ich wollte in die Offensive, aber die anderen Fahrer haben auf mich aufgepasst. Dann bin ich schon kaputt in den Berg gefahren", sagte Politt.

Zumindest stellte er sich noch einmal für mögliche Interessenten ins Schaufenster, da seine Mannschaft in dieser Form wahrscheinlich keine Zukunft hat. Die Anwärter auf den Tour-Gesamttriumph und der deutsche Hoffnungsträger Emanuel Buchmann sparten noch einmal Kräfte für das aufregende Tour-Finale im Hochgebirge. Die Sprinter dürfen noch auf das Tour-Finale am Sonntag auf dem Champs-Elysees in Paris schielen.

Julian Alaphilippe behauptete sein Gelbes Trikot vergleichsweise locker, doch ab Donnerstag geht es ans Limit. Die Alpentrilogie beginnt mit einem brettharten Teilstück über drei Gipfel in mehr als 2.000 Metern Höhe, einer besonderen Schinderei auf 208 Kilometern von Embrun nach Valloire. 5.215 Höhenmeter sind zu überwinden, so viele wie an keinem anderen Tag dieser Großen Schleife.

Verwendete Quellen
  • cyclingtips: Tony Martin expelled from tour
  • Nachrichtenagentur SID
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website