Emanuel Buchmann Das ist Deutschlands Tour-Hoffnung
Der Fahrer vom Team Bora-hansgrohe überzeugt bei der Tour de France 2019 mit konstant starken Leistungen in der Spitze. t-online.de stellt den 26-Jährigen vor.
Es sind Worte, die unspektakulär klingen – und gerade deshalb sind sie typisch für Emanuel Buchmann: "Ich habe auf die meisten Favoriten Zeit herausgeholt, es läuft super. Ich habe meine Leistung wie erhofft abgerufen", sagte die deutsche Rad-Hoffnung gewohnt stoisch nach der 15. Etappe der Tour de France 2019. "Es ist schön, es freut mich, aber mehr Motivation ist es nicht."
Dabei hätte der 26-Jährige allen Grund zum Jubeln: Buchmann ist die deutsche Überraschung dieser Frankreich-Rundfahrt. Der Fahrer vom Team Bora-hansgrohe liegt nach der 15. Etappe auf Platz sechs der Gesamtwertung, mit 2:14 Minuten Rückstand auf den Franzosen Julian Alaphilippe, der aktuell im Gelben Trikot fährt, auf dem letzten Teilstück aber erstmals schwächelte.
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Auf seiner vierten Tour de France startet Buchmann durch. Bei seinem Debüt 2015 – er kam als Deutscher Meister zum Team – belegte er am Ende Platz 83, ein Jahr später schon Rang 21. 2017 schloss der Ravensburger sogar als 15. ab. 2018 setzte er aus, um die Vuelta in Spanien mitzufahren – und beendete die Rundfahrt als Zwölfter. Nun die erneute Steigerung 2019.
"Ich bin positiv überrascht von mir", sagte Buchmann dem SID. "Nach Samstag habe ich mich auch schon gut gefühlt. Da habe ich schon gedacht, dass es am Sonntag wieder in die Richtung gehen kann. Dass es zwei Tage hintereinander so gelingt, ist natürlich super." Es war tatsächlich ein bärenstarker Auftritt am vergangenen Wochenende: Erst Platz vier auf dem Teilstück zum legendären Col du Tourmalet auf Etappe 14, dann erneut Platz vier auf der letzten Pyrenäen-Etappe für dieses Jahr, nach Foix Prat D'Albis. Spitzenreiter Julian Alaphilippe ist in Reichweite, alle anderen Favoriten auf Tuchfühlung. Ist sogar der Gesamtsieg drin?
Der frühere Deutsche Straßenmeister jedenfalls hält unbeeindruckt an seinem Plan fest: "Die Top Ten sind immer noch das Ziel. Klar wäre es schön, wenn es mehr wird, aber mit den Top Ten wäre ich zufrieden" – genau wie auf gleich fünf Rundfahrten der World Tour im letzten Jahr. "Ich denke nicht über den Tour-Sieg nach. Darüber kann man reden, wenn es soweit ist", sagte Buchmann, der ebenso kurz und bündig die Frage nach der Glaubwürdigkeit seiner herausragenden Leistungen beantwortet: "Von meiner Seite kann ich sagen, dass die Fans sich keine Sorgen machen müssen. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen."
Zu seinen Auftritten an Samstag und Sonntag sagte er dann aber doch noch etwas: "Ein richtig geiles Wochenende." Klingt dann doch zumindest ein wenig spektakulär.
- Mit Material von dpa und SID
- eigene Recherche